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7. Oktober 2018

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- Jeder sechste Grazer fordert: Raucher müssen draußen bleiben - Graz: Einfahrt Ost wird Glanzstück - Landtagsabgeordnete als Star im Korea-TV - Stadt feiert Ehrenamtliche - 2000 Grazer für neuesten Weltrekord-Versuch gebraucht - steirischer herbst wird weltweit in den Medien gefeiert - Neuer Trinkbrunnen im Bezirks-Sportpark Jakomini - Gastro-Urgestein Albert Kriwetz verlässt die Bar Albert - Wartburg bei der Uni ist zurück - ASKÖ-Center: Umbau im Finale

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6 graz www.grazer.at 7. OKTOBER 2018 KOMMENTAR Lang lebe der Grazer Sturschädl Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at D ie Grazer Reaktion auf die Regierungsentscheidung, das Rauchen doch nicht aus den Lokalen zu verbannen, war erfrischend widerspenstig: Bürgermeister Siegfried Nagl stellte sich umgehend gegen „seine“ Regierung und plädierte an der Seite von Ärztekammerpräsident Herwig Lindner dafür, das Nichtrauchervolksbegehren zu unterschreiben. Die Wirte selber haben der Regierung derweil die Meinung auf ihre eigene Weise ausgerichtet und das Rauchen in fast allen Lokalen verboten. Insofern ist es nicht sehr überraschend, dass das Nichtrauchervolksbegehren in Graz von viel mehr Menschen unterzeichnet wurde als anderswo (siehe Geschichte rechts). Ob die angestrebten 900.000 Unterschriften tatsächlich erreicht werden, wird man sehen. Aber eines haben wir Grazer bewiesen: Wenn es um die Wurst geht, haben wir doch noch einen eigenen Kopf, und wenn es um Vernunft, Mitgefühl und Rücksichtnahme geht, lassen wir uns nichts von irgendjemandem vorschreiben. Zugegeben im Guten wie im Schlechten, in diesem Fall allerdings im allerbesten Sinne. Graz ist Nichtraucher-Hauptstadt Ausgedämpft. In keiner anderen Landeshauptstadt haben so viele das Nichtrauchervolksbegehren unterschrieben wie in Graz – morgen ist die letzte Chance! Von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Das ist einmal eine klare Ansage: Jeder sechste Grazer Stimmberechtigte (genau 33.539 Personen, Stand Freitag) hat das Nichtrauchervolksbegehren „Don’t smoke“ unterschrieben! Mit der Beteiligung von 17 Prozent liegt Graz an der Spitze aller Landeshauptstädte. In Wien haben sich zum Vergleich magere 13,4 Prozent für eine Unterschrift entschieden. „Dass der Nichtraucherschutz in der Gastronomie den Grazern ein besonderes Anliegen ist, freut mich als Präsident der Ärztekammer für Steiermark, aber noch mehr als Grazer Arzt“, zeigt sich Herbert Lindner begeistert. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl, der gemeinsam mit Lindner in einem Facebook-Video für eine Teilnahme am Volksbegehren geworben und sich damit klar gegen die Entscheidung der schwarzblauen Bundesregierung gestellt hatte, ist mit dem vorläufigen Ergebnis sehr zufrieden. „Es freut mich sehr, dass die Grazer Bürger so vernünftig sind. Weil sie Mitgefühl mit den Kellnern und Wirten haben, die dem Rauch beruflich ausgesetzt sein müssen. Die Gesundheit der anderen ist den Grazern also wichtig, es ist sehr schön zu sehen, wenn das von weiten Teilen der Bevölkerung so gese- Ärztekammer-Präsident Lindner ist stolz auf Graz. Herwig ÄK/SCHIFFER hen wird.“ Wer noch unterschreiben möchte, muss sich beeilen. Nur noch heute und morgen gibt’s dazu in den Servicestellen die Möglichkeit (siehe Infokasten). Auch in diesem Bereich hat die Stadt Graz übrigens im Vergleich zu den anderen Landeshauptstädten die Nase vorne: Nirgendwo sonst sind die Öffnungszeiten so lange wie bei uns. Volksbegehren THINKSTOCK ■■Man kann das Volksbegehren in allen städtischen Servicestellen sowie im Amtshaus in der Schmiedgasse 26 (3. Stock) unterschreiben. ■■Geöffnet sind die Stellen zu erweiterten Öffnungszeiten am heutigen Sonntag von 8 bis 13 Uhr und am Montag von 7 bis 20 Uhr. Die Online-Unterstützung (www.dontsmoke.at) endet um 20 Uhr. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSIS TENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Mag. Daniel Windisch (0664/80 666 66 95), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Mag. Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0 664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0 664/80 666 68 48), Robert Heschl (0 664/80 66 66 897), Mag. Eva Semmler (0 664/80 666 6895), Thomas Maier (0 664/80 66 66 690) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 6666 490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner, Verena I. Seidl, MA | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 173.025 (Der Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2018). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

7. OKTOBER 2018 www.grazer.at graz 7 Sandra Krautwaschl mit dem Team des südkoreanischen Fernsehens. Die Koreaner filmten in Gratwein-Straßengel und in der Grazer Innenstadt. KK Landtagsabgeordnete als Star im Korea-TV filmdreh. Steirische Mandatarin Krautwaschl hat in Südkorea viele Fans. Grund dafür ist ein Buch. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Eine steirische Politikerin, die in Südkorea zum TV-Star wird: Diesen unerwarteten „Karrieresprung“ erlebt derzeit Sandra Krautwaschl, Landtagsabgeordnete der Grünen. Denn die in Gratwein-Straßengel wohnhafte Mandatarin bekam am vergangenen Wochenende Besuch von einem Team des südkoreanischen Fernsehens. Zwei Tage lang begleiteten die Koreaner Krautwaschl mit Kamera und Mikrofon – sowohl in ihrem Zuhause als auch in den Klubräumlichkeiten der Grünen sowie an weiteren Orten in der Grazer Innenstadt. Der Grund für das Interesse der Asiaten hat mit einem Buch zu tun. Krautwaschl hatte 2012 das Buch „Plastikfreie Zone“ veröffentlicht, in dem sie den Langzeitversuch ihrer Familie beschrieb, Plastik so weit als möglich aus dem Alltag zu verbannen, um so unnötigen Müll zu vermeiden. Das Buch ist bis heute im deutschen Sprachraum sehr erfolgreich und wird mittlerweile in der fünften Auflage verkauft. Sogar bis nach Asien hat es „Plastikfreie Zone“ geschafft – laut Krautwaschl wurde das Buch bereits vor ein paar Jahren auf Koreanisch übersetzt. Seither gibt es in Südkorea eine wachsende Zahl an Menschen, die – inspiriert von Krautwaschl – auf Plastik verzichten will. „Das Buch ist relativ bekannt in Südkorea“, sagt Krautwaschl. Mittlerweile ist das Interesse dort so groß, dass nun ein TV-Team anreiste, um Krautwaschl für eine Doku zu filmen – neben einem Dreh in England übrigens der einzige Filmschauplatz in Europa. Europa als Vorbild Die Koreaner seien jedenfalls völlig perplex, aber auch sehr angetan davon gewesen, was es im Raum Graz alles an Möglichkeiten gebe, plastikfrei einzukaufen, erinnert sich Krautwaschl etwa an die Dreharbeiten im verpackungsfreien Laden „Dekagramm“. In dieser Hinsicht seien „die Südkoreaner noch nicht so weit wie wir. Umso mehr freut’s mich, dass wir in Europa ein Vorbild sein und aktiv etwas verändern können.“

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