20 eco graz www.grazer.at 8. NOVEMBER 2020 Fabian Kleindienst 20 fabian.kleindienst@grazer.at Wir sind für den kommenden Ansturm an Anträgen auf Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit vorbereitet.“ AMS-Chef Karl-Heinz Snobe rechnet aufgrund des zweiten Lockdowns mit steigender Arbeitslosigkeit. AMS/FRANKL Grazer fördern Digitales: INNOVATIV. Der Trend zur Digitalisierung packt viele Unternehmen. Förderungen gibt es einige, auch private Experten unterstützen gezielt. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Das Grazer Unternehmen unterstützt mit einigen Partnern gezielt bei der Digitalisierung. Auch der Staat fördert. PARKSIDE, TIM ERTL Monatelang wurde er praktisch ausgeschlossen, seit Dienstag gilt er dennoch: Der zweite Lockdown zwingt dazu, privat wie auch geschäftlich die Kontakte einzuschränken und oft in den digitalen Raum zu verlagern – bereits im W I R T S C H A F T EcoNews fabian.kleindienst@grazer.at Günstige PCR-Tests ■ Das Human.technology Styria- Cluster ermöglicht seinen Mitgliedsunternehmen in Zusammenarbeit mit dem HYGIENICUM Graz in Zukunft günstigere PCR- Coronatests (85 statt 100 Euro), um für die kommenden Wochen gerüstet zu sein. Anmelden kann man sich im Online-Anmeldeportal auf www.hygienicum.at. TOPs of styria 2020 ■ Eine 300-köpfige Expertenjury hat die TOPs of styria 2020 gewählt. Mit dem ersten Preis für Innovation wurde beispielsweise Christian Purrer (Energie Steiermark) gewürdigt. An der Spitze der Unternehmen liegt die Andritz AG, gefolgt von Magna Steyr, der AVL List GmbH, der ams AG und der Energie Steiermark AG. Ingo Hofmann, CEO der Merkur Versicherung CHRIS ZENZ - OFFICE@CHRISZENZ.COM Merkur Start-up ■ Mit Oktober startete die Merkur Versicherung ihr eigenes Start-up im Konzern: Das Merkur Innovation Lab kümmert sich laut CEO Ingo Hofmann um die Themen der Zukunft: von Digitalisierung bis Big Data. Gemeinsam mit dem führenden europäischen Forschungszentrum für Data-driven Business und Artificial Intelligence, dem Grazer Know-Center, arbeitet man künftig am Ausbau der digitalen Infrastruktur. Grazer Arbeitsmarkt ■ In der Steiermark stieg die Zahl der Arbeitslosen im Oktober nach Rückgängen in den Vormonaten wieder leicht an, in Graz ging sie allerdings weiter zurück. Nach 18.700 als arbeitslos gemeldeten Menschen im September waren Ende Oktober noch 18.553 ohne Job – immer noch eine Steigerung von 26,8 Prozent zum Vorjahr, aber zumindest um 147 Betroffene weniger als im Vormonat. Weiterhin sind im Raum Graz laut den Zahlen des AMS mehr Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen (10.299 gegenüber 8254).Blickt man auf die Branchen, hat es wenig überraschend besonders die Beherbergung und die Gastronomie stark getroffen. Die Zahl der Beschäftigten hat hier um 11,2 Prozent abgenommen, die Arbeitslosenquote im Raum Graz in diesem Sektor beträgt 24,5 Prozent. Auch die wirtschaftlichen Dienstleistungen haben mit 24,6 Prozent eine hohe Arbeitslosenquote zu verzeichnen. Markus Mair wurde zum Medienmanager des Jahres gekürt. STYRIA/MARIJA KANIZAJ Auszeichnung ■ Das Branchenmagazin „Der österreichische Journalist“ zeichnet den Vorstandsvorsitzenden der Styria und Präsidenten des VÖZ, den Grazer Markus Mair, als „Medienmanager des Jahres“ aus. Begründet wurde die Entscheidung unter anderem mit seinen Fähigkeiten zur Mediation, seiner Weiterentwicklung des Konzern-Engagements in Kroatien und Slowenien und der Weiterentwicklung der Zeitungsmarken.
8. NOVEMBER 2020 www.grazer.at graz eco 21 ➜ TEURER GETTY (2) Wasser +2,3 % Das betrifft uns alle: Wasser gehört aktuell zu den Preistreibern im Vergleich zum vergangenen Jahr. Schuhe –0,5 % Wer im vergangenen Monat neue Schuhe gekauft hat, konnte im Vergleich zum Vorjahr Geld sparen. BILLIGER ➜ Kein Stillstand trotz Krise Frühjahr wurde vielerorts ein Digitalisierungsschub bemerkt. Diesen braucht es laut Experten auch, um global mithalten zu können. Schon vor der Krise beschloss die Bundesregierung daher den „Digitalen Aktionsplan“, der mit dem Förderprogramm „KMU Digital“ einen eigenen Bereich für die Digitalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen enthält. Gleichzeitig fehlt es vielfach am Wissen, in welchen Bereichen im eigenen Unternehmen gezielte und effektive Digitalisierungsschritte gesetzt werden können. Genau dafür bietet die Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Steiermark mit dem „Digi-Index“ die Möglichkeit, innerhalb von sieben Minuten den digitalen Standard und die dahingehenden Potenziale zu erheben und sich anschließend mit Experten zu beraten. Digitale Vorreiter Um den Unternehmen in Krisenzeiten einen digitalen Boost zu geben, hat sich ausgehend von Graz auch eine private Initiative gebildet. Während des ersten Lockdowns gründete das Grazer Un- Aller guten Dinge sind ■ Aller guten Dinge sind drei – nach diesem Motto wurde das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Saubermacher für seine nachhaltige Personalpolitik ausgezeichnet. Neben dem zweiten Platz beim Staatspreis „Familie & Beruf“ wurde an zwei Lehrlinge der „Stars of Styria Award“ verliehen und erhielt das Unternehmen das „Best Recruiters“-Gütesiegel in Silber. Kind und Karriere – bei Saubermacher gelebte Realität. Das zeigt auch der zweite Platz beim Staatspreis „Familie & Beruf“ 2020 in der Kategorie „Private Wirtschaftsunternehmen ab 101 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die wichtigste Erfolgs-Ressource. Deswegen investieren wir u. a. laufend in deren Weiterentwicklung. Im Geschäftsjahr 2019 gab es z. B. rund 700 Weiterbildungsmaßnahmen, bei circa 900 Beschäftigten“, so Ralf Mittermayr, Vorstandsvorsitzender und CEO der Saubermacher AG. Der dritte Preis im Bereich Personal glänzt in der Farbe Silber und nennt sich „Best Recruiters“-Gütesiegel, freut sich der Umweltpionier. Harald Gorucan (Leiter Group Human Resources), Annemarie Grässler (Teamleiterin Recruiting) und Ralf Mittermayr (CEO mit der Staatspreis- Auszeichnung, v. l. n. r.) KK ternehmen Parkside mit Partnern wie dem globalen Beratungsunternehmen BDO die „Aus trian Digital Alliance“ (ADA), um Unternehmen gerade in Zeiten vielfacher Investitionsstops bei der Entwicklung zu unterstützen. Nachholbedarf gibt es laut den Experten vor allem bei der Benutzerfreundlichkeit: „Unternehmen sollten ihren Fokus stärker auf die Anwender legen, egal, ob das Kunden oder Mitarbeiter sind“, erzählt Parkside-CEO Ralph Harreiter. Mit seinem auf Software- Entwicklung und Design spezialisierten Unternehmen hat er sich mittlerweile global einen Namen gemacht – mit internationalen Großkunden wie LinkedIn. Nun soll gemeinsam mit den Partnern der ADA, die jeweils Expertise in anderen Bereichen der Ralph Harreiter Digitalisierung aufweisen, auch kleineren Unternehmen gezielt unter die Arme gegriffen werden. „Im Zuge der Corona-Krise haben wir vor allem zwei Trends bei den Anfragen gesehen: Digital-Sales und die Umstellung aufs Homeoffice. Geichzeitig haben viele gemerkt, was bei ihnen schon funktioniert und was nicht“, ergänzt Unternehmenssprecherin Stefanie Genser. „Vor allem im Bereich der Benutzerfreundlichkeit hinkt Österreich immer noch hinterher, das Thema wird aber immer relevanter.“ Die Corona-Krise hat also vieles beschleunigt, Versäumnisse aufgedeckt und einmal mehr gezeigt: Digitalisierung ist allgegenwärtig, und es gibt Nachholbedarf. Lehrstellen vorhanden ■ Der heimische Arbeitsmarkt sucht auch während der Corona- Pandemie Fachkräfte. Dementsprechend gibt es in Graz aktuell immerhin 224 offene Lehrstellen – um 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Nationalrätin und ÖVP-Lehrlingssprecherin Martina Kaufmann fordert Lehrlinge daher dazu auf, sich aktiv zu bewerben und auch im weiteren Umkreis zu suchen. Das Lehrstellenangebot wurde zuletzt mit dem Lehrlingsbonus gefördert: In der Steiermark gab es bisher 1644 Anträge, 977 Förderfälle wurden bisher ausbezahlt. ÖVP-Abgeordnete Martina Kaufmann weist auf die Attraktivität der Lehrausbildung hin. KK
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