22 Jobs „Frauen müssen Mut haben“ Text: Gudrun Angerer, Fotos: Getty, Fischer Beinahe jede zweite Firmengründung in der Steiermark ist weiblich. Warum es dennoch Nachholbedarf gibt, erklärt WKO-Steiermark-Vizepräsidentin „ Gabi Lechner. Die heimische Wirtschaft wird zwar weiblicher, es gibt aber noch Nachholbedarf gegenüber der langen männlichen Netzwerktradition in der Wirtschaft. Frauen vor den Vorhang gebracht hat Gabi Lechner inzwischen schon einige, seit die Unternehmerin im Jahr 2019 neben der Geschäftsführerrolle in ihrer eigenen Firma die Aufgabe als Landesvorsitzende bei Frau in der Wirtschaft Steiermark annahm. Eine Position, die sie mit Leidenschaft ausübt. Mittlerweile finde eine Verschiebung statt, aber Luft noch oben für Verbesserungen sei noch gegeben. Das beginne bereits bei der Möglichkeit, in Österreich als Frau Karriere zu machen. „Österreich ist ein konservatives Land,“ so Lechner. Ein Umdenken müsse noch auf mehreren Ebenen geschehen und die Vereinbarkeit von Familie und Karriere erleichtert werden. Frauen, die in die Wirtschaft gehen müssen, brauchen vor allem Mut. Beim Netzwerken gebe es noch Nachholbedarf gegenüber Männern, die das Tool der Wirtschaft in natürlicher Weise und weit aktiver integrieren würden. Frauen fehle wiederum die nötige Konsequenz. „Über das Geschäftliche muss man reden können“, meint Lechner. Hier hätten Frauen gelegentlich noch zu große Hemmschwellen. Diese beginnen schon bei den Lohnverhandlungen. Doch nur mit einer Rolle in einem Netzwerk, egal wie klein oder groß die Funktion, könne auch nach und nach eine Sichtbarkeit entstehen. Diese Aufmerksamkeit brauche es letztendlich, um Erfolg in der Karriere zu haben. Ein Geschick, das man sich von Männern abschauen könne. Erfahrungsaustausch, sowohl im privaten Umfeld als auch mit einem Mentoren, sei ebenso essenziell neben dem engagierten Netzwerken. Noch immer steigt die Zahl der Gründungen, und bei Frauen wie auch bei Männern sinkt das Gründungsalter kontinuierlich. Doch nicht immer muss das Ziel eine hohe Position oder ein eigenes Unternehmen sein. Vielmehr seien Berufe als gleichwertig zu betrachten. Auf die eigene Ambition komme es weit mehr an. „Tüchtig sein kann man in jedem Bereich. Es muss nicht die große Karriere sein,“ ist Lechner überzeugt. Insgesamt habe die Steiermark noch Nachholbedarf bei Familienthemen, insbesondere bei der Betreuungsthematik, wo sie das traurige österreichische Schlusslicht ist. In der Wirtschaft gibt es Gleichberechtigung. Über das Geschäftliche muss man reden können. “
Jobs 23 Expats in Graz: Globale Kraft für den Wirtschaftsstandort Text: Fabian Kleindienst, Fotos: CINT, Getty, Wolf, privat Der sich verschärfende Fachkräftemangel bringt einen immer internationaler werdenden Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte mit sich. Graz und die Steiermark haben durch den Verein CINT schon große Expertise, wenn es um die Betreuung sogenannter Expats, oder Internationals, geht. Wir haben uns bei einer Familie umgehört, die das Abenteuer gewagt hat und mittlerweile in Graz lebt. Internationale Fachkräfte Seit Jahren warnt man seitens der Wirtschaft vor dem zunehmenden Fachkräftemangel – und auch wenn es aktuell einen generellen Mangel an Arbeitskräften gibt, sind es doch vor allem qualifizierte Mitarbeiter, nach denen Unternehmen mitunter verzweifelt Ausschau halten. Der Wettbewerb um die klügsten Köpfe ist dabei ein internationaler geworden – für den Wirtschaftsstandort wird es immer wichtiger, für Expats, also internationale Fachkräfte, attraktiv zu sein. Die Steiermark und Graz nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein – schon 2011 wurde der Club International (CINT) gegründet, der eben diese Expats und auch die Mitgliedsunternehmen unterstützt. „Es gibt keine Frage, die man uns nicht stellen kann“, berichtet Geschäftsführerin Veronika Wolf. Die Unterstützung reicht von aufenthaltsrechtlichen Fragen über Versicherungen, Hilfe bei der Kindergarten-, Wohnungs-, und Jobsuche (für Partner) bis hin zu Unterstützung der Familien, wenn es zum Beispiel zu Schwierigkeiten in der Schule kommt. Auch bei Herausforderungen wie dem Import eines Autos ist man laut Wolf häufig behilflich, oder
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