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7. August 2022

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- Absage an neue Tiefgaragen in Graz - Wassernot im Stiftingtal - Stadtplanungsexpertin Aglaée Degros im Gespräch - 70-jähriger Grazer startet bei Ultra Triathlon-WM - Ruf nach Grazer Campingplatz wird immer lauter - Kulturreise auf den Semmering

graz 10 www.grazer.at

graz 10 www.grazer.at 7. AUGUST 2022 Verdichtung bei Knotenpunkten, Bau in die Höhe: „Öffi-Ausbau braucht Am Lampenmarkt gibt es eine größere Veränderung. SKAGO lampen24.at wird skagoleuchten.at Das bekannte österreichische Online-Portal lampen24. at verändert sich. Ab jetzt gibt es die neue Plattform skagoleuchten.at. Mit dem Relaunch wurde auch das Sortiment im Bereich Außenbeleuchtung erweitert. Dabei setzt man besonders auch auf einen nachhaltigen Einkauf von Beleuchtung, die ausschließlich im Wirtschaftsraum der EU produziert wird. So fallen lange Transportwege gleich mal weg. Am Stattegger Dorfplatz gibt es am Donnerstag Live-Musik. KK Live-Musik in Turners Café Mitten in der Pandemie eröffnete Julia Turner ihr „Turners Café“ in Stattegg. Und lässt sich dabei immer wieder etwas einfallen. Jeden Donnerstagabend verzaubern Musiker mit Persönlichkeit und Leidenschaft das Lokal. Die Live-Musik findet ab 18.30 Uhr am freundlich belebten Dorfplatz statt und eine kleine, aber feine Auswahl an Getränken und Speisen rundet die Abendstimmung ab. Nähere Infos unter: www.turners-cafe. at/veranstaltungen. INTERVIEW. Stadtplanungsexpertin Aglaée Degros im Gespräch über den Grazer Verkehr und was gezielte Verdichtung damit zu tun hat. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Sie sind mit Ihrem Projekt „Territorial Turn“ für den Österreichischen Mobilitätspreis nominiert. Was bedeutet der Begriff Territorial Turn? Degros: „Wir wissen, dass wir mit dem Klimawandel eine große Herausforderung vor uns haben. Das schaffen wir nicht nur mit einzelnen Projekten, man muss in größeren Maßstäben denken, mit einer größeren Vision. Das bedeutet der ‚Territorial Turn‘. Wir wissen zum Beispiel, wenn man die Stadt kühlen möchte, dann braucht man von Süden nach Norden einen Grünraum-Korridor.“ Was hat das mit Mobilität zu tun? Degros: „Der Territorial Turn umfasst auch einen neuen Umgang mit Infrastruktur. In Graz ist fast alles auf Autos ausgerichtet, man kann mit Raum aber auch anders umgehen – und auch andere Formen von Mobilität nutzen. Deshalb sind wir für den Preis nominiert, weil es auch darum geht, mehr nachhaltige Mobilität in die Stadt zu bekommen. Auf normalen Stadtkarten stehen die Straßen im Zentrum. Wir haben eine Karte entwickelt, wo man genau das nicht sieht. Man sieht die Naturräume, die Gebäude, die Radinfrastruktur und alle Bahnhöfe. Das haben wir absichtlich gemacht, weil man so Prioritäten anders setzen kann.“ Warum machen Sie das? Degros: „Weil das die prioritären Elemente für die Stadtentwicklung sind, nicht die Straßeninfrastruktur. So sieht man, wo es Punkte gibt, an denen man verdichten und intensivieren kann – im Bereich von Haltestellen. Und andere, wo man Räume für einen Grün-Korridor freihalten kann. Man muss die Dichte in der Stadt mit nachhaltiger Mobilität abstimmen. Der Ostbahnhof ist beispielsweise ein super Ort, um zu verdichten, beim Mühlgang wiederum muss man unbedingt Freiräume erhalten und schaffen.“ Im Zuge unserer Kampagne „Schlau statt Stau“ wollen wir zu Verbesserungen im Grazer Verkehr beitragen. Was würden Sie sich da in Graz wünschen? Degros: „Dass die Planungen – Radoffensive, Öffi-Ausbau, Schwerpunkt auf Fußgänger – jetzt wirklich angegangen werden. Ich finde, da könnte man ruhig noch etwas aufs Tempo drücken (lacht).“ Was wäre denn Ihre Vision für Graz in der Zukunft? Degros: „Die Verkehrspyramide muss so aussehen: Fußgänger, dann Radfahrer, dann ÖV und dann Autos – wenn man das konsequent macht, verbessert das die Mobilität einer Stadt unglaublich. Verbesserungen im öffentlichen Verkehr müssen an eine räumliche Vision gekoppelt sein. Gibt es eine neue Tram-Linie, muss man sich anschauen, ob man da nicht verdichten kann. Das sind Orte, an denen man ruhig mehr Wohnkapazität schaffen kann.“ Wie kann das in Graz funktionieren? Soll man in die Höhe bauen? So sieht der Stadtplan von Graz ganz ohne Straßen aus. Degros: „Man kann sicher noch ein bisschen in die Höhe, etwa beim Ostbahnhof. Ganz wichtig ist aber auch, auf verschiedene Wohnungs-Typologien zu setzen. Das ist ein Problem, in Graz sind die Wohnungen ziemlich standardisiert. Es müssen aber nicht immer Appartements mit zwei Zimmern sein. Viele Menschen pendeln in die Stadt oder wohnen am Rand. Wichtig wäre, dass die Stadt kompakter wird. Das gibt die aktuelle Wohn- Typologie nicht her – die Innenstadt ist für viele zu wenig attraktiv. Es gibt Städte, die haben das besser geschafft. Dabei hat Graz hier noch eine große Chance, denn die Innenstadt ist immer noch leistbar und gut bewohnt – das ist in vielen Städten nicht mehr der Fall.“ Also gezielte Verdichtung?. Degros: „Ja, denn wenn sich eine Stadt ausbreitet, braucht es mehr Mobilität. Aktuell ist Graz noch kompakt. Wenn man sich umschaut – es gibt auch tolle Konzepte, beispielsweise Bürogebäude in attraktiven Wohnraum zu transformieren. Für die Pendler braucht es Park&Ride-Lösungen, die an die bestehenden Netze gekoppelt sind. Müssen Einschränkungen des Autoverkehrs der Innenstadt schaden? Degros: „Ich halte es für eine komische Idee, dass die Stadt nur von ihrer Umgebung lebt – ich denke, KK

7. AUGUST 2022 www.grazer.at graz 11 auch eine räumliche Vision“ sie muss auch von sich selbst leben können. Dazu muss sie leistbar bleiben und es braucht Infrastruktur. Ich war bei einem Kongress in Berlin, da wurde über die ‚Stadt in 15 Minuten‘ diskutiert. Ziel ist, dass man die notwendige Infrastruktur zu Fuß in 15 Minuten erreichen können soll. Dann braucht es auch weniger Mobilität. Ein gutes Konzept auch für Graz – auch hier sind andere Städte aber schon weiter.“ Im Zuge des Projekts „Territorial Turn“ konnten Grazer Ihnen Straßen schicken, die Sie dem Konzept entsprechend umplanten. Wie geht es da weiter? Degros: „Am 15. und 16. September findet in Graz ein internationales Symposium mit Experten statt. Dazu erarbeiten wir eine Publikation mit all diesen Planungen – und die werden wir der Stadt schenken. Außerdem wird es eine Paneldiskussion zwischen Experten und auch Vertretern der Stadt geben.“ Aglaée Degros leitet das Institut für Städtebau der TU Graz – mit einem Schwerpunkt auf Mobilität. KK 24 Großprojekte 280 Mio.€ Gesamtkosten Fahrrad-Infrastruktur BEWEGT nachhaltig In Umsetzung: Feldbach, Wildon, Trofaiach, Gratkorner Becken, Kleinregion Hartberg, Fürstenfeld, Bruck/Mur, Radregion Weiz, Kleinregion Gleisdorf, Leoben, Zentralraum Leibnitz, Radoffensive Graz 2030 Vor Umsetzung: Bad Radkersburg, Murau-Murtal, Kernraum Voitsberg, GU-Süd (Gössendorf, Hart b. Graz, Hausmannstätten, Fernitz-Mellach, Raaba-Grambach), Fehring In Planung und Vorbereitung: GU6 (Feldkirchen, Kalsdorf, Werndorf, Wundschuh, Seiersberg-Pirka, Premstätten), Liezen, Mürzzuschlag, Deutschlandsberg, Region Ausseerland, Region Mureck, Region Kapfenberg facebook.com/SteiermarkRadmobil facebook.com/radlgschichtn www.radmobil.steiermark.at BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK. FOTOS: LUPI SPUMA

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