Aufrufe
vor 2 Jahren

7. August 2022

  • Text
  • Stadtpokal
  • Campingplatz
  • Ultra triathlon
  • Wassernot
  • Tiefgaragen
  • Parkplätze
  • Degros
  • September
  • Menschen
  • Stadt
  • August
  • Grazer
  • Graz
- Absage an neue Tiefgaragen in Graz - Wassernot im Stiftingtal - Stadtplanungsexpertin Aglaée Degros im Gespräch - 70-jähriger Grazer startet bei Ultra Triathlon-WM - Ruf nach Grazer Campingplatz wird immer lauter - Kulturreise auf den Semmering

2 graz www.grazer.at

2 graz www.grazer.at 7. AUGUST 2022 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer tobit.schweighofer@grazer.at Nur gemeinsam schaffen wir die Klimaziele U m unsere im Gemeinderat beschlossenen Klimaziele (Klimaneutralität bis spätestens 2040) zu erreichen, müssen wir noch deutlich besser werden. Denn wenn es so weiterläuft wie bisher, werden wir laut aktuellem Bericht des Stadtrechnungshofs nicht einmal in die Nähe davon kommen. Derzeit erschöpfen wir unser Jahresbudget an Treibhausgasen bereits Ende Februar! Um die jährlichen Emissionen auszugleichen, würde jeder 1140 ausgewachsene Bäume benötigen, das wäre ein Wald mit der 25-fachen Größe der Stadt. Und um den Energiebedarf der Grazer zu decken, müsste man die ersten zehn Bezirke komplett mit Photovoltaikanlagen überdachen. Das sind groteske Bilder, die den enorm weiten Weg, den wir noch vor uns haben, aber eindrücklich beschreiben. Man kann nicht behaupten, dass wir in Graz untätig sind, aber man muss bei allem dringlichen Veränderungswillen das Ohr bei den Bürgern haben. Den Menschen z.B. in der Innenstadt drüberzufahren und Parkplätze einfach zu streichen, kann man zwar machen, besser wäre es aber wohl, wie eine preisgekrönte Grazer Studie der TU (siehe Seiten 10/11) zeigt, die Menschen mit gezielter Nachverdichtung quasi „von selbst“ zu den Öffis zu bringen. Mit Projekten dieser Art wird niemandem weh getan und wir können die Klimaziele gemeinsam vielleicht doch noch erreichen. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Allzu üppig mag Franz Griesbacher es zum Frühstück nicht. Was aber nicht fehlen darf: ein warmes Getränk. ... Franz Griesbacher Der Musiker und Bandleader der „Paldauer“ spricht über den Weg zur Musik, den Umgang mit der Berühmtheit, Graz und sein ganz besonderes Hobby. Frühstücken Sie gerne? Lange Zeit nicht, ich habe mir aber angewöhnt, mit einem warmen Getränk zu starten. Jetzt bin ich ein normaler Frühstücker – nicht zu üppig. Wenn ich in Hotels diese riesigen Buffets sehe, da gehe ich oft fünfmal die Runde und am Schluss hole ich mir ein Buttersemmerl und einen Tee. Dafür bin ich zu sehr am Land aufgewachsen. Ich weiß, wie ein richtiger Speck aussehen soll, ich rieche genau, ob ein Ei von einem freilaufenden oder einem Zuchthendl ist. Da kann man mich zu „Wetten, dass …“ schicken. Gefrühstückt wird auch am Sonntag? Nein, Sonntag eher weniger. Wenn ich daheim bin, gehe ich da in die Kirche. Das gefällt mir – ich bin nicht der Überkatholik, aber das ist für mich ein ruhiger Ort, an dem ich zu mir finde. Anschließend treffe ich die Nachbarn, die Menschen aus der Umgebung – das brauche ich. Ich will geerdet bleiben und den Kontakt nicht verlieren. Was machen Sie sonst gern in Ihrer Freizeit? Was alles überstrahlt, ist mein neues Hobby, das Hubschrauberfliegen – den Schein habe ich in der Pandemie gemacht. Damit wollte ich meine Familie und Freunde zum 65er überraschen – weil niemand hat davon gewusst. Alle haben gedacht: „Der lässt sich mit dem Hubschrauber einfliegen“, und plötzlich haben sie gesehen, „He, der fliegt ja selbst“ (lacht). Damit hab ich mir einen Kindheitstraum erfüllt und nach der Prüfung war ich das erste Mal in meinem Leben wirklich auf mich stolz. Trotz aller Erfolge? Das ist vergänglich. Ich versuche, das realistisch einzuschätzen, und bewusst bodenständig zu leben. In dem Moment, in dem du im Rampenlicht stehst, da sonnen sich viele neben dir. Aber man spürt schnell, wer es ehrlich meint. Deshalb ist es mir wichtig, treuen Fans eine Freude zu machen, damit sie glücklich heim gehen – nicht mehr und nicht weniger. Alles andere ist maßlose Selbstüberschätzung. „Die Paldauer“ haben Sie mit zwölf gegründet? Ja, mit meinem Bruder. Wir sind in einfachen Verhältnissen aufgewachsen – und haben uns von der Blaskapelle in Paldau inspirieren lassen. Unsere Eltern hatten nicht das Geld, uns Instrumente zu kaufen, deshalb haben wir den Kapellmeister gefragt, ob wir uns welche ausborgen dürfen. Dann wurden wir für eine Torte ein Jahr lang unterrichtet (lacht). Hätten Sie diesen Erfolg jemals erwartet? Nein, dass es 50 Jahre werden, habe ich mir nicht erträumt. Aber ich habe immer ein Ziel gehabt – und ich habe keinen Funken daran gezweifelt, dass meine Ideen funktionieren können. Ich war zu dumm zum Fürchten (lacht). Dieses Wochenende stand wieder Graz am Programm. Was bedeutet Ihnen die Stadt? Das ist für mich die Heimatstadt. Ich habe lange hier gelebt, meine Tochter ist in Graz geboren – es ist eine der liebenswertesten Städte überhaupt. Überschaubar und trotzdem ist alles da – ein besonderes Flair. Was steht musikalisch als Nächstes an? Wir haben in der Pandemie zwei Alben vorbereitet – da warten wir auf den richtigen Zeitpunkt. Musikalisch ist das oberste Ziel, dass wir uns treu bleiben. Trotzdem möchte ich an der Schraube immer eine Viertelschraube weiterdrehen – damit die Leute spüren, dass wir uns Gedanken machen. FABIAN KLEINDIENST Franz Griesbacher, 1956 in Paldau geboren. 1968 gründete er „Die Paldauer“, bis heute hat die Schlagerband zahlreiche Goldenen Schallplatten, unzählige Hits, gewann zahlreiche Preise und ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark. Gründer und Bandleader Griesbacher ist seit 1978 mit seiner jetzigen Frau liiert, sie haben zwei Kinder. KK

2. Oktober 2022 ab 09:30 Uhr - www.wissensdurst-fest.at Foto: shutterstock/DGLimages Wo wir Weiterbildung gemeinsam feiern. Lern dich weiter. Am WIFI Steiermark.

2025

2024

2023

2022

2021