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5. Juli 2020

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- Familie kämpft seit 15 Jahren vergeblich um Hochwasserschutz - Wie viel Menschenrecht steckt in Graz? - Graz verliert 25 Formel-1-Millionen - Teiche am Rosenhain werden gerettet - Aufregung bei Altstadtschützern: Bausteinmauer abgerissen - Wanderer aufpassen: Weg bei Vincke-Steinbruch ist gefährlich - Liebocher bekommen Sportzentrum in XXL - Eröffnung: Konstantin Filippou kocht jetzt im Arravane am Merkur Campus

6 graz www.grazer.at

6 graz www.grazer.at 5. JULI 2020 Die Teilnehmer haben viel gelernt und mitgenommen. STADT GRAZ/FISCHER Workshop zur Sensibilisierung ■■ Bei einem Sensibilisierungsworkshop, welcher als Ausfluss des Runden Tischs vom „Grazer“ zustande gekommen ist, haben Gastronomen am eigenen Leib Erfahrungen machen können, wie es ist, ein Handicap zu haben. Ungezwungenes und harmonisches Treffen von Menschen mit Behinderung vom Verein Selbstbestimmtes Leben und Unternehmern aus Graz in Begleitung von Wolfgang Palle (Behindertenbeauftragter) und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner. Bei der Tour wurde viel mitgenommen und wird in Zukunft noch mehr umgesetzt. Weinbaudirektor Luttenberger und Merc mit den Weinhoheiten KK Weinhoheiten im Klapotetz ■■ Am Mittwoch präsentierten die steirischen Weinhoheiten bei Diplom-Sommelière Evelyn Merc in der Klapotetz-Weinbar ihre Lieblingsweine. Besonders begehrt war die eigene Weinlinie von Weinkönigin Katrin I. und ihren Hoheiten. Die Weine der Hoheiten werden unter anderem ab Hof bei ihren Betrieben verkauft. Ein Teil des Erlöses wird an den Verein „Steirer mit Herz“ gespendet. Wie viel Menschenrecht steckt in Graz? Rechtzeitig zum Beschluss des neuen Menschenrechtszentrums in Graz werden wieder einige Debatten laut. Im Mittelpunkt einmal mehr die problematischen Straßennamen und die „Mohren“-Debatte. GETTY (2), LUEF, KK BEWUSST. Graz muss als Menschenrechtsstadt hohen Ansprüchen gerecht werden. Aktuelle Debatten zeigen Nachholbedarf. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Seit Dienstag steht es fest: Graz, seit 2001 Menschenrechtsstadt, hat nun ein UNESCO- Menschenrechtszentrum. Es scheint sich also viel zu tun, erst im April wurde der vom Menschenrechtsbeirat geforderte und bereits 2018 ausgearbeitete Zehn-Punkte Plan gegen Rassismus beschlossen. Gleichzeitig wird immer wieder Kritik laut, siehe die aktuellen Debatten um problematische Straßennamen oder die Mohrenapotheke. Letztere liegt natürlich nicht direkt im Kompetenzbereich der Stadt, nachdem in Wien aber im Gespräch zwischen Stadt und Betreibern eine Lösung gefunden werden konnte, will die Grazer SPÖ einen Antrag auf einen Runden Tisch stellen. Dabei sollen problematische Bezeichnungen im Stadtbild aufgearbeitet werden. Rassismus-Debatte Die Diskussion rund um die Mohrenapotheke in Graz ist nicht neu. Tatsächlich wird der Begriff vom Duden als diskriminierend geführt, auch die Wortherkunft legt negative Assoziationen nahe – so leitet er sich einerseits vom griechischen „moros“ ab, was „einfältig“ bedeutet, und gleichzeitig vom lateinischen „maurus“ für „Schwarz“. Dementsprechend ist für Kamdem Mou Poh à Hom, Geschäftsführer des Vereins Chiala, klar, dass der Begriff im öffentlichen Stadtbild nichts verloren hat: „Die verschiedenen Bedeutungshintergründe zeigen seine negative Belastung.“ Gleichzeitig hat Kamdem Verständnis für die Lage des Besitzers. Aber: „Noch problematischer als der Name ist die Figur davor, die klar ein Ergebnis der Sicht auf Afrikaner im Zuge von Sklaverei und Kolonialisierung ist.“ Das Argument der Tradition lässt er nicht gelten: „Rassismus ist ein System, das sich in solche Begriffen und Bildern niederschlägt. Bekämpfen wir das nicht, werden wir in 100 Jahren noch darüber sprechen.“ Die Kamdem Mou Poh à Hom Figur könne man als Kunstwerk in ein Museum einbetten. Apotheker Christian Müller hingegen sieht kein Problem: „Was ist an einer Darstellung eines menschlichen Körpers stereotyp?“ Grazer Straßennamen Ins Museum gehören für Experten auch belastete Denkmäler wie die Büste des Dichters und Nazi- Unterstützers Hans Kloepfer am Schlossberg, die ebenso wie die von einer Historikerkommission als sehr problematisch eingestuften 20 Grazer Straßennamen erneut zum Streitpunkt wurde. Letztere sollen mit Erklärungstexten versehen werden, was aber wohl noch bis etwa nächsten März dauern wird. Mitunter geforderte Umbenennungen sind vom Tisch, auch wenn von etwa 1700 Grazer Straßen bisher nur 54 nach Frauen benannt sind – immerhin 13 mehr als noch 2010. Dabei wäre mehr Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum wichtig, wie Universitätsprofessorin Karin Schmidlechner, auch Teil der Kommission, erklärt: „Sprache schafft Realität. Was in ihr nicht zum Ausdruck kommt, wird nicht bewusst wahrgenommen – und so vergisst man, dass Frauen nicht nur im privaten Bereich aktiv waren und sind.“ derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/254 09 76), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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5. JULI 2020 www.grazer.at graz 7 Graz verliert 25 Formel-1-Millionen SACKGASSE. Durch Corona-bedingte Fan-Sperren und Event-Ausfälle entgehen Graz während der Formel-1-Visite in Spielberg 10.000 Nächtigungen und millionenschwere weitere Tourismus-Einnahmen. Von Philipp Braunegger philipp.braunegger@grazer.at Showrun von Formel-1-Superstar Max Verstappen auf den Schlossberg, Autogrammstunden, Side-Events an diversen In-Locations, Podiumsgespräche, die Herrengasse im Formel-1-Design – und jede Menge mediale Aufmerksamkeit. Kurz: Unbezahlbare Werbung lieferten die Graz-Termine der Formel 1 im Zuge der letzten Grand-Prix-Wochenenden von Spielberg. Heuer stehen die Lichter auf Rot. Corona verhinderte sowohl Zuschaueransturm als auch Events abseits der Rennstrecke. Für Graz und seine Tourismus-Branche ein schwerer Schlag, wie Dieter Hardt-Stremayr, Chef des Graz-Tourismus, dem „Grazer“ berichtet. Ihm komme das Wort „ausverkauft“ in den, wie er sagt, „seltensten Fällen über die Lippen. Aber im Fall der Formel-1-Tage von Donnerstag bis Sonntag waren wir in Graz fast voll. In den Hotels, egal welcher Preisklasse, war kaum noch ein Bett frei.“ Bis zu 10.000 Nächtigungen sind es, die Graz heuer entgehen! Immerhin bringt so ein Formel-1-Wochenende viele Mitarbeiter der Teams, zig Medienvertreter aus allen Ecken der Welt und vor allem unzählige Fans. Vor allem die Holland-orangefarbene Fan-Armee von Verstappen tauchte die Grazer Gastgärten in ein sattes Orange und ließ die Gastronomen jubeln. „Hinzu kommt, dass es sich hierbei um sehr zahlungskräftige Gäste handelt. Enorm profitiert hat demnach auch der Grazer Handel in jeder Hinsicht“, so Hardt-Stremayr. „Die Gäste schätzen vor allem die absolut vernünftigen Preise in Graz.“ Bei Rennen in Asien oder im arabischen Raum ist vieles teurer. Der Tourismus- Chef geht von einem Einnahmen- Entgang von 25 Millionen Euro über die gesamten vier Tage aus. „Dieser Ausfall tut wirtschaftlich Wehmütig blickt Dieter Hardt-Stremayr auf Bilder des Verstappen- Trips auf den Schlossberg letztes Jahr. GEPA (2) sehr, sehr weh.“ Dazu kommt, dass im August auch die Graz-Termine der MotoGP ausfallen, die ebenso in Spielberg gastiert. „Dann entgehen uns Einnahmen in ähnlicher Höhe wie jetzt. Denn die MotoGP hat in den letzten Jahren umsatztechnisch enorm aufgeholt, auch in der Steiermark.“

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