20 eco graz www.grazer.at 9. FEBRUAR 2020 Svjetlana Wisiak 20 svjetlana.wisiak@grazer.at Der steirische Arbeitsmarkt hält sich überraschend robust.“ AMS-Präsident Karl-Heinz Snobe vergleicht die Arbeitslosigkeit mit jener Ende Jänner 2016, die mit 58.035 Personen am höchsten war. OPERNFOTO W I R T S C H A F T Experten Tipp Der Experte stellt klar: KI verändert die Art der Arbeit und schafft völlig neue Möglichkeiten. GETTY, KK, FISCHER Uwe Mayer, KI-Experte KMUs gefördert Das Angebot für Digitalisierung, die mithilfe Künstlicher Intelligenz Prozesse optimiert, ist groß. Das Gute an der KI: Den Rahmen gibt immer der Mensch vor. Auf Initiative von Wirtschaftsbund- Präsidenten Josef Herk wurde das KMU DIGITAL Programm eingeführt. Es enthält eine Beratungs- und eine Umsetzungsförderung seitens der Wirtschaftskammer, die insgesamt bis zu 80 Prozent der Kosten übernimmt. Zertifizierte Digital Consultants begleiten dabei Unternehmen, die das Förderprogramm in Anspruch nehmen. KMU DIGI- TAL fördert die individuelle Beratung zum Thema Digitalisierung in Ihrem Unternehmen und hilft Ihnen bei der Umsetzung erster Digitalisierungsprojekte in Ihrer Firma. Das Programm läuft noch bis zum 31. März, die Umsetzungsförderung bis zum 30. September 2020. ANZEIGE KI-Revolution in der Wirtschaft AUFREGEND. Künstliche Intelligenz (KI) ist jetzt schon häufiger im Einsatz, als man vermutet. Berührungsängste unter KMUs gibt es nichtsdestotrotz. Von Svjetlana Wisiak svjetlana.wisiak@grazer.at se viele Prozesse vereinfachen. An den Unternehmern liege es, die Chance zu nutzen, stellt Mayer klar: „Einem Installateur kann eine KI-gestützte Anwendung seine Routenplanung effizienter gestalten. Den Disponenten, der die Aufgaben ins Programm eingibt, wird es trotzdem brauchen.“ Leistbar An den Kosten soll es nicht scheitern: „Nicht jeder muss selbst Anwendungen programmieren. Viele Anbieter stellen cloudbasierte Lösungen mit monatlich abrechenbaren Kosten zur Verfügung, diese gibt es schon zu leistbaren Preisen“, unterstreicht Mayer. Wenn es darum geht, aus dem unübersichtlichen Angebot auszuwählen, stehen Unternehmensberater helfend zur Seite. „Vielen Unternehmen ist es heutzutage wichtig, wo die Daten geparkt werden. Jemandem, der Google nutzt, muss bewusst sein, dass dieser Server in den USA liegt. Wenn man Huawei verwendet, dann finden sich die Daten in China wieder“, so Mayer. Er beruhigt aber auch: Allein die Steiermark ist in Sachen KI Wer sich schon öfter von Google Maps zum selben Ziel hat navigieren lassen, dem wird aufgefallen sein, dass das Smartphone-Navi nicht immer die gleiche Route gewählt hat. Denn ein Algorithmus hat im Hintergrund (in Echtzeit!) ausgerechnet, dass aufgrund des Verkehrs ein anderer Weg schneller ans Ziel führt. Dass man sich dabei von Künstlicher Intelligenz (KI) hat leiten lassen, ist auf den ersten Blick nicht bewusst. Gleichzeitig herrscht eine weitreichende Berührungsangst mit der KI, vor allem unter KMUs. „Es geht um ein Grundverständnis darüber, was mit KI-Einsatz alles möglich ist. Damit löst sich auch die Angst vor KI-Anwendungen in Luft auf“, erklärt Uwe Mayer, Unternehmensberater, Mitglied der WKO- Fachgruppe UBIT und KI-Experte, das Dilemma. Dabei sollten sich gerade kleinere Unternehmen mit KI auseinandersetzen. Denn abhängig vom Geschäftsmodell lassen sich auf diese Weiweit fortgeschritten – unter www. gscheitsteirisch.ai findet man Infos zur steirischen KI-Szene. Buchhaltung Auch in der Buchhaltung kann KI monotone Arbeiten übernehmen, wie Steuerberaterin Uschi Gradwohl erklärt: „Abfotografierte Belege können automatisch erkannt und nach vorher festgelegten Parametern verbucht werden.“ In ihrer Branche ist man in Sachen Digitalisierung gut aufgestellt. Fortschritte in der Bild- und Spracherkennung sehen beide Experten als den nächsten Schritt der KI in der unmittelbaren Zukunft. Uschi Gradwohl
9. FEBRUAR 2020 www.grazer.at graz eco 21 ➜ TEURER GETTY (2) Feste Brennstoffe +4,4 % Wer mit Briketts, Pellets und Holz heizt, muss sich warm anziehen: Die Preise sind heuer gestiegen. Nachrichtenübermittlung –3,2 % Viel-Simser können heuer kräftig in die (virtuellen) Tasten hauen: Die Übermittlung wurde billiger. BILLIGER ➜ „Mir ist es wichtig, die Mitarbeiter zu kennen“ STYLISH. Designerin Simone Kovac verrät, wie man Räume für Mitarbeiter gestaltet. ■■ Besprechungen, Fußball, Sport, Arbeit, Bier und Pizza – alles in einem Raum. „Die Anforderungen waren hoch“, beschreibt Interior Designerin Simone Kovac den Auftrag, den sie vom Ziviltechnik-Büro Eisner bekommen hat. Für die Mitarbeiter – großteils männlich und sportlich – wollte man einen Raum zum Wohlfühlen schaffen. Kovac hat ihr Handwerk nicht studiert, vor geraumer Zeit war sie aber bei einem Architekten angestellt: „So schließt sich der Kreis wieder“, resümiert die Designerin, die es zuvor auch nach Südamerika und in die IT-Consulting-Szene verschlagen hatte. „Als ich das Unternehmen kennenlernte, war mir schnell klar, dass sich Materialien wie Ziegel, Beton und Leder gut eignen würden“, berichtet sie aus den ersten Phasen der Ideenfindung. Projekte, bei denen Arbeitsplätze gestaltet werden, geht Viele Mitarbeiter von Eisner treiben Sport – auch im neuen Raum. Eine Bar macht Lust auf Cocktails, eine Couch auf Entspannung.EISNER ZT (2) Kovac stark individuell an. „Mir ist es wichtig, die Mitarbeiter kennenzulernen. Aber auch ihre Prozesse sind wichtig. Ob sie zum Beispiel mehr sitzen oder eher mobil unterwegs sind.“ Das Netzwerk der Quereinsteigerin hatte sich nach und nach gebildet. Mittlerweile arbeitet sie mit vielen Möbelherstellern und Geschäften ihres Vertrauens zusammen. Woher die Inspiration kommt? „Ich bin viel unterwegs und halte die Augen offen.“ SWIS Simone Kovac ist viel unterwegs. Die Inspiration kommt aber nicht unbedingt aus dem Ausland. GUBISCH V. l.: E. Brugger, K. Scheitegel, K. Edlinger-P., W. Thelesklaf MELBINGER FH Campus 02 staubt Award ab ■■ Über den Förderaward der GRAWE für die besten Bachelorarbeiten können sich Absolventen der FH Campus 02 freuen. Eine Kooperation besiegelten Erich Brugger, Klaus Scheitegel, Kristina Edlinger-Ploder und Wolfgang Thelesklaf. W I R T S C H A F T EcoNews Von Svjetlana Wisiak svjetlana.wisiak@grazer.at Logistik hautnah ■■ 480 HTL-Schüler wurden am 3. und 4. Februar von SSI Schäfer eingeladen, die tägliche Arbeit des Intralogistikspezialisten hautnah zu erleben. Mitarbeiter teilten ihr Wissen in SAP, Engineering & Co mit. Anteile an FIFTY2 ■■ Über ein Plus an Simulationstechnik freut sich AVL List: Der Automobilzulieferer hat Anteile des Freiburger FIFTY2 erworben. Das Start-up hat mithilfe einer Software die Simulation von Fluid-Dynamik ermöglicht. * * * Mehr Arbeitslose ■■ Um 0,3 Prozent oder 131 Personen ist die Arbeitslosigkeit in der Steiermark im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Graz liegt mit einer Zunahme von 4,5 Prozent im unteren Drittel im Steiermark- Vergleich. Im Land sind die offenen Stellen auf 9664 gesunken. * * * Dumping-Preise ■■ Zum Schutz der steirischen Betriebe gegen unlauteren Wettbewerb aus dem Ausland hat die WKO über 100 Kontrollen durchgeführt und eine Whistleblower-Hotline eingerichtet: fairer-wettbewerb@wkstmk.at.
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