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9. Jänner 2022

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- Littering: Immer mehr Müll auf Grazer Plätzern - Elisabethstraße: Wirbel um Allee - Stadt beruft Eissportgipfel ein - Millionen-Investitionen in Graz-Umgebung - Interview mit Claudia Garád von Wikipedia

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6 graz www.grazer.at 9. JÄNNER 2022 K O M M E N T A R von Valentina Gartner ✏ valentina.gartner@grazer.at Ein paar Schritte extra für die Enkelkinder W ir leben im 21. Jahrhundert und man mag meinen, dass wir mittlerweile gelernt haben, unseren Planeten zu lieben und ihn auch zu schützen. Dennoch gibt es heutzutage immer noch Leute, die wohl noch nicht begriffen haben, dass wir auf unsere Umwelt achten müssen. Dass man nicht einfach alles herumliegen lassen sollte, sollte uns schon der Hausverstand sagen. „Littering“, also das achtlose Wegwerfen von Müll, nimmt in Graz immer mehr zu (siehe auch Seiten 4/5). Nach unzähligen Sammelaktionen in den letzten Jahren sollte man meinen, die Leute werden schlauer und nicht – entschuldigt den Ausdruck – dümmer. Neben FFP2-Masken, McDonald’s-Sackerln und Zigaretten findet man nun auch einen defekten Kühlschrank hier, eine Couch da und ein Solariumteil mitten am Gehsteig. Gewesen will es keiner sein, dank einer Nacht-und-Nebel-Aktion hat’s natürlich auch keiner gesehen. Für die Übeltäter ist eins klar: „Räumt ja eh die Müllabfuhr weg.“ Selbst für die kleinen Dinge ist der Weg zum nächsten Mistkübel scheinbar zu weit, und das in Zeiten, wo wir eigentlich alle wissen, dass die weggeworfenen Stücke mehrere hundert Jahre zum Verrotten brauchen. Bitte, macht doch die paar extra Schritte euch und unserem Planeten zuliebe. Eure Enkelkinder werden es euch danken. Elisabethstraße „Eine Straße mit toten Bäumen, nein, das ist keine Allee“ AKUT. Die Bäume in der Elisabethstraße haben langsam ihr natürliches Lebensende erreicht. Das Land möchte nun eine Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Allee starten, die Stadt sieht noch dringenderen Handlungsbedarf. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Die Platanenallee in der Elisabethstraße ist nach fachkundigen Schätzungen mehr als 150 Jahre alt – viele der mächtigen Bäume stammen noch aus der Zeit, als die Straße anlässlich ihres Besuchs 1856 nach Kaiserin Sisi benannt wurde. Dementsprechend haben die Platanen langsam ihr natürliches Höchstalter erreicht, einige tote Bäume mussten bereits entnommen werden. Während die Straße in Sachen Verkehr in den letzten Jahren in mehreren Abschnitten saniert wurde, warten die Baumstandorte noch darauf. Die Grüne Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl startete darum eine Initiative im Landtag – es handelt sich immerhin um eine Landesstraße – und forderte von der zuständigen Landesrätin Ursula Lackner Antworten über die Zukunft der Bäume ein. Diese bekam sie jetzt auch: Aktuell „existiert für diesen Abschnitt noch keine Planung zur Sanierung. Laut Auskunft der Abteilung 16 ist es aber vorgesehen, eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der beeinträchtigten Anlagen unter der Prämisse des Erhalts des geschützten Landschaftsteiles und unter Beiziehung eines fachübergreifenden Expertenteams – bestehend aus Baum- und Bausachverständigen – durchführen zu lassen!“ Krautwaschl freut sich: „Wir nehmen sie da beim Wort!“ Stadt will handeln Ein bisschen weniger optimistisch in dieser Hinsicht ist der Leiter der städtischen Grünraumabteilung Robert Wiener: „Ich glaube nicht, dass das Land sich um die Sanierung prioritär kümmern wird, das Land hat andere Sorgen. Es wird an der Stadt liegen, das zu planen. Bei uns steht die Sanierung der Elisabethstraße ganz an oberster Stelle – sie ist die wichtigste Allee der Steiermark und steht zusätzlich unter Naturschutz!“ Aus diesem Grund gibt es gute Nachrichten für Baumschützer: Die Allee darf „nicht zerstört, in dessen Bestand gefährdet oder sonst nachteilig verändert werden“ (§ 13 Steiermärkisches Na- Die Baumstandorte in der Elisabethstraße müssen saniert werden, sie haben ihr natürliches Lebensende erreicht – einige mussten schon entnommen werden. KK turschutzgesetz 2017). Laut Wiener soll auch die Baumart nicht gewechselt werden: „Mit Platanen kann man auch mit den jetzigen klimatischen Bedingungen gut arbeiten.“ Auch in neueren Alleen wird auf diese Art zurückgegriffen – etwa in der Alten Poststraße. Trotzdem handelt es sich bei der Revitalisierung um ein Megaprojekt, das viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen wird – es geht auch um Kooperationen und Ablösen mit Anrainern und Villenbesitzern. „Wann die Politik es für dringlich hält, weiß ich nicht. Ich werde auf alle Fälle die neue Stadträtin Judith Schwentner dahingehend sensibilisieren, dass es höchste Zeit wäre“, so Wiener, der aber noch viele weitere dringende Standorte weiß. „Die Stadt erhält rund 25.000 Bäume im Eigenbetrieb. Ein Drittel davon sind bereits Leichen, ein weiteres Drittel hat massiven Sanierungsbedarf!“ Bei fast 17.000 Bäumen müsste man also schnell handeln, um Schäden und Gefahren zu verhindern. Vergangenen Frühling sorgte beispielsweise ein umgestürzter Baum am Lendplatz für Aufregung. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6641) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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9. JÄNNER 2022 www.grazer.at graz 7 Eissportgipfel einberufen KLÄREND. Nach einem Hilferuf der Eissportler im „Grazer“ reagieren die zuständigen Stellen: Am Donnerstag kommt es zum Eissportgipfel, bei dem Probleme aus der Welt geschafft werden sollen. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Zu teure Eiszeiten, zu wenige freie Eisflächen und zu geringe Förderungen – so lauteten die Vorwürfe zahlreicher Grazer Eissportler und der KP im „Grazer“ am vergangenen Sonntag. Die Zuständigen haben prompt reagiert: Für 13. Jänner wird ein Eissportgipfel einberufen. „Wir sind uns der Probleme bewusst und arbeiten schon länger an einem solchen Gipfel, der sich coronabedingt leider verzögert hat. Der Artikel hat jetzt definitiv Schwung in die Sache gebracht“, erklärt der Leiter des Sportstättenmanagements Gerald Pototschnig, der allerdings ein paar der Kritikpunkte relativiert. „Wir liegen preislich nicht im negativen Spitzenfeld, wie es die KP im Gemeinderatsantrag angibt. Die Eisstunde kostet einen kleinen Verein mit allen Förderungen in etwa 140 Euro, während uns die Betriebszeit alleine 300 Euro kostet. Außerdem hat es in den letzten acht Jahren keine einzige Mietpreiserhöhung gegeben, sondern lediglich eine Indexierung.“ MCG-Vorständin Barbara Muhr, die so wie Sportstadtrat Kurt Hohensinner, Beteiligungsreferent Manfred Eber und Sportamtsleiter Thomas Rajakovics am Gipfel teilnehmen wird, zeigt Verständnis für die Sportler: „Von Mittag bis spätabends und an den Wochenenden sind unsere beiden Eishallen nahezu zu hundert Prozent ausgelastet. Da ist es leider nicht immer möglich, den Anforderungen aller Vereine und Sportler gerecht zu werden.“ Eiszeit herrscht zwischen Sportlern und den Eishallenbetreibern. Es gibt zu wenig Platz bzw. Trainingszeit für alle – jetzt kommt’s zum Eissportgipfel. MCG/KRUG

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