10JobsVorschulische Qualifizierunghat einenmassiven Mehrwertfür Kinder.Momentan brauchen die Unternehmendie Arbeitskräfte nicht. Aber diezu hohe Teilzeitquote ist eine Herausforderung.Die Menschen können allerechnen, daher darf man sich nichtwundern, wenn viele in Teilzeit bleiben.Wenn etwa ein Partner in Vollzeitarbeitet, der andere in Teilzeit undman ist finanziell damit so aufgestellt,dass sich alles gut ausgeht, warumsoll man dann in Vollzeit arbeitengehen? Die steuerliche Begünstigungfür Teilzeit muss überdacht werden,denn wenn diese wegfällt, sind dieMenschen motiviert, wieder in Vollzeitzu arbeiten. Auch die diskutierteHerdprämie ist ein doppeltes Problem.Man muss vor allem den jungen Frauendeutlich machen, dass das Auswirkungenauf die eigene Pension hat.Zudem ist für Kinder im Vorschulalterdie vorschulische Qualifizierungwichtig. Es hat einen massivenMehrwert für die Kinder. Dafür mussdie Kinderbetreuung flächendeckendausgebaut werden und so strukturiert,dass es finanziell für jeden leistbar ist.Zurück zum Arbeitsmarkt. Die Industrieschwächelt, und nun droht DonaldTrump wieder mit Zöllen. WelcheAuswirkungen könnte das auf dieSteiermark haben?Zölle können massive Auswirkungenhaben. Große Unternehmen, die ihrHeadquarter nicht in der Steiermarkhaben, könnten sich dann entscheiden,ihre Produktion teilweise zu verlegen.Eventuell auch in die USA. Daswürde am heimischen Standort dannabgehen.Die kommende Bundesregierungplant angeblich die Abschaffung dergeringfügigen Zuverdienstmöglichkeit.Was halten Sie von der Maßnahme?Wir als AMS haben uns schon bei derderzeitigen Regierung dafür eingesetzt,dass die Zuverdienstmöglichkeitwährend dem Arbeitslosengeldverändert wird. Wir sind nicht zufriedengewesen mit der unbegrenztenMöglichkeit des Zuverdienstesvon derzeit 515 Euro. Von unsererSeite wurde ein Vorschlag abgegeben,dass man diesen Zuverdienst bitte
Jobs11befristen soll. Wir sehen, dass dasfür einige Personen eine Chance ist,wieder in den Arbeitsprozess einzusteigen.Bei einem unbegrenztenZuverdienst bleibt die Gefahr, dassman sich in der Situation einrichtet.Unser Vorschlag sieht vor, dassdie Möglichkeit des Zuverdienstesauf drei Monate bei einem Dienstgeberbegrenzt werden sollte, da esoffensichtlich nicht gelungen ist, inein Vollerwerbs-Dienstverhältniseinzusteigen. Das AMS hat kleineErfolge erzielt, weil wir konsequentdie Betriebe kontaktiert haben. Dennochhaben wir keine rechtlicheHandhabe. Wir sind sehr zufrieden,dass es eine Veränderung gebensoll. Ich sage ganz offen, dass mirdie gänzliche Abschaffung lieber istals die Beibehaltung des Status quo.Gespannt bin ich, was gewisse wirtschaftlicheBereiche zu einer Abschaffungsagen werden. Es gibt bestimmteBranchen, die sehr viel mitgeringfügig Beschäftigten arbeiten.Das ist dort quasi ein Geschäftsmodell.Da wird das eine große Herausforderungund eine wirtschaftlicheChallenge werden. Aber ich sehe darinauch eine Chance, wieder mehrin eine Beschäftigung zu bringen.Ebenfalls im Raum steht eine Staffelungdes Arbeitslosengeldes?Ein degressives Arbeitslosengeldkann man machen. Es kann auchdazu führen, dass manche Gruppenwieder schneller in den Arbeitsprozesseinsteigen. Wird bei sehr vielenaber nichts ändern, da vor allem dieschnell wieder eine Stelle finden, diesowieso gute Chancen am Arbeitsmarkthaben. Auch hier muss mansich die Arbeitslosengeschichte anschauen.Drei Viertel fangen nachdrei Monaten wieder einen neuenJob an.Auch die Bildungskarenz soll abgeschafftwerden. Was sagen Sie dazu?Ähnlich wie bei der geringfügigenZuverdienstgrenze hat das AMS auchhier der Politik einen Vorschlag gemacht,eine gesetzliche Änderungvorzunehmen. Die Bildungskarenzist ja ein Instrumentdes Arbeitslosenversicherungsgesetzes.Das AMShat das ja zu vollziehenund hat hier keinen beraterischenEinfluss.Wenn ein Unternehmenmitseinen MitarbeiterneineBildungskarenzvereinbart und dieVoraussetzungen erfülltwaren, musste das AMS dieBildungskarenz gewähren.Dass das jetzt abgeschafftwird, wenn es so kommt, istein sehr harter Schnitt, weil eseine öffentliche Unterstützungfür berufliche Weiterbildung ist.Das aktuelle Modell abzuschaffen,ist richtig, aber nebenbei muss darübernachgedacht werden, was manstattdessen braucht, um die Zielsetzung,die auch die alte Bildungskarenzhatte, zu erreichen. Also Ja zurAbschaffung der aktuellen Form derBildungskarenz und Nein dazu, beruflicheWeiterbildung einzuschränken.Ja zur Abschaffung deraktuellen Form der Bildungskarenz.Es mussüber neue Formen derWeiterbildung nachgedachtwerden.
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