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7. April 2019

- Bezirksvorsteher ziehen Bilanz über „ihre“ Grünflächen - Neuer Anlauf für Rauchverbot auf Grazer Spielplätzen - Tourismusverband: Wahl wurde zum Krimi - Konflikte mit Anrainern und Spaziergängern auf der Platte: Mountainbiker und Stadt arbeiten an Maßnahmenpaket - Drei neue sportliche Inklusions-Projekte - KPÖ will mehr Obstbäume für Graz - Projektteam feilt an der Grazer Mobilität 2030+ - Jahrgangspräsentation

28 viva www.grazer.at

28 viva www.grazer.at 7. APRIL 2019 Gesundheit: Frauen ticken WEIBLICH. In Sachen Gesundheit gibt es große Geschlechterunterschiede. Das zeigt auch ein „Gender-Gesundheitsbericht“. Zumindest was die Ernährung betrifft, leben Frauen meist gesünder als Männer, besagt der „Gender-Gesundheitsbericht“. Frauen essen häufiger Obst und Gemüse, konsumieren weniger Alkohol und neigen seltener zu Übergewicht. GETTY Frauen ticken anders als Männer – zumindest was die Gesundheit betrifft. So treten bestimmte Krankheiten wie etwa Brustkrebs bei Frauen häufiger auf. Außerdem äußern sich Krankheitssymptome je nach Geschlecht ganz unterschiedlich, beispielsweise bei einem Herzinfarkt. Und schließlich wirken einige Medikamente und Therapien bei männlichen Patienten anders als bei weiblichen. Depression und Infarkt Um konkrete Zahlen und Fakten zu der Frage zu haben, was Frauen und Männer in Sachen Gesundheit unterscheidet, wurde im Auftrag von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein im Vorjahr erstmals ein „Gender- Gesundheitsbericht“ erarbeitet. Dabei zeigte sich, dass bei Frauen fast doppelt so oft eine Depression diagnostiziert wird

7. APRIL 2019 www.grazer.at viva 29 ganz anders wie bei Männern, wobei Letztere eine fast viermal höhere Selbstmordrate aufweisen. Die Zahl der Herzinfarkte ist bei Männern (336 Fälle auf 100.000 Einwohner) ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen (148 Fälle auf 100.000 Einwohner) – allerdings ist das Risiko, binnen 30 Tagen an den Folgen eines Infarktes zu sterben, bei Frauen mit 8,3 Prozent höher als bei Männern mit 5,4 Prozent. Alkohol und Bewegung Generell, so zeigt der Bericht, leben Frauen gesünder als Männer. Nur drei Prozent der Frauen, aber zehn Prozent der Männer konsumieren praktisch täglich Alkohol, 44 Prozent der Frauen essen täglich Obst und Gemüse, während es bei den Männern nur 26 Prozent sind. Männer neigen auch eher zu Übergewicht oder Fettleibigkeit (55 Prozent) als Frauen (39 Prozent). Allerdings machen Männer (29 Prozent) etwas häufiger Bewegung bzw. Sport, als dies Frauen (21 Prozent) tun. Wer zum Hausarzt geht Ein weiteres Detail, das der „Gender-Gesundheitsbericht“ offenbart: Auch die Nutzung des Gesundheitssystems ist eine Geschlechterfrage. So nehmen 79 Prozent der Frauen die Dienste eines Hausarztes in Anspruch, bei den Männern sind es dagegen 74 Prozent. Noch deutlicher ist der Unterschied bei niedergelassenen Ärzten im Allgemeinen: Bloß 63 Prozent der Männer, jedoch 85 Prozent der Frauen suchen mehr oder minder regelmäßig niedergelassene Mediziner auf. Aktionsplan Weil eben weibliche Gesundheit anders „funktioniert“ und Frauen einen anderen Zugang und eine andere Einstellung zu Gesundheitsthemen haben als Männer, wurde auf Bundesebene der „Aktionsplan Frauengesundheit“ beschlossen. Dabei handelt es sich um einen von Experten verfassten Maßnahmenkatalog, der speziell auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Frauen abzielt. Dazu zählen unter anderem möglichst flächendeckende Screenings bzw. Vorsorgeuntersuchungen sowie auch Aufklärungskampagnen bei Krankheiten, die besonders Frauen betreffen (z. B. Brustkrebs). Darüber hinaus soll auch die psychische Gesundheit und die soziale Situation von Frauen und Mädchen verbessert sowie ein positives Selbstbild gefördert werden.

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