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8. September 2024

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- Aufstand der Grazer Bezirksvorsteher - Der „Grazer" Kids Day - Schutzzone im Metahofpark gefordert - Immer weniger Zustimmung zu Pollern in Grazer Marburger Straße

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26 eco graz www.grazer.at 8. SEPTEMBER 2024 Sabrina Naseradsky 26 sabrina.naseradsky@grazer.at Die größten ‚Sorgenkinder‘ bleiben der Industriebereich und die Baubranche.“ Yvonne Popper-Pieber, stv. AMS-Landesgeschäftsführerin, zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen KK „KV-Verhandlungen sollen IV-Steiermark- Geschäftsführer Christoph Robinson nimmt beim Thema Fachkräftemangel auch das Bundesland in die Pflicht. Das vorhandene Potenzial müsse genutzt werden. SCHERIAU INTERVIEW. Der neue Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark Christoph Robinson im Gespräch über die derzeitig schwierige Lage der Industrie und die schlechte Konjunkturentwicklung. Von Sabrina Naseradsky sabrina.naseradsky@grazer.at Gratulation zur neuen Aufgabe. Haben Sie lange überlegen müssen, die Agenden des Geschäftsführers der IV zu übernehmen? Christoph Robinson: Nein, ich musste nicht lange überlegen. Es ist eine sehr, sehr schöne Aufgabe, vor allem in der Steiermark diese Aufgabe zu erfüllen. Vor allem da wir ein besonderes Industrieland sind, und es hat den Reiz, dass man den Standort mitentwickeln kann. Gerade die Industrie erlebt schwierige Zeiten. Was sind die größten Herausforderungen? Robinson: Es sind insgesamt sehr herausfordernde Zeiten, was aus meiner Sicht zwei Gründe hat. Erstens springt die internationale Halbjahresbilanz im Shopping Nord ■ Eine positive Bilanz für das erste Halbjahr zieht das Shopping Nord. Es konnte eine Steigerung des Gesamtumsatzes von 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet werden. Ein beachtliches Resultat, weist doch die Statistik Austria für den Einzelhandel nur ein Plus von zwei Prozent aus. „Wir freuen uns sehr über das Umsatzplus“, so Centerleiterin Heike Heinisser. TopJobs ■ Kundenbetreuung Raum Graz (m/w/d) - Die Steiermärkische Sparkasse sucht einen Mitarbeiter für die Kundenbetreuung im Raum Graz. Jahresbruttogehalt 39.500 Euro (variable Entgeltbestandteile sowie verschiedene Sozialleistungen). ■ Assistenz der Geschäftsführung (m/w/d) - Catro sucht eine Assistenz der Geschäftsführung für 25 Stunden/ Woche oder Vollzeit. Das Monatsbruttogehalt beträgt 2400 Euro (Basis Vollzeit). In Kooperation mit www. Konjuktur nicht so an, wie es notwendig wäre, und zweitens, dass wir am Standort einige Themen haben, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe einschränken. Zum einen wären das ganz klar die hohen Lohn- und Lohnnebenkosten. Es ist schwer, diese im internationalen Wettbewerb unterzubringen. Die letzten KV- Verhandlungen haben das Übrige dazu beigetragen. Zum anderen sind die Energiepreise im internationalen Vergleich nach wie vor zu hoch. Wir haben in der Steiermark eine sehr energieintensive Industrie, daher trifft uns das. Ein weiterer Punkt sind die regulatorischen Vorgaben. Bei unseren Betriebsbesuchen bekommen wir immer wieder zu hören, dass diese ein großes Hemmnis sind. Stichwort KV-Verhandlungen: Muss sich hier etwas ändern? Robinson: Aus meiner Sicht muss man sich generell mit dem

8. SEPTEMBER 2024 www.grazer.at graz eco 27 ➜ TEURER GETTY (2) Alkoholfreie Getränke +10,8 % Gegenüber dem Vorjahr sind alkoholfreie Getränke im Preis um 10,8 Prozent gestiegen. Speiseöl –1,5 % Im Vergleich zum Vorjahr sind Speiseöle um 1,5 Prozent günstiger geworden. BILLIGER ➜ ganz neu gedacht werden“ Thema KV-Verhandlungen auseinandersetzen, ob man da nicht auch einmal einen neuen Mechanismus findet. Dieser sollte dann stärker berücksichtigen, dass wir eine exportorientierte Wirtschaft haben. Dies sollte bei den KV- Verhandlungen eine Rolle spielen. Die Konjuktur stagniert. Wie schätzen Sie die Lage ein? Robinson: Die aktuellen Zahlen zeigen, dass es einen Rückgang der Konjunktur um 0,6 Prozent gibt. Wir machen pro Quartal eine Konjunkturumfrage in den Betrieben. Und die letzte aus dem Juli zeigt, dass alle Indikatoren im negativen Bereich liegen. Das bedeutet aber auch, dass die Aussichten für die nächsten drei bis sechs Monate nicht positiv sind. Es ist auch derzeit keine Trendumkehr absehbar. Das geht aus den direkten Einschätzungen unserer Mitglieder klar hervor. Die Arbeitslosenzahlen sind wieder gestiegen. Laut AMS avanciert die Industrie zum Sorgenkind. Wie sehen Sie die Lage? Robinson: Die aktuellen Zahlen zeigen einen prozentual starken Anstieg von 14 Prozent. Man sieht auch, dass die Industrie-Bundesländer wie die Steiermark stärker betroffen sind. Wir sind im dritten Rezessionsjahr und es war klar, dass sich das irgendwann auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Die Betriebe haben lange versucht, Arbeitskräfte zu halten. Aber irgendwann geht es nicht mehr. Und das macht sich jetzt am Arbeitsmarkt bemerkbar. Einerseits herrscht Fachkräftemangel, andererseits steigt die Arbeitslosigkeit. Wie passt das zusammen? Robinson: Das ist mit Sicherheit eine paradoxe Situation. Das Thema Fachkräftemangel wird uns vor allem im Hinblick auf die demografische Entwicklung noch länger begleiten. Da muss man auch als Bundesland schauen, wie man das Arbeitskräftepotenzial heben kann. Das umfasst Qualifizierungsmaßnahmen, Weiterbildungen, Umschulungsmaßnahmen, aber auch Themen wie Kinderbetreuung, damit wieder mehr Frauen Vollzeit arbeiten können, und ältere Arbeitnehmer. Zudem müssen wir als Standort noch attraktiver für internationale Fachkräfte werden. Wie stellt sich die Situation der Industrie in der Stadt Graz dar? Robinson: Generell sollte die Stadt Graz ein Interesse daran haben, dass Produktion im urbanen Raum weiterhin möglich ist. Wir haben in Graz eine vergleichsweise starke Industrie. Es ist wichtig, dass das behalten wird und auch für zusätzliche Projekte Fläche bereitgehalten wird. Wenn man sich jedoch die neuen Bebauungspläne anschaut, kommt das einer Investitionsverhinderung nahe. Die Stadt sollte es einem Betrieb ermöglichen, zu investieren. Das ist für Graz ganz wichtig. Denn eines muss klar sein: Geht die Produktion, geht der Wohlstand.

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