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9. September 2018

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- Jahr der Gesundheit: Graz wird zur „Vitalstadt“ - Millionenstrafen wegen schlechter Luft stehen im Raum - Gesundheitsstadtrat kann sich Cannabis-Freigabe vorstellen - Kunstprojekt in Graz: Geschichte der Conrad-von-Hötzendorf-Straße - Gastro: Aus „Einstein“ wird „So/So“

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8 graz www.grazer.at 9. SEPTEMBER 2018 Gesundheitsstadtrat kann sich Cannabis-Freigabe vorstellen! HEISSES EISEN. Die Diskussion über Legalisierung von Marihuana entzweit die Grazer Politik: Gesundheitsstadtrat kann sich das vorstellen, VP und FP toben. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Da dem Dealen mit Drogen auf den Grazer Straßen, Plätzen und in den Parks nicht wirklich begegnet werden kann, flammt jetzt wieder die Diskussion darüber auf, ob man etwa daran denken soll, Cannabis zu legalisieren. Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer: „Neben Alkohol und Nikotin hat sich Marihuana gewissermaßen zu einer Volksdroge entwickelt. Alle drei sind gesundheitsschädigend. Die Frage ist jetzt: Überlässt man es dem Schwarzmarkt oder beginnen wir eine Diskussion ohne Scheuklappen über Vor- und Nachteile einer Legalisierung? Eine Freigabe müsste jedenfalls von striktem Jugendschutz, Aufklärung und einem staatlichen Monopol begleitet werden.“ Keine Kapitulation Der Suchtkoordinator und Referatsleiter im Gesundheitsamt Graz, Ulf Zeder, der sich seit 20 Jahren mit dem Thema beschäftigt, bekräftigt die Aussage von Krotzer. Zeder: „Legalisieren klingt scheinbar für manche nach Kapitulation oder blinder Volksvergiftung. Ist es nicht und muss es auch nicht sein, wie uns eine Anzahl von Staaten derzeit lehrt. Eine partielle Freigabe nach gewissen Kriterien wäre eine sachliche Diskussion sicher wert. Die Ressourcenschonung und die staatlichen Einnahmen wären nicht gerade gering und beides – Ressourcen und Geld – könnten sinnvoller eingesetzt werden. Es lohnt, den Blick auf diese Staaten zu lenken und alte Vorurteile – und das gilt für beide Lager – erstmal beiseite zu lassen.“ Situation schlechter Die Gegner einer Freigabe schießen scharf. Verena Kumpitsch, GR, VP: „Die Situation im Drogenbereich wird in Graz kontinuierlich schlechter. Auch vonseiten des Drogenkoordinators Zeder kommen da immer wieder falsche Signale. Deshalb muss man sich den ganzen Bereich von Zielsetzungen bis Förderungen genauer anschauen.“ Die Ärztin und Gemeinderätin Daisy Kopera setzt nach: „Es ist unverantwortlich, als Gesundheitsstadtrat die Freigabe von Marihuana zu fordern. Krotzer Alles dreht sich wieder einmal um den Joint. Der Gesundheitsstadtrat will Diskussion über eine Freigabe, die VP-FP-Koalition findet das unverantwortlich. THINKSTOCK sollte sich lieber darum kümmern, wie der viel zu hohe Alkohol- und Nikotinkonsum zurückgedrängt werden kann, anstatt ein zusätzliches Rauschmittel zu forcieren.“ FP-Klubobmann Armin Sippel: „Von einem Gesundheitsstadtrat darf man mehr erwarten als die Verharmlosung von Cannabis. Besorgniserregend ist der Umstand, dass Krotzer hier als Stadtrat nicht nur seine Privatmeinung kundtut. Wir werden den Stadtrat im kommenden Gemeinderat am 20. September befragen und wohl auch den Stadtrechnungshof einschalten, um die Mittelverwendung genauer überprüfen zu lassen.“ Ansturm auf neuen Sport-Shop ■■ Tausende Besucher stürmten am Dienstag die ShoppingCity Seiersberg, um bei der Neueröffnung des Sport-Fachhändlers XXL Sports & Outdoor dabei zu sein. Zahlreiche Aktionen sorgten für eine lange Warteschlange, wartende Kunden wurden mit Obst und Wasser von XXL Sports & Outdoor versorgt. Von dem enormen Ansturm „überwältigt“ zeigte sich Centerleiterin Sylvia Baumhackl. SHOPPINGCITY SEIERSBERG S. Baumhackl mit ShoppingCity-Eigentümern M. Klein und C. Guzy sowie XXL-Sports-Chef P. Verwilligen (v. l.) Konsul Roth in Ungarn ausgezeichnet ■■ Eine hohe Auszeichnung gab es jetzt für Konsul Rudi Roth im ungarischen Pécs. Roth wurde von Pécs, der Schwesternstadt der Stadt Graz, mit dem höchsten Pro-Civitate-Orden für seine 25-jährige Tätigkeit als ungarischer Honorarkonsul geehrt und gleichzeitig für die Gründung von 30 weiteren Städtepartnerschaften zwischen der Steiermark und Ungarn ausgezeichnet. Der ungarische Botschafter A. Nagy, R. Roth und die österreichische Botschafterin E. Ellison-Kramer (v. l.) KK

9. SEPTEMBER 2018 www.grazer.at graz 9 Die Künstlerin Eva Ursprung deponiert in ihrer Leuchtschrift-Installation „WAR IS OVER“ die Feststellung der Absenz von Krieg. MONTAGE VON EVA URSPRUNG Kunstprojekt in Graz: Geschichte einer Straße INTERESSANT. Am Samstag startet in der Conrad-von- Hötzendorf-Straße ein spannendes Kunstprojekt. Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at Unter dem Motto „Com rade Conrade. Demokratie und Frieden auf der Straße“ findet kommenden Samstag, 15. September, anlässlich zum Internationalen Tag der Demokratie, die Eröffnung des Kunstprojektes in der Conrad-von-Hötzendorf- Straße (CvH) statt. „Die Idee dahinter ist zu schauen, was eigentlich genau was ist, was uns ausmacht und wohin wir gehen wollen. Die CvH ist für viele nur eine Durchzugsstraße. Menschen wohnen und leben allerdings auch hier. Es ist so viel passiert und angesiedelt in der Straße, dass es sozusagen eine Stadt in einer Stadt ist“, erklärt Nicole Pruckermayr, Projektleiterin. Projekte der Straße Bei einem Rundgang werden verschiedene Installationen und Projekte von unterschiedlichen Künstlern gezeigt. So wird es beispielsweise bei der Justizanstalt und in der Raiffeisenstraße (Parallelstraße zur CvH) gesetzte Pflanzen geben, die die Giftstof- fe aus dem Boden ziehen. Der Stadtraum soll physisch entgiftet werden. „Wenn die Pflanzen ausgewachsen sind, werden sie abgeschnitten und entsorgt. Also ein Recyclingprojekt“, erklärt Pruckermayr. Die Künstlerin Reni Hofmüller wird außerdem die Pflanzen zum Sprechen bringen, indem Kontaktmikrofone in den Boden gesteckt werden und man den Pflanzen beim Entgiften zuhören kann. Daraus soll eine Miniaturkomposition gestaltet werden. Gegenüber dem Stadion, am Bertha-von-Suttner-Platz, wird schon am 13. September eine Fahnenkette aufgehängt, mit dem Spruch „Immer wieder die Waffen nieder!“. Die Künstlerin Johanna Tinzl setzt sich mit Fußball, der Fankultur, De- und Eskalation auseinander. Von 15. bis 29. September gibt es Ausstellungen an diversen Orten innerhalb der CvH und in der Nachbarschaft. „Das Projekt soll erzählen, was hier einmal war, was gerade da ist und was noch passieren wird. Damit man versteht, wieso diese Straße heute genau so ist, wie sie eben ist“, schmunzelt Pruckermayr.

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