6 graz www.grazer.at
6 graz www.grazer.at 8. MÄRZ 2022 Garfield Trummer, Fotokünstler Garfield Trummer ist Vollblutkünstler und ein Fixstern der Grazer Szene. Mit den Bands „Schlauch”, „Schlund” und „Fetish69” machte er Musik der härteren Gangart, bevor er sich der Fotokunst zuwandte. Wohin zieht es Sie, wenn es die Zeit zulässt? Seit fünf Jahren hab ich mich wieder verstärkt fürs Tanzen zu interessieren begonnen. Wieder? Ja, ich hab in meiner Jugend mit meiner Schwester bis zur Turniervorbereitung getanzt, bin dann aber in Richtung Musikschaffen gewandert und habe Mitte der 1980er Jahre aufgehört zu tanzen. 1985 hab ich beschlossen, dass die Musik mein Weg sein wird. Was ist Ihr Lieblingsort in Graz? Ich laufe oder besser walke gern den R2 Murradweg entlang, teilweise bis Wildon, Grazer Originale manchmal auch bis Leibnitz. Mich zieht Wasser magisch an. Wo findet ein Rastloser wie sie innere Ruhe? Beim Fischen. Eine meiner allerersten Erinnerungen ist, als ich mit vier Jahren mit meinem Vater, mit Holzstock, Spagat und Korkstöpsel an einem Bach geangelt habe. Klassisch oder Fliegenfischen? Ich bin von der klassichen Fischerei schnell zum Fliegenfischen gekommen. Mittlerweile hab ich meinen Schwerpunkt auf Raubfischangelei gelegt, Hecht, Zander, Barsch... CHRISTOPH ZEFFERER Jetzt mitdiskutieren www.facebook.com/derGrazer Warum? Warum nehmen die USA keine Flüchtlinge auf? Schließlich sind diese (wieder einmal) verantwortlich für den Krieg in der Ukraine. Spenden sollten die USA sowie alle Flüchtlinge aufnehmen, schließlich hatten die USA den Putsch in der Ukraine 2014 organisiert und finanziert, was die Ursache ist für den Krieg in der Ukraine. Und Großbritannien: Die schärfsten Sanktionen gegen Russland, die meisten Waffen für die Ukraine, aber nur fünfzig Flüchtlinge aufgenommen. Frankund Frei * * * Selbst aufnehmen Wieviele haben Sie schon bei sich zuhause aufgenommen und versorgt? Fiocco Krimson * * * Noch genug Platz Klar, ich habe noch genug Platz in meiner Wohnung, wie viel zahlen die pro Nacht? Sind ja ein reiches Volk. Stephan Grunwald Mund halten Warum können Leute, die nicht helfen wollen, nicht einfach den Mund halten? Maria Hager * * * Jeder kann helfen Meine Tochter ist eine Jungunternehmerin und hat seit zwei Jahren eine kleine Schneiderei in St. Stefan im Rosental. Gestern hat sie mit ihrem Freund beschlossen 15 Pakete für Kinder herzurichten. Warme Kleidung – von ihr genäht, dazu Babynahrung, Windeln, usw. Dazu kommt dass eine ehemalige Schulfreundin, die aus der Ukraine stammt, den Transport selber übernimmt. Heute kamen viele Kunden zu ihr und haben ihr weitere Sachspenden anvertraut. Heute werden weitere 30 Pakete abgeholt und morgen nochmal ca. 50. Warum auf zwei Tage? Ganz einfach – sie richtet die Pakete alleine her – kauft fehlende Artikel dazu. Auch so kann man helfen! Aus was kleinem ist eigentlich grosses geworden! Der erste Bus voll Packerln ist bereits an der Grenze der Ukraine! Es müssen nicht immer grosse Organisationen sein! Karin Neuwirth * * * Meistkommentierte Geschichte des Tages CARITAS Erste Quartiere bezogen Die Caritas Steiermark weitet ihre Hilfsangebote für Ukraine-Flüchtende aus. Im Raum Graz wurden erste Notschlafquartiere für Flüchtende eingerichtet, die als Überbrückung für ein bis zwei Nächte gedacht sind. Personen, die einzeln oder in Familien ankommen, werden aktuell in bestehenden Einrichtungen der Caritas untergebracht. Es wird auch nach Privatpersonen gesucht, die mittelfristig Wohnraum zur Verfügung stellen möchten. Unsere Leser diskutierten für den Ukraine- Krieg auf Facebook. Hingabe und meisterliches Handwerk sind Trummers Markenzeichen. KK REAKTIONEN & KOMMENTARE
8. MÄRZ 2022 www.grazer.at graz 7 Bernhard Rinner, Vorsitzender der Direktorenkonferenz KANIZAJ D Theater gegen Ukraine-Krieg ■ Die Direktorkonferenz des österreichischen Theatererhalterverbandes (TEV) und die Intendantengruppe der Bundesländer- und Städtetheater verurteilen den Krieg in der Ukraine und stehen solidarisch zu all jenen, die weiter fest an diese Möglichkeiten eines vielfältigen und friedlichen Miteinanders und an die Kraft der Kultur glauben und jetzt dafür streiten müssen. Attwenger im Explosiv LEBENSZEICHEN. Attwenger, kultiges Duo aus Österreich sind wieder auf Tour und am 19. März im Explo. M anche sind ja der Meinung, Attwenger sei die unnachahmlichste Band zwischen Linz und Übersee, andere wiederum haben noch nie von ihnen gehört bzw. schon wieder auf sie vergessen. Drum haben sie „Drum“ gemacht, ihr neuntes Studioalbum, eine überfällige Boomer-produktion, 15 neue Theatercafé: Abend mit Charles Bukowski er „in den USA vielleicht nicht berühmteste, doch in den Buchläden meistgeklaute Autor“ Charles Bukowski hätte am 16. August 2020 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der wilde Dichter aus Los Angeles gilt vielen als Mythos und Kult Songs mit allem Drum und Dran: Trap-slang und Country-fiction, Kraut- und Rübenmusik, Mentalitätskritik, Dialektgroove, Electronica und Polkapunk. Drum auch deshalb, weil Umstände zur Sprache gebracht werden wollten, die nerven. Würden sie nicht nerven, wozu dann die Musik? Um nicht länger drum herum Das sind Attwenger: Markus Binder (rechts) bläst die Tuba und H. W. Falkner spielt Harmonika, beide Musiker singen. HUPFAUER/GRAFIK WIKMMER WILD. Zum 100. Geburtstag von Charles Bukowski wird ihm ein Abend im Theatercafé gewidmet. Das wilde Dasein von Charles Bukowski lebt im Theatercafé wieder auf. KK und war insbesondere in Europa sehr erfolgreich. Anlässlich seines Geburtstags hat sich Charles „Buk“ Bukowski noch einmal auf den Weg gemacht um von seinem außergewöhnlichen Leben zu erzählen. Von seiner schändlichen Kindheit, Jahrzehnten von Armut und Alkoholismus, zahlreichen Hilfsarbeiter-Jobs und turbulenten Beziehungen, über 14 Jahre als Postangestellter bis zu seinem internationalen Ruhm als Dichter, Schriftsteller und Underground-Kultfigur. Theater Quadrat zeigt am 13. und 27. März im Theatercafé „This Fucking Poetry – Ein Abend mit Charles Bukowski“ mit Paul Öllinger und Werner Halbedl. Regie führt Halbedl. VOJO zu reden: Auf diesem Album wird darüber gesungen, was er so und sie so sieht, was ein falsches Viech ist, dass Happiness zum Business wurde und alle Daumen lang der Vater grantig wird, die Leute zwar weit sind, aber leider nicht weiter, was alles völlig wurscht sein kann, gefolgt von gereimtem Gelaber und Songs über den Kredit und die Schulden. Darüber hinaus geht es drum, dass die Realität zu real ist, ein wenig weniger sehr gut täte, außerdem um das, was einer von uns mag, was alle, die ich kenne, nicht wissen wollen, um ein traumhaftes Drum und dass sich letztlich niemand in die Hose zu machen braucht. Drum kann ein Trumm, d.h. eines dieser Trümmer sein, die plötzlich im Weg stehen, womöglich in Form einer überdimensionalen Rübe, und sei es nur eine virtuelle, aber sei‘s drum. Hier ist sowieso alles konstruiert. Bis zu 70 Spuren pro Song, jede davon auf die eine oder andere Weise bearbeitet, spontan entstanden, über Monate, teilweise über Jahre zusammengefrickelt. VOJO Otto Jaus (links) und Paul Pizzera bei Wiener Benefiz. MORITZ SCHELL Benefiz-Konzerte für die Ukraine ■ In Österreich werden jetzt die Künstler aktiv, um Aktionen zu setzen, die den Menschen in der Ukraine zugute kommen. Baracuda-Music (Nova Rock) organisiert das Benefizkonzert „We stand for Ukraine“ im Wiener Ernst-Happel-Stadion am 19. März, Beginn 13 Uhr. Mit dabei sind etwa Kurt Ostbahn, Pizzera und Jaus, Wanda, Bilderbuch, Seiler und Speer, Mavi Phoenix und Josh. Arcadia wiederum organisieren für den 27. März das Benefizkonzert „Yes We Care“ am Wiener Heldenplatz und da treten zwischen 16 und 23 Uhr u.a. Folkshilfe, Kurt Ostbahn, Lemo, Garish, Cari Cari, Kerosin 95 auf. Kurt Ostbahn gleich zweimal im Musikeinsatz für die Ukraine. DIETMAR LIPKOVICH
