20 Jobs Was tun, wenn es nicht zum Profi reicht Text: Klaus Molidor, Fotos: GEPA, Getty (2) Wer es in Fußball, Tennis und Co nicht zum Profi schafft, kann dem Sport beruflich dennoch treu bleiben. Die Tugenden aus dem Training sind dabei meist sogar ein wesentlicher Vorteil. Karriere in Reihe zwei Unzählige Kinder und Jugendliche eifern den Idolen der großen Sport-Arenen nach. Fußball, Tennis, Schifahren, Eishockey - ganz egal. Nur ein kleiner Prozentsatz aber schafft den Sprung ins Profi-Geschäft und kann sich mit Lionel Messi, Rafael Nadal oder Mikaela Shiffrin messen. Ganz ade sagen muss man dem geliebten Sport dann aber doch nicht, denn Job-Möglichkeiten gibt es auch abseits des Rampenlichts. „Aus denen, die es nicht zum Profi schaffen, werden oft die besten Trainer oder Betreuer“, sagt Event-Profi und Sportmanager Herwig Straka. „Weil sie wissen, wie es geht, es nur selbst nicht ganz umsetzen konnten.“ Straka hatte Dominic Thiem ebenso unter Vertrag wie Eishockeyprofi Thomas Vanek. „Auch in den Sportverbänden als Funktionäre gibt es Jobs.“ So koordiniert Ex-Hockeyspieler Florian Sedy heute im ASVÖ auf Bundesebene die Sportangelegenheiten in den Fachsparten und die Zusammenarbeit mit den Fachverbänden. Eine wirtschaftliche Ausbildung schadet dabei auf keinen Fall. Ist aber auch nicht immer unbedingt Bedingung. „Wichtiger“, sagt Straka, „ist die Leidenschaft für den Sport und dafür, etwas bewegen zu wollen, etwas voranzubringen.“ Die fachlichen Anforderungen eines Job könne man lernen, die Leidenschaft dafür aber nicht. Und genau da haben für ihn Sportler oft einen Vorteil anderen Bewerbern gegenüber. „Weil sie Leidenschaft, Wille und Ehrgeiz mitbringen.“ Straka selbst hat als Schwimmer zwei Jahre als Profi gelebt. „Weil ich nichts anderes gemacht habe, als zu schwimmen. Aber davon leben zu können war nie das Ziel.“ Tennis hat ihn aber immer schon fasziniert. „Ich war Ballkind bei verschiedenen Turnieren.“ Und nach einem Wirtschafts- und Jus-Studium hat er dann mit seinem Partner Edwin Weindorfer begonnen, Turniere zu veranstalten. Heute ist er
Jobs 21 ZWEITE CHANCE Jobs im Sport gibt es auch abseits der Profikarriere – und auch abseits eines klassischen Büroalltags. neben seiner Veranstalter-Tätigkeit unter anderem beim Turnier in der Wiener Stadthalle im ATP Board of Directors und zieht Fäden auf höchstem Level. Ebene auf. „Nämlich die Möglichkeit, eine unternehmerische Ausbildung im Tennis zu absolvieren, mit der es möglich wird, Klubs operativ zu unterstützen.“ Frühzeitige Ausbildung Eine andere Möglichkeit bietet der Steirische Tennisverband, der in Zukunft einen großen Schwerpunkt auf die Berufsausbildung legen will. „Wir bieten zum einen natürlich die Möglichkeit, dass Kinder Profis oder College-Tennisspieler werden, zum anderen ist es uns wichtig, dass wir den Beruf des Trainers anheben und dahingehend eine Ausbildung bieten und den Job des Trainers besser positionieren“, sagt Philipp Hochstrasser, Vizepräsident des Steirischen Tennisverbands und Akademieleiter beim GAK, der selbst einst Profi-Ambitionen hatte. Hochstrasser zeigt aber auch eine dritte Medien-Laufbahn Schließlich schlagen Nachwuchs- Sportler auch immer wieder – sei es aufgrund von Verletzungen oder weil eben doch die letzten paar Prozent zur Profi-Laufbahn fehlen – eine Laufbahn im Journalismus ein, um dem Sport, dem sie lange vieles untergeordnet haben, verbunden zu bleiben und Geld zu verdienen. So war Sky-Reporter Gerhard Krabath auf dem Weg zu einer Profi-Karriere im Fußball, ehe ihn eine Knieverletzung aus der Bahn geworfen hat. Seine Expertise aus vielen Jahren Training und Einsätzen im Nachwuchs-Nationalteam bringt er jetzt eben im Fernsehen ein. Insider-Tipp EVENT-PROFI HERWIG STRAKA Eine wirtschaftliche Ausbildung schadet nicht. Wichtiger als das ist aber die Leidenschaft für den Sport, gepaart mit dem Einsatz und dem Willen, etwas voranzubringen oder verändern zu wollen. Allzu früh sollte man aber nicht an das zweite Standbein denken, wenn man den Durchbruch schaffen möchte, denn sonst verlässt man sich zu sehr auf das Sicherheitsnetz und ist nicht mehr mit letzter Konsequenz dabei.
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