20 eco graz www.grazer.at 8. MAI 2022 Fabian Kleindienst 20 fabian.kleindienst@grazer.at Mehr als 7000 offene Stellen: Der demografische Wandel wird den Wettbewerb um die jungen Leute verschärfen.“ Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl angesichts der Langen Nacht der Forschung über das Thema Qualifizierung LUNGHAMMER Sorge um Fachkräftemangel Gernot Pagger Die Arbeitslosenzahlen sinken weiter, gleichzeitig wurden beim AMS in Graz so viele offene Stellen gemeldet wie schon lange nicht mehr. Auch in der Industrie macht man sich Sorgen um den Fachkräftemangel, viele Betriebe suchen Personal. LUEF, MARIJA KANIZAJ DRASTISCH. Mehr als 7000 offene Stellen sind im Raum Graz allein beim AMS gemeldet, attraktive Branchen leiden unter dem Fachkräftemangel. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at 35.831 Menschen waren steiermarkweit zum Tag der Arbeit am vergangenen Sonntag als arbeitslos vorgemerkt oder befanden sich in Schulungen. Im Raum Graz waren es laut AMS 13.369, gemeinsam mit jenen in Schulung waren hier 16.847 Personen ohne Job. Es sind Zahlen, die in Kri- W I R T S C H A F T EcoNews fabian.kleindienst@grazer.at Shopping mit Musik ■ „Ich will nur, dass du tanzt zu diesem Lied…“ – zu den Klängen des Hits von Alle Achtung klatschten sich zahlreiche Besucher des Shopping Nord in den Frühling. „Die ,Zugabe‘-Rufe und die lange Schlange beim Autogrammschreiben waren wohl der beste Beweis, dass es den Leuten gefallen hat“, freute sich Centerleiterin Heike Heinisser. Am 20. Mai steht das Bildungs-Shopping an, am 21. tritt Christa Fartek auf. Den Gästen wurde im Shopping Nord Unterhaltung geboten. RIPIX Die Arbeiterkammer Steiermark traf sich zur Pflegekrise. LUEF AK-Vollversammlung ■ Die Arbeiterkammer Steiermark lud diese Woche zur 6. Vollversammlung zur Pflegekrise. AK- Präsident Josef Pesserl betonte dabei, dass es für die Bevölkerung zunehmend schwer werde, rasch zu qualitätsvollen Gesundheits- und Pflegeleistungen zu kommen. Die AK beschloss ein 8-Punkte-Sofortprogramm, das vom Land Steiermark umgesetzt werden könnte. „An den Kosten darf es nicht scheitern“, betonte Pesserl. Es brauche bessere Arbeitsbedingungen durch mehr Personal und attraktive Arbeitszeitmodelle. Billa für Feuerwehr ■ Anlässlich des Florianitags am 4. Mai, um den vielen Freiwilligen einmal „Danke“ zu sagen und sie zu unterstützen, rief Billa vergangene Woche eine landesweite Spendenaktion ins Leben. Der gesamte Reinerlös kommt dem österreichischen Feuerwehrwesen zugute. Insgesamt konnten dabei 20.000 Euro gesammelt werden, die direkt am Florianitag an den Österreichischen Bundesfeuerwehrverband übergeben werden konnten. Albert Kern (Bundesfeuerwehrverband) und Peter Gschiel (Billa, r.) BILLA/SCHERIAU Der Muttertag spült heuer wieder 30 Millionen Euro in den Handel. GETTY Muttertag-Gewinn ■ Laut einer aktuellen Untersuchung von KMU-Forschung- Austria geben die Steirer heuer je 48 Euro für Muttertagsgeschenke aus. Insgesamt werden rund 30 Millionen Euro für den Handel aus den heurigen Muttertags- Einkäufen erwartet. „72 Prozent der Männer und 69 Prozent der Frauen geben an, ihre Lieben an diesem Tag beschenken zu wollen“, so Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark.
8. MAI 2022 www.grazer.at graz eco 21 ➜ TEURER GETTY , ÖBB/WEGSCHEIDER Pflanzen +10,4 % Schlechte Neuigkeiten für alle, die ihr Heim etwas grüner gestalten wollen. Pflanzen wurden teurer. Bahn-Sparschiene-Ticket –20,5 % Zugfahren zahlt sich aus: Für ein Sparschiene-Ticket zahlt man deutlich weniger als letztes Jahr. BILLIGER ➜ steigt auch im Raum Graz senzeiten eigentlich optimistisch stimmen: Ende März waren noch 797 Personen mehr als arbeitslos vorgemerkt. Und auch ein Blick auf die Vorkrisenjahre 2018 oder 2019 zeigt einen positiven Trend: 14.260 wurden vor drei, 14.852 vor vier Jahren angegeben (13.369 heute). Fachkräfte gesucht Auf der anderen Seite steht die sinkende Arbeitslosigkeit einem zunehmenden Bedarf an Fachkräften gegenüber. Im Großraum Graz wurden beim AMS 7486 offene Stellen gemeldet, vor einem Jahr waren es 5030, 2018 beispielsweise nur 4159. Deutliche Zahlen, durch die sich die für viele Betriebe sich immer drastischer entwickelnde Situation bestätigt. Während zuletzt vielfach über Arbeitsbedingungen und finanzielle Entlohnung debattiert wurde, zeigt sich allerdings gerade auch in gut bezahlten Branchen ein Engpass – eben, wenn es um Fachkräfte geht. So betonte Heinz Mayer, Geschäftsführer von Joanneum Research, erst diese Woche bei der Präsentation der heurigen „Langen Nacht der Forschung“ (siehe Seite 22): „Wir sehen mit großer Sorge einen Rückgang der Erstsemestrigenzahlen“, gerade in technischen Feldern mache sich der demografische Wandel bemerkbar. Das zeigt sich auch in der steirischen Industrie: „Der Mangel an Arbeits- und Fachkräften ist neben der Verfügbarkeit und den Preisen von Energie das zentrale Thema für den Wirtschafts- und Industriestandort Steiermark. Trotz intensiver Bemühungen und attraktiver Rahmenbedingungen fällt es Unternehmen schwer, Stellen zu besetzen. Alleine beim AMS sind aktuell 1600 offene und sofort zu besetzende Stellen in der Industrie gemeldet – die gesamte Zahl liegt aber weit darüber“, erzählt etwa Gernot Pagger, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark. Schon die kürzlich veröffentlichte Konjunkturumfrage der IV zeigte: Jedes vierte Industrieunternehmen ist aktuell auf Personalsuche, nur ein Prozent sieht sinkenden Personalbedarf. Gleichzeitig sieht Pagger aufgrund der demografischen Entwicklung keine Entlastung. „Experten meinen, dass in Österreich bis zu 540.000 Arbeitskräfte fehlen werden. Umso wichtiger ist es, das vorhandene Potenzial optimal zu nutzen, zum Beispiel durch arbeitsplatznahe Qualifizierungen, die Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote oder durch Maßnahmen zur optimalen Berufsorientierung. Wir müssen aber auch das Potenzial vergrößern und auf qualifizierten Zuzug setzen.“ Arbeit für Geflüchtete Apropos: Mittlerweile sind im Raum Graz 198 Vertriebene aus der Ukraine gemeldet, es gibt 76 aufrechte Beschäftigungsbewilligungen, 81 Betriebe, vorwiegend aus Gastronomie, Handel und dem Dienstleistungssektor, haben sich beim AMS gemeldet. So lange der Krieg andauert, gibt es für Geflüchtete aus der Ukraine also zumindest einige Perspektiven. Wohnraum ist Lebensraum! Wir beleben unsere Zentren, erhalten unseren Grünraum und machen Wohnen wieder leistbar. Mit der neuen Bau- und Raumordnung, Zweitwohnsitzund Leerstandsabgabe. Foto: Peter Drechsler
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