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November 2019

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14 powered by graz www.grazer.at 14. NOVEMBER 2019 Schul-Mobbing: Horror in In den Filmen im Kino und Fernsehen wird Mobbing in der Schule meist drastisch aufgezeigt. Richtige Lösungsvorschläge bieten die Filme nicht. GETTY ALBTRÄUME. Spielfilme und Dokus beschäftigen sich mit Mobbing in der Schule. „Tote Mädchen lügen nicht“ führt Mobbing- Opfer in den Suizid. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Das wohl krasseste Beispiel dafür, wie Mobbing in der Schule dargestellt wird, ist die Erfolgsserie auf Netflix „Tote Mädchen lügen nicht“, von der es bereits drei Staffeln gibt. Die Serie wollte eigentlich zeigen, wozu Mobbing führen kann, allerdings ist die Serie eher ein Beispiel dafür, wie man Teenagern das Thema Selbstmord nicht nahebringen sollte. Es geht um die Schülerin Hannah Baker, die nach monatelangen Beleidigungen und Übergriffen Selbstmord begeht und den Schülern 13 Kassetten hinterlässt, mit denen genau dargestellt wird, warum ihre Mitschüler für ihren Tod verantwortlich sind. Es geht in erster Linie um Rache. Das Gute an der Serie aber ist dennoch, dass zigtausende Jugendliche auf der ganzen Welt auf das Problem Mobbing in der Schule hingewiesen werden. Einer der ersten Spielfilme, in denen Mobbing drastisch dargestellt wurde, war der Film „Der Schüler Gerber“ nach einem Roman von Friedrich Torberg. Hier tötet sich ein begabter Schüler nicht deshalb, weil ihn die Klassenkameraden schikanieren, sondern hier mobbt der Professor selbst. Nach wie vor aktuell, und das Thema wurde auch als Theaterstück auf die Bühne des Grazer Next Liberty gebracht. Stars retten US-Doku Die Dokumentation „Bully“ hat Mobbing in der Schule in den USA zum heißen Thema gemacht. Zuvor hatte sich der damalige Präsident Barack Obama für zwei Gesetzesvorschläge zum Schutz vor Diskriminierung und Mobbing an US-Schulen starkgemacht. In den USA sind jährlich rund 13 Millionen Schüler solchen Schikanen in der Schule ausgesetzt, heißt es vonseiten des „The Bully Project“. Der Film sorgte für Wirbel, weil die Behörden den Film mit einer strikten Altersauflage belegten. Dadurch hätten Jugendliche unter 17 den Film nur in Begleitung Erwachsener sehen können. Eine halbe Million Menschen, darunter die Hollywood-Stars Johnny Depp und Meryl Streep, protestierten dagegen und erreichten, dass der Film jetzt ab 13 Jahren freigegeben ist. Für „Bully“ starkgemacht hat sich auch Popstar

14. NOVEMBER 2019 www.grazer.at graz 15 Film und TV Justin Bieber, er empfahl „Bully“ seinen Fans, Modeschöpfer Tommy Hilfiger entwarf eigens ein Bully-T-Shirt, und Lady Gaga trat an der Harvard-Universität nicht als Popstar, sondern als Anti-Mobbing-Aktivistin auf. „Bully“ ist auf der einen Seite so intensiv und hammermäßig wie ein Horror-Streifen und gleichzeitig auch so herzzerreißend. Es geht um einen zwölfjährigen Schüler namens Alex, der schon am Schulweg drangsaliert wird. Die Mitschüler nennen ihn „Fischgesicht“ und prügeln schon im Schulbus auf ihn ein. In dramatischer Weise schildert dann die Mutter, wie sie Alex erhängt in einem Wandschrank gefunden hat. Die Doku zeigt weitere gequälte Schüler, Eltern, die völlig ahnungslos sind, und hilflose Lehrer. Auf Lösungsvorschläge hat man allerdings verzichtet. Ein radikales Beispiel ist der deutsche Fernsehfilm „Homevideo“ aus dem Jahr 2011. Hier geht es um einen Schüler, der wegen eines für ihn peinlichen Videos erpresst wird. Cybermobbing ist hier das Thema. Jakob entblößt sich vor seiner Videokamera, sein selbstgedrehtes Filmchen wollen Mitschüler ins Netz stellen. Via Chat zeigen die anderen Schüler ihre Verachtung für Jakob. Er ist zum Abschuss freigegeben. Stark ist auch „Albtraum Mobbing“. Der Film handelt von der Schülerin Lara, die täglich in der Schule körperlicher Gewalt ausgesetzt ist und die ihren Mobbern Geld geben muss. Letzten Endes kann Lara nicht mehr und es kommt zum Eklat. Beispiele von Schulmobbing als Filmthema ■■Harte Schule ist ein Dokumentarfilm aus den USA, der den schlimmen Schulalltag von Kindern, die gemobbt werden, zeigt. Das Leben der Mobbing-Opfer ist die Hölle. ■■Kampf im Klassenzimmer ist eine Doku des WDR über eine zehnte Klasse in Essen. Darin werden die Probleme des Zusammenlebens zwischen einer Minderheit von Schülern deutscher Herkunft und Schülern aus Zuwandererfamilien thematisiert. ■■Cyberbully-Mobbing im Internet. US-Drama um eine 16-Jährige, deren Chat-Konto gehackt wird, und der Hacker verbreitet böse Gerüchte über sie. Ab dem Tag wird sie zur Außenseiterin. ■ ■ A Silent Voice. Hier wird ein gehörloses Mädchen von einem Mitschüler gehänselt, bis das Mädchen die Schule verlassen muss. Alex ist ein zwölfjähriger Schüler, bis er in die Hände von Mobbern fällt. Mitreißender US-Film „Bully“, der aufwühlt. KK

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