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7. September 2021

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- Rechnungshof prüfte Kunsthaus: Zu teuer, zu viele Freikarten - Grazer Wahlkampf wird rauer - Queere Diskussion über Regenbogen, Blutspenden und Klima - Krankenpfleger warnt: „System steht vor dem Kollaps" - Neuer Flugsimulator in Graz

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2 graz www.grazer.at 7. SEPTEMBER 2021 Immer mehr Menschen in der Steiermark leben alleine. GETTY Immer mehr Singlehaushalte ■ Die Zahl der Einpersonenhaushalte hat sich in der Steiermark von 1961 bis 2020 mehr als verdreifacht und die Zahl der Zweipersonenhaushalte mehr als verdoppelt. Der damit einhergehende Anstieg der Haushalte ist ein wesentlicher Faktor für den Wohnbau. Zwischen 2017 und 2019 wurden in der Steiermark jährlich im Schnitt 10.100 Wohnungen fertiggestellt. Dies zeigt der neue Bericht der Landesstatistik zum Thema „Entwicklung des Wohnbaus“. So sieht die neue Bar am Kastnerdach aus. MOET HENNESSY ÖSTERREICH GMBH Neue Chandon Rooftop-Bar ■ Das Tagescafé Freiblick auf der Dachterrasse des Modehauses Kastner & Öhler in Graz ist nun Heimat einer stylischen Chandon Garden Spritz Rooftop Bar. Der Schaumwein aus Argentinien ist erfrischend-spritzig und bringt noch einmal sommerliche Stimmung in das ansonsten schon eher herbstige Graz. Die Bar gibt es in Graz erstmals in der Steiermark. Rechnungshof prüfte Kunsthaus: Zu teuer, zu viele Freikarten Rechnungshof kritisiert: Im Jahr 2019 war fast die Hälfte der Besucher des Kunsthauses Graz gratis im Museum. LUEF KRITIK. Der Landesrechnungshof prüfte das Grazer Kunsthaus auf Herz und Nieren. Dabei stellte sich nicht nur heraus, dass der Bau um ein Drittel teurer war als geplant, sondern auch, dass fast jeder Zweite die Ausstellungen gratis besucht. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Als im jahr 2002 damit begonnen wurde das Kunsthaus zu bauen, stellten sich viele Grazer gegen das Prestigeprojekt im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2003. Inzwischen haben die meisten den „Friendly Alien“ liebgewonnen. Aber besuchen sie ihn auch regelmäßig? Offenbar nicht! Das zeigt der heute veröffentlichte Bericht des Landesrechnungshofes. Die jüngste Prüfung unter der Leitung von Direktor Heinz Drobesch brachte nämlich zu Tage, dass die Besucherzahlen zwischen 2003 und 2012 rückläufig waren. Ab 2013 hätte man sich bemüht, dies zu ändern und hätte besonders viele Freikarten ausgegeben. Im Jahr 2019 waren sogar fast fünfzig Prozent aller Besucher gratis im Museum. Der Anteil der Eintrittskartenerlöse an den Gesamterlösen betrug in den Jahren 2017 bis 2019 nur 3,58 Prozent, die Subventionen abgezogen, sind es immer noch lediglich 31,2 Prozent. „Das groß angelegte Verschenken von Karten ist skandalös, denn damit soll offensichtlich das äußerst geringe Publikumsinteresse verschleiert werden“, so FPÖ-Landesparteiobman Mario Kunasek. Und tatsächlich: Auch der Rechnungshof ortete durch die übermäßige Vergabe an Freikarten das Bemühen eine Trendwende bei den schlechten Besucherzahlen herbeizuführen. Kosten stark gestiegen Kritisiert wurde vom Landesrechnungshof auch die Tatsache, dass die Gesamtkosten für den Bau um rund ein Drittel teurer ausfielen, als ursprünglich geplant: 38,43 Millionen Euro teilten sich Stadt Graz, Land Steiermark und indirekt auch der Bund. Für das Land sei durch die Kostensteigerung jedoch grundsätzlich kein Nachteil entstanden, da die Finanzierungskosten mit 14,53 Millionen Euro gedeckelt waren. Als „intransparent“ kritisiert der LRH die Drittel-Beteiligung des Bundes an der Finanzierung des Kunsthauses. Die Bereitstellung des Bundesanteils erfolgte nämlich vorerst über eine Beteiligungsveräußerung am Flughafen Graz zwischen Bund und Land, in weiterer Folge in Form einer stillen Beteiligung zwi- schen dem Land und der Kunsthaus AG. Diese Transaktionen schlugen beim Land mit knapp 150.000 Euro zu Buche. Auch wird vom LRH bemängelt, dass bei den Beschlussfassungen des Landes zur Kunsthaus- Finanzierung den Nebenkosten der Finanzierung nicht die gebotene Achtung geschenkt wurde. Die Neustrukturierung im Vorjahr wurde dagegen als „gut strukturiertes und zweckmäßiges Vorgehen“ gewürdigt. Nachspiel im Landtag Die Freiheitlichen, die die Prüfung durch den Landesrechnungshof im Jahr 2019 beantragt hatten, kündigten dennoch Folgeanfragen an Kulturlandesrat Christopher Drexler an. „Die Feststellungen des Landesrechnungshofs offenbaren grobe Fehlentscheidungen und Misswirtschaft innerhalb des Kunsthauses. Hier kann keinesfalls zur Tagesordnung übergegangen werden. Transparenz ist nun das Gebot der Stunde und ich fordere alle politischen Verantwortungsträger auf, reinen Tisch zu machen und die Fehler der letzten Jahre abzustellen“, so Bürgermeister- Stellvertreter Mario Eustacchio.

7. SEPTEMBER 2021 www.grazer.at graz 3 Grazer Wahlkampf wird rauer SCHAUSTREIT. Jetzt schießen auch die Grünen gegen die KPÖ: Klubobmann Dreisiebner sieht das von allen außer der ÖVP unterzeichnete Fairnessabkommen durch ein Facebook-Posting verletzt. Über dem Grazer Rathaus ziehen Gewitterwolken auf, der Wahlkampf wird härter, die verschiedenen Parteien feinden sich gegenseitig an. GETTY Von Verena Leitold fabian.kleindienst@grazer.at Nicht einmal mehr drei Wochen bis zur Gemeinderatswahl, die Wahlkampfmaschinerien laufen auf Hochtouren. Nach vielen kleinen Anfeindungen und Hickhacks in den letzten Wochen – Vizebürgermeister Mario Eustacchio reitet etwa darauf herum, dass die Agenda22 nun eine Agenda21 ist, die Neos schießen in Sachen Finanzdirektorbesetzung gegen die ÖVP, SP-Chef Michael Ehmann plakatiert gegen den „U-Bauwahn“ – schrieb Grünen- Klubobmann Karl Dreisiebner jetzt einen offenen Brief an KPÖ- Spitzenkandidatin Elke Kahr. Darin meint er ein kommunistisches Foul zu entlarven. Die Dunkelroten werden in den sozialen Medien seit mehreren Tagen mit einem Video-Ausschnitt aus einem Interview mit Spitzenkandidatin – oder wie die Grünen sagen „Bürgermeisterkandidatin“ – Judith Schwentner. „Dieser Ausschnitt wurde in der Art und Weise entstellt, dass 98 Prozent der getätigten Aussage von Judith Schwentner entfernt wurden. Durch diese Manipulation entsteht ein bewusst falscher und irreführender Bedeutungsinhalt der von ihr gegebenen Antwort“, kritisiert Dreisiebner, der die Aktion als Dirty Campaigning bezeichnet. Konkret geht es um die Frage „Ihre Alternative ist wie im Bund Türkis- Grün?“ und die Antwort „Genau“ von Schwentner. Der Zusatz „Ich bin auch bereit mit jeder anderen Partei in Graz eine Koalition, die möglich ist, einzugehen – wenn es eine Klimaschutz-Koalition ist“ usw. wurde weggelassen. Baustart für Geh- und Radwege GRAZER PUCHSTRASSE. Spuren für RadfahrerInnen und FußgängerInnen, eine Radbrücke, zwei neue Ampelanlagen sowie eine unterirdische Infrastruktur werden ab 13. September errichtet. Ab Mitte September wird ein Teilbereich der Puchstraße umgebaut. Künftig werden entlang des Mühlgangs verstärkt FußgängerInnen und RadfahrerInnen mit auf den Weg genommen. In einem ersten Schritt werden im Norden ab Höhe Hausnummer 56 (Einfahrt Billa) bis zur Sturzgasse im Süden ein Geh- und Radweg errichtet, die Fahrbahn verbreitert und saniert. Zudem werden bis November die Grabungen dazu genutzt, die Erdgasleitungen zu erneuern, Telekommunikationsleitungen zu verlegen und die Böschung zum Mühlgang zu sichern. Eine Druckknopfampel bei der Lauzilgasse erleichtert in Zukunft das Queren für Radfahrende und FußgängerInnen und im Bereich der Sturzgasse wird eine Ampelanlage den Verkehr regeln. Von Norden kommend gibt es eine neue Linksabbiegespur in die Sturzgasse. Das hilft, den Zulieferverkehr zum Sturzplatz flüssiger zu gestalten. Im Anschluss werden 63 neue Bäume gepflanzt, die teilweise doppelreihig entlang des Geh- und Radwegs verwurzelt werden. Der Radweg in der Puchstraße wird zweispurig angelegt, ist dann drei Meter breit und vom breiten Gehweg optisch und von der Straße baulich getrennt. Mehr dazu erfahren Sie unter groove. graz.at. Der Geh- und Radweg ist das Ziel. Die Bauarbeiten in der Puchstraße starten am 13. September ARTGINEERING NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS ENTGELTLICHE KOOPERATION

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