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5. Mai 2019

- Weniger Versiegelungen, keine Außenwerbung, keine Bausünden: Neue Spielregeln für das Bauen in Graz - Wachzimmer Lend zieht um - Alte Fotos und Videos: Graz bekommt ein Grätzl-Archiv - Aita-Teich soll bald ein Naherholungsgebiet sein - Weiter Wirbel um Asphalt-Wiese vor der Grazer Oper - Stadtpark wird um 900 Quadratmeter größer

graz 4

graz 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Meine Partei ist der ORF.“ Der neue Direktor des Landesstudios Steiermark Gerhard Koch erteilte den Befürchtungen um eine politische Färbung eine klare Absage. ORF/ZACH-KIESLING www.grazer.at 5. MAI 2019 Grazer Versiegelung Räumliches Leitbild Auch Stadtrat R. Krotzer ließ sich bereits impfen. STADT GRAZ/FISCHER 1478 Impfungen in einer Woche ■■ Von 24. bis 30. April fand heuer die europäische Impfwoche statt. Deren Ziel ist es, die Bevölkerung für die Wichtigkeit von Impfungen zu sensibilisieren. Laut KP-Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer wurden in der städtischen Impfstelle im Laufe der vergangenen Woche 1478 Impfungen vorgenommen, davon 1002 FSME-Immunisierungen für Erwachsene und 285 für Kinder sowie 191 Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln. K. Hohensinner (2. v. r.) und Co verschenken Bäumchen. STADT GRAZ Bäumchen für Neugeborene ■■ Im März starteten VP- Jugendstadtrat Kurt Hohensinner, das Jugendamt und die städtische Immobilientochter GBG die Aktion „Graz wächst“, bei der jeder neugeborene Grazer ein Bäumchen geschenkt bekommt. Kommenden Mittwoch, 8. Mai, gibt es von 14 bis 17 Uhr in der Schönaugasse 83 den nächsten Ausgabetermin, bei dem sich Eltern ein Bäumchen für ihr Baby abholen können. Das Erscheinungsbild der Stadt zu erhalten ist eines der Ziele des „Räumlichen Leitbildes 2019“. derGrazer Und was würden Sie in Graz bauen? „Ein Eiscreme- Museum, das von außen wie ein Tüteneis aussieht. Natürlich mit Verkostungen!“ Louis Mingel, 31, Architekt „Ich würde einen öffentlichen Rooftop-Pool über den Dächern von Graz bauen.“ Miriam Schweighofer, 21, Studentin „Es sollte ein neues, eigenes und vor allem besseres Stadion für den SK Sturm Graz gebaut werden.“ Florian Fuchs, 22, Fliesenleger Blitzumfrage „Ich würde einen Zoo bauen, damit die Kinder ganz viele verschiedene Tiere anschauen können.“ Jutta Stojanovic, 77, Pensionistin GETTY IMAGE ? ALLE FOTOS: DER GRAZER „Einen Ninja- Warrior-Trainingsparcours. Damit jeder mal die Hindernisse ausprobieren kann.“ Tobias Karácsonyi, 28, Trainer

5. MAI 2019 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP SCHERIAU, STADT GRAZ Kriminalität um 8,5 % gesunken Laut Kriminalstatistik gab es 2018 um 8,5 % weniger Anzeigen. Auch die Aufklärungsquote ist um 2,9 % verbessert. Einsatzkräfte behindert und angepöbelt In Eisbach-Rein in GU hatten Feuerwehrkräfte Schwierigkeiten, einen verunglückten Mountainbiker zu retten. FLOP ➜ Riegel vorschieben! Kurz gefragt … HÖCHSTE ZEIT. Das Räumliche Stadtbild soll im Gemeinderat beschlossen werden. Es ist ein Beginn im Kampf gegen die Versiegelung von Graz. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Stadt Graz verfügt seit circa 15 Jahren über ein sogenanntes „Räumliches Leitbild“, das allerdings nicht rechtsverbindlich war. Nunmehr soll vom Gemeinderat ein neues „Räumliches Leitbild“ als Verordnung beschlossen werden, dieses muss dann künftig bei Bauverfahren und Bebauungsplänen berücksichtigt werden. Was steckt im neuen Leitbild? Neue Spielregeln für Villengebiete, weitgehend asphaltierte Gärten sind nicht mehr möglich, die Außenwerbung wird durch RLB- Regeln eingedämmt, der Bau von Einfamilienhäusern ist nur in fixierten Gebieten möglich. Stadtplanungschef Bernhard Inninger sagt, warum dieses Qualitätssicherungsinstrument gerade jetzt so wichtig ist. Inninger: „Weil die Bautätigkeit in allen Teilen von Graz hoch ist. Ohne Gesamtkonzept würden punktuelle Fehlentwicklungen drohen. Es braucht für jedes Stadtviertel eine klare Zielvorstellung vom angestrebten Gebietscharakter. Das ist in einigen Fällen der heute bestehende, in anderen wird ein Umbau angestrebt!“ Der Planungsprozess Inninger erläutert die Entwicklung des Leitbildes. „Als erster Schritt wurde die Bestandsaufnahme aktualisiert. Eine öffentliche Präsentation gab es im Jänner 2013. 2014 und 2015 wurde vom Stadtplanungsamt unter Beiziehung externer Experten die inhaltliche Basis erarbeitet.“ Letztlich kam es im Februar 2018 zur aktuellen öffentlichen Auflage, es gab 100 Einwendungen, die, so Inninger, teilweise noch berücksichtigt werden konnten. „Nach dem jetzt bevorste- henden Endbeschluss im Gemeinderat bedarf es noch einer Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde Land Steiermark. Gegen Jahresende ist mit dem Inkrafttreten des Räumlichen Leitbildes zu rechnen.“ Wohlwollende Worte zum Räumlichen Leitbild findet Karin Steffen vom Schutzverein Ruckerlberg: „Ich bin eine Verfechterin des Räumlichen Leitbildes. Hätte man schon früher so ein Instrumentarium gehabt, wären einige Bausünden vermeidbar gewesen. Was bei den meisten Projekten in unseren Villenvierteln das Problem ist, ist die fehlende Durchgrünung. Der Durchzug ist nicht gegeben.“ Peter Laukhardt, Soko Altstadt, fehlt die Versiegelungsbegrenzung, das sei ein großes Manko. Inninger: „Unsere Juristen waren gegen die Festlegung von Versiegelungsbegrenzungen. Sie sind der Ansicht, dass hier das Land eine Gesetzesänderung vornehmen muss. Aber in das Räumliche Leitbild, wenn es nun mal steht, lässt sich eine Begrenzung jederzeit einbauen.“ ... Bernd Inninger 1 Wie wichtig ist das Räumliche Leitbild für Graz? Inninger: Es erhöht die Qualität unseres gebauten Umfeldes. Wem das Stadtbild am Herzen liegt, der wird das Räumliche Leitbild begrüßen. 2 Kann das Leitbild Versiegelungen eindämmen? Inninger: Das Räumliche Leitbild legt nicht fest, wo gebaut werden darf oder wie dicht. Es gibt vor, wie zu bauen ist. Und darin sind auch Regelungen gegen eine starke Versiegelung enthalten. Lassen sich Bausünden durch 3 das Leitbild vermeiden? Inninger: Eindeutig ja! Gerade für Neubauten in Villengebieten gibt es Vorgaben, die den Gebietscharakter gewährleisten. Nur eines kann keine Verordnung der Stadt: den Abbruch alter Gebäude verhindern!

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