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März 2020

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4 graz www.grazer.at 4. MÄRZ 2020 Schulsprecher plaudern COOL. Zwei Grazer Schulsprecher beantworteten uns ein paar Fragen. Besonders stolz sind sie etwa auf ein eigenes Schulradio, eine baldige Neugestaltung der Schulbibliothek und noch vieles mehr. Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at Sie setzen sich stets für ihre Mitschüler ein und leisten einen großen Beitrag zu diversen Änderungen an der Schule – die Rede ist von Grazer Schulsprechern! Wir haben zwei Grazer Schulsprechern ein paar Fragen gestellt und sie ein bisschen näher kennengelernt. Wofür setzen sie sich aktuell ein, was halten sie von der meist umstrittenen Zentralmatura (Änderungen zur Mathematik-Matura auf S. 8/9) und auf welche Projekte sind sie besonders stolz? Ilvy Paierl, Schulsprecherin vom BRG Petersgasse, und Alexander Arzberger, Schulsprecher vom WIKU BRG Graz, plauderten dazu aus dem Nähkästchen. Paierl und Arzberger nehmen ihr Amt als Schulsprecher in der Petersgasse und dem WIKU sehr ernst und versuchen auf allen Wegen, mit ihren Mitschülern im ständigen Kontakt zu sein. Immerhin sind sie das beste Sprachrohr zu den Lehrern und den Direktoren. Auch wenn die beiden Schulen direkt nebeneinander sind, sind sie doch so unterschiedlich. Die Schulsprecher bilden auch ein bisschen den Charakter der Schule – und darin sind sie auch gut und stets bemüht. Aber lest selbst, was die beiden zu sagen haben! Ilvy Paierl, Schulsprecherin BRG Petersgasse Welche Änderungen wünschst du dir für deine Schule? Wofür setzt du dich aktuell ein? Paierl: Im Rahmen eines Projektes meiner Schule, genannt „Zukunftsvisionen“, haben SchülerInnen meiner Schule ihre Wünsche für die Zukunft der Schule zum Ausdruck bringen können. Im Moment befinden wir uns im Prozess der Umsetzung dieser Vorstellungen – als eines der Beispiele lässt sich die Neugestaltung unserer Schulbibliothek und des Aulatheaters erwähnen. Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen bringen laufend ihre Ideen für positive Veränderungen ein, die wir gemeinsam umsetzen. Welche Projekte gefallen dir und deinen Mitschülern an deiner Schule besonders? Paierl: Obwohl es sich beim BRG Petersgasse um ein Gymnasium mit einem naturwissenschaftlichen Schwerpunkt handelt, erhalten wir SchülerInnen nicht nur eine umfassende Ausbildung in Bereichen wie Mathematik, Physik, Chemie und Biologie, wobei wir auch jährlich an verschiedensten ​(inter-)nationalen Wettbewerben teilnehmen, sondern verfügen auch über unseren Kulturverein KidSch (= „Kultur in der Schule“ unter der Leitung von Herrn Dr. Mag. Kindig). Des Weiteren etablierte unser früherer Schulleiter Hofrat Mag. Rumpf ein Kurssystem, dessen Kurse sich aus Themenbereichen wie Geisteswissenschaften und Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Technik und Sport zusammensetzen. Auch finden jährliche Exkursionen und Sprachreisen unter den SchülerInnen großes Gefallen, genauso wie die Persönlichkeitsentwicklungskursinitiative „SCHWUNG“. Wie findest du das aktuelle Schulsystem? Zentralmatura, Modulsystem etc.? Paierl: Es ist überaus erfreulich, dass heutzutage jedem Kind in unserem Land die Möglichkeit offensteht, eine Ausbildung zu erfahren, was nicht überall auf der Welt selbstverständlich ist. Obwohl das umfassende Bildungsangebot in Österreich sehr gut ist, wünsche ich mir, dass auch die Bildung einer persönlichen Meinung sowie die Eigenschaft, erlerntes Wissen selbstständig anwenden zu können, stärker im Unterricht forciert wird. Auch könnten ausgearbeitete Berufsfindungsmodule, durch das Vermitteln von Fachwissen zu diesem Thema, die Gestaltung der Zukunft von SchülerInnen positiv beeinflussen. Des Weiteren wäre es bestimmt förderlich, Grundkompetenzen der Rhetorik und Kommunikation sowie des Konfliktmanagements verstärkt zu unterrichten. Ebenfalls relevant, angesichts der aktuellen Lage, wäre eine Einführung in die Ökosystemwissenschaften im Rahmen des österreichischen Lehrplans (Stichwort „Klimawandel“). GETTY, KK (2)

4. MÄRZ 2020 www.grazer.at graz 5 aus dem Nähkästchen Alexander Arzberger, Schulsprecher WIKU BRG Welche Änderungen wünschst du dir für deine Schule? Wofür setzt du dich aktuell ein? Arzberger: Aktuell bemühe ich mich mit meinem Schülervertretungsteam, das Radio- und TV-Studio der Schule zu bewerben und diverse Aktionen wie die Ö3-Wundertüte und den Antenne Schulskitag zu organisieren. Weiters arbeiten wir gerade an der Verbesserung des neuen WIKU-Instagram-Accounts der Schülervertretung (@wiku. schuelerseite), um noch besser mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu stehen, was unser oberstes Ziel ist. Welche Projekte gefallen dir und deinen Mitschülern an deiner Schule besonders? Arzberger: Sehr großer Beliebtheit erfreut sich das WIKU-Kurssystem, das Schülerinnen und Schülern ab der fünften Klasse ermöglicht, einen Teil ihres Stundenplans nach eigenen Interessen zu gestalten. Die Kurse selbst richten sich gezielt an die Interessen der Jugend und bereiten ergänzend zur Allgemeinbildung auf das Berufsleben vor. So bieten eine Kocheinheit oder ein Ausflug in die Welten der Philosophie eine gute Abwechslung zum täglichen Unterricht nach dem Lehrplan, was sehr gut bei meinen Mitschülerinnen und Mitschülern ankommt. Zudem werden die Möglichkeit, den Turnunterricht nach eigenen Interessen zu gestalten, und das schulinterne System für die VWA-Betreuersuche sehr geschätzt. Wie findest du das aktuelle Schulsystem? Zentralmatura, Modulsystem etc.? Arzberger: Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass wir hier in Österreich ein sehr gutes Schulsystem haben und dieses auch schätzen dürfen. Dennoch bedeutet dies nicht, dass es kein Verbesserungspotenzial gibt: So wäre es meiner Meinung nach wichtig, dass Bildungseinrichtungen Schülerinnen und Schüler nicht nur auf den Beruf oder das Studium vorbereiten, sondern auch auf das Leben selbst. Kochkurse, Haushaltsökonomie, Politik und ein stärkerer Fokus auf das Internet mit dessen Potenzialen und Gefahren würden die Jugend zusammen mit einer umfassenden Allgemeinbildung besser fit für die Zukunft machen. Da man solche Projekte nicht nur auf Bundesebene, sondern auch autonom in den Schulen selbst umsetzen kann, wäre meiner Auffassung nach auch eine verstärkte Schulautonomie wünschenswert. So zum Beispiel haben die Schülerinnen und Schüler im WIKU BRG ab der fünften Klasse die Möglichkeit, dank eines Kurssystems ihren Stundenplan zum Teil nach ihren Interessen zu gestalten. Neben Koch- und Wirtschaftskursen stehen auch IT- und Sprachkurse zur Auswahl, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Die Zentralmatura ermöglicht den Maturantinnen und Maturanten österreichweit eine gleiche und faire Matura nach klar definierten Regeln, was meiner Meinung nach das Schulsystem verbessert hat.

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