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November 2019

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graz 12 powered by www.grazer.at 14. NOVEMBER 2019 „Um Hilfe bitten? Ich Lehrer ➣ Sprecht mit Lehrern, denen ihr vertraut. Wichtig ist: Hilfeholen ist nicht Petzen, da Mobbing ein Gewaltakt ist, in dem du normalerweise in der benachteiligten Position bist. Dem stimmen erwiesenermaßen auch die meisten Schüler zu. Wer dir etwas anderes einreden will, hat nur Angst vor den Konsequenzen. Geh am besten zu einem Lehrer, dem du vertraust, und bleib dabei hartnäckig. Vergiss nicht: Lehrer müssen ihre Schüler im Sinne ihrer Aufsichtspflicht schützen. Sie werden auch immer besser für solche Situationen ausgebildet und wissen, was zu tun ist. Oft helfen schon allgemeine Gespräche zum Thema in der Klasse, ohne dich als Opfer konkret zu nennen. GEMEINSAM. Mobbing-Betroffenheit ist sehr stark mit Scham und Schuldgefühlen verbunden. Gemobbt zu werden hat aber nichts mit Schwäche und um Hilfe zu bitten schon gar nichts mit „Petzen“ zu tun. Von Fabian Kleindienst redaktion@grazer.at KooperationsPartner Hans-Peter Schume, Landespolizei Manche Betroffene sind sehr verletzlich, andere fühlen sich wohl in einer möglichen Opferrolle, in der sie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie benötigen.“ Anlaufstellen: ➣ Arbeiterkammer Steiermark bjb@akstmk.at Tel. 05/7799-2427 ➣ Gewaltschutzzentrum Steiermark Granatengasse 4, 8020 Graz Tel. 0 316/774199 ➣ Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark Paulustorgasse 4/III, 8010 Graz Tel. 0 316/877 4921 ➣ Kinderschutzzentrum Graz Griesplatz 32, 8020 Graz Tel. 0 316/831941-0 ➣ Friedensbüro Graz Keesgasse 6, 8010 Graz Tel. 0 316/872 2183 ➣ Hotline Gewaltinfo Tel. 0 800-240-268 ➣ Telefon-Seelsorge Tel. 142 Mit Mobbing muss man nicht alleine fertig werden. Hilfsangebote haben erwiesenermaßen einen großen Nutzen. GETTY (2)

14. NOVEMBER 2019 www.grazer.at graz 13 bin doch keine Petze!“ Eines vorweg: Mobbing hat wenig mit der betroffenen Person zu tun. Viele Mobbing-Opfer suchen die Schuld zuerst bei sich selbst, ihrem Aussehen, ihrem Verhalten oder auch ihrer Herkunft. Tatsache ist aber: Mobbing kann jeden treffen und es sagt mehr über das schulische Umfeld und die Mobbingakteure aus als über die Betroffenen. Dieses Schuldund Schamgefühl führt dazu, dass Schüler viel zu selten Hilfe suchen und sich häufig allein fühlen. Dabei wünschen sich laut einer Studie der Arbeiterkammer aus dem Jahr 2017 die meisten Schüler (77,7 Prozent) offene Diskussionen zum Thema Mobbing und vor allem auch Cybermobbing. Um die 60 Prozent wünschen sich darüber hinaus regelmäßige Aktivitäten zum Aggressionsabbau. Schon diese Zahlen bestätigen: Mobbing-Opfer sind nicht allein. Hilfe suchen Viele Betroffenen erdulden Mobbing sehr lange, da sie hoffen, es würde irgendwann von selbst aufhören. In den meisten Fällen ist das aber nicht der Fall. Unterstützungsangebote gibt es viele, abseits der Eltern und Lehrer bietet die Arbeiterkammer in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ein breites Hilfsangebot. Oft haben Schüler Angst, um Hilfe zu bitten, und befürchten, es damit noch schlimmer zu machen. Wir geben euch einen Überblick über Unterstützungsangebote in der Steiermark und zeigen euch, welche Wege ihr auf der Suche nach Hilfe einschlagen könnt und wieso diese meistens zum Erfolg führen. Eltern ➣ Vetraut euren Eltern und sprecht ehrlich darüber, wie es euch geht und was ihr braucht. Ein Beispiel: Die Stimmung in Julias Klasse richtete sich plötzlich gegen sie: Plötzlich wurden Handyfotos von ihr gemacht, auf Snapchat verschickt und auf Instagram gestellt. Nachdem es immer schlimmer wurde, sprach sie schließlich mit ihren Eltern und hatte nun endlich Verbündete an ihrer Seite. Gemeinsam entschieden sie, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Dort entwickelten sie Strategien, wie Julia selbstbewusster auftreten und dem Mobbing entgehen kann. Da Cybermobbing strafbar ist, wurde sie auch rechtlich beraten. Zusammen mit der Schule wurde das Problem gelöst und die Stimmung in der Klasse stark verbessert. SCHULE Freunde ➣ Sprich mit Freunden und Klassenkameraden Den meisten Schülern ist Mobbing als großes Problem bewusst. 79,5 Prozent gaben in der aktuellen Studie der Arbeiterkammer an, etwas gegen Mobbing zu unternehmen, wenn sie es bemerken. Wer zusieht, macht sich mitschuldig. Oft steckt dahinter aber nur die Angst, selbst ausgegrenzt zu werden. Darum: Schließt euch zusammen, sucht Kontakt zueinander und zeigt den Tätern gemeinsam, dass dieses Verhalten nicht akzeptiert wird. Ihr seid nicht allein, andere haben Verständnis für eure Situation: 75,9 Prozent der Schüler empfehlen, bei Problemen bei einer Beratungsstelle um Hilfe zu bitten.

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