12 graz www.grazer.at 8. SEPTEMBER 2024 Jeder sechste Grazer Schüler ALARMIEREND. Die aktuelle schulärztliche Untersuchung zeigt: 16,94 Prozent aller Grazer Schüler sind übergewichtig. Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Immer noch sind zu viele Grazer Kinder zu dick. Sportstadtrat Kurt Hohensinner (kl. Bild) sieht Koalition am Zug. GETTY, VP Die schulärztliche Untersuchung in Graz hat ergeben, dass 2023/24 16,94 Prozent aller untersuchten Schüler übergewichtig waren. Auch wenn es im Jahr davor noch 17,6 Prozent, also etwas mehr waren, kann hier keinesfalls Entwarnung gegeben werden. Tendenziell neigen Burschen mehr zu Übergewicht und Adipositas als Mädchen. Ein ganz großes Thema ist nach wie vor die achte Schulstufe. Hier
8. SEPTEMBER 2024 www.grazer.at graz 13 ist zu dick ist sogar jedes dritte Kind übergewichtig. Der Vergleich ist insofern besonders spannend, weil das der landläufigen Meinung, dass sich Übergewicht „eh auswächst“, komplett widerspricht. In Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall. Schockierende Zahlen Konkret wurden in der ersten Schulstufe 11,1 Prozent als übergewichtig diagnostiziert, in der vierten Schulstufe 18,5 Prozent und in der achten Schulstufe ganze 30,4 Prozent! „Die Zahlen sind leider alarmierend und bestätigen das, was wir auch schon in unserer großen Familienstudie gesehen haben“, erklärt Bildungs-, Sport- und Jugendstadtrat Kurt Hohensinner. „Die Covid-Pandemie hat gerade bei Gesundheit und Bewegung negative Auswirkungen für unsere Kinder gebracht. Die Folgen von fehlendem Turnunterricht und eingeschränkten Bewegungsangeboten in der Freizeit zeigen sich leider deutlich.“ Kritik an Koalition Hohensinner sieht hier die Koalition in der Pflicht und spart nicht mit Kritik: „Gerade jetzt bräuchte es mehr niederschwellige Bewegungsangebote und zusätzliche Mittel für den Sport. Umso unverständlicher ist es für mich nach wie vor, dass die aktuelle Rathaus-Koalition keine Mittel für die Fortführung von ,Let’s Go Graz‘ zur Verfügung gestellt hat und auch das Sportbudget um zwölf Prozent kürzen will! Das ist leider das völlig falsche Zeichen und eigentlich fahrlässig – vor allem, wenn man sich diese aktuellen Daten ansieht. Alles, was wir jetzt nicht in Bewegung, Sport und Prävention investieren, werden wir in ein paar Jahren zigfach über das Gesundheitssystem zahlen müssen.“
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