graz 4 graz www.grazer.at 5. SEPTEMBER 2021 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Umfrage prophezeit Es kann schon passieren, dass da in Graz etwas ins Rutschen kommt.“ Politikforscher Heinz Wassermann über die Lage vor der Wahl FH JOANNEUM Chaos: Graz ist nach Beim Landesgericht fahren die Autos unter die Erde. FP will Autos unter der Erde ■ „Innenstadt neu gedacht“ heißt ein Projekt, das Vizebürgermeister Mario Eustacchio in Graz präsentierte. Eustacchio schlägt vor, die Autos entlang der Mur unter die Erde zu verlegen. Laut Plan sollten die Autos beim Landeszivilgericht unter die Erde und bei der Keplerbrücke wieder rauskommen. Auf der anderen Murseite würde der Tunnel vom Mariahilfer Platz bis zum Nikolaiplatz führen. Die Oberfläche stünde Grazern zur Verfügung, es stünde mehr Grün zur Verfügung. KK 33,2 11,8 12,6 Titel titel 14,2 24,6 3,6 VP SP FP Grüne KP NEOS Schauen nett aus, helfen gegen Hitze: begrünte Haltestellen. FISCHER Wartehäuschen werden begrünt ■ Am Grazer Hauptplatz wurde der Prototyp eines begrünten Wartehäuschens für Straßenbahn und Bus von Bürgermeister Siegfried Nagl, Holding-CEO Wolfgang Malik und Ankünder-GF Dieter Weber vorgestellt. Das erste dieser Häuschen, deren Grün nicht nur die Wartenden erfreuen, sondern vor allem die Hitze abhalten soll, wird in der Münzgrabenstraße aufgestellt. Weitere werden folgen. Sonntagsfrage: Welcher Partei würden Sie ihre Stimme geben, wenn heute die Gemeinderatswahl wäre? derGrazer Wissen Sie schon, wen Sie wählen werden? „Ich kenne zwar alle Parteien, die antreten, aber ich weiß überhaupt noch nicht, wen ich wählen werde.“ Zymryte Kastrati, 26, Studentin „Ich weiß es jetzt schon fix, ja. Ich wähle eigentlich auch meistens dieselbe Partei, aber nicht immer.“ Herbert Breisach, 82, Pensionist „Ich schaue mir die Programme immer sehr genau an. Diesmal weiß ich schon, wen ich wähle.“ Jutta Luttenberger 64, Pensionistin Blitzumfrage „Seit ich selbst wählen darf, wähle ich immer dieselbe Partei. Ich bin auch selbst Parteimitglied.“ Luca Poier, 24, Student ? GETTY ALLE FOTOS: DER GRAZER „Ich weiß es noch nicht. Ich kenne auch die Parteien nicht. Mir ist das alles eigentlich auch ziemlich egal.“ Alketa Mehmeti, 24, Studentin
5. SEPTEMBER 2021 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP MED UNI, ROTES KREUZ Erfolg für die Medizinische Universität Die Med Uni Graz schaffte es im THE-Ranking erstmals unter die 200 weltweit besten Universitäten. Doppelt so viele Verkehrstote In der Steiermark gab es im heurigen Sommer doppelt so viele Verkehrstote wie im Vorjahr. FLOP ➜ Wahl unregierbar ALARMIERT. Nach einer internen Umfrage liegen bei der Grazer VP die Nerven blank. Der Bürgermeistersessel wackelt. Löst eine dunkelrot-rot-grüne Koalition den Nagl ab? Die VP schickt nervösen Appell an alle Parteimitglieder. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Eine Umfrage aus dem eigenen Haus lässt bei der Grazer ÖVP die Alarmglocken läuten. Laut Umfrage ist man zwar nach wie vor die stärkste Kraft in der Stadt, aber es könnte passieren, dass eine Koalition aus KPÖ, SPÖ und Grünen den Langzeitbürgermeister aus dem Sattel hievt und die ÖVP als Wahlsieger auf die Oppositionsbank muss. Schaut man sich die Umfrageergebnisse an, dann kämen die ÖVP auf 33,2 Prozent (2017: 37,79), die SPÖ auf 11,8 (10,05) die FPÖ auf 12,6 Prozent (2017: 15,86), die Grünen auf 14,2 Prozent (10,51), die KPÖ auf 24,6 Prozent (20,34) und die Neos auf 3,6 Prozent (3,94). Die acht Siegfried Nagl kleinen weiteren Listen, darunter das Team HC Strache und die Liste Verantwortung Erde (Liste Erde kam in Villach in den Stadtsenat), wurden nicht abgefragt. Die zahlenmäßig logische Zweier-Koalition wäre eine Zusammenarbeit zwischen Siegfried Nagl und Elke Kahr. Schließen beide aus. Bei den Mandaten schaut es so aus: ÖVP 16 (2017: 19), SPÖ 6 (5), FP 6 (8), Grüne 7 (5), KPÖ 12 (10), Neos 1 (1). Bei den Stadträten hätte die VP statt bislang drei nur mehr zwei. Die SP würde einen Stadtratsposten ergattern, die FP einen, die KP zwei und die Grünen einen. Schwierige Konstellationen tun sich auf, langwierige Verhandlungen drohen. Die Grazer VP versucht in einem dramatischen Appell an die Parteimitglieder zum Wahlgang zu animieren. In dem uns vorliegenden Mobilisierungsmail heißt es u. a. wörtlich: „Unsere aktuellen Umfragewerte lassen darauf schließen, dass sich eine dunkelrot-rot-grüne Koalition gegen die ÖVP nicht nur ausgeht, sondern immer wahrscheinlicher wird. Sowohl die kommunistische Spitzenkandidatin als auch die Kandidatin der Grünen haben schon gesagt, dass sie sich gegenseitig in den Bürgermeistersessel verhelfen würden. Jetzt braucht es deine Unterstützung“, heißt es in dem von Anna Hopper unterschriebenen Mailing. Dass die stärkste Partei in die Opposition geschickt und die drittstärkste Chefin der Stadt wird, ist nichts Neues. Gab es schon. Etwa 1998 im Bund, wo die SPÖ stärkste Partei wurde und der Drittplatziere Wolfgang Schüssel mit Jörg Haiders Hilfe Bundeskanzler wurde. Umfragedetails ■ Wie zufrieden sind Sie mit der Stadtregierung: im Großen und Ganzen zufrieden (41 %), eher unzufrieden (29 %), weiß nicht (30 %) ■ Werden Sie an der Wahl teilnehmen: ganz sicher (62 %), eher nicht (11 %), höchstwahrscheinlich (17 %), unentschlossen (7 %), sicher nicht (3 %) ■ Welcher Politiker soll in nächster Zeit die Geschicke der Stadt lenken: Siegfried Nagl (36,8 %), Mario Eustacchio (13,2 %), Kurt Hohensinner (8,4 %), Elke Kahr (19,6 %), Robert Krotzer (1,1 %), Günter Riegler (0,7 %), Judith Schwentner (5,9 %), andere (14,3 %) ■ Sollen die politischen Parteien in Graz eher ... einen harten Konfrontationskurs verfolgen, um Unterschiede klarzustellen (18 %), oder sollen sie auf das Gemeinsame setzen und stärker zusammenarbeiten (82 %) ■ Welcher Partei würden Sie Ihre Stimme geben, wenn heute Gemeinderatswahl wäre: VP (33,2 %), SP (11,8 %), FP (12,6 %), Grüne (14,2 %), KP (24,6 %), Neos (3,6 %)
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