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5. Juli 2020

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- Familie kämpft seit 15 Jahren vergeblich um Hochwasserschutz - Wie viel Menschenrecht steckt in Graz? - Graz verliert 25 Formel-1-Millionen - Teiche am Rosenhain werden gerettet - Aufregung bei Altstadtschützern: Bausteinmauer abgerissen - Wanderer aufpassen: Weg bei Vincke-Steinbruch ist gefährlich - Liebocher bekommen Sportzentrum in XXL - Eröffnung: Konstantin Filippou kocht jetzt im Arravane am Merkur Campus

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 5. JULI 2020 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Auf dünnem Eis in der Sommerhitze Z ugegeben: Das schwüle Wetter der letzten Tage konnte schon an den Nerven zerren, aber selbst wenn man den Wetterfaktor einberechnet, kann man nur den Kopf darüber schütteln, was derzeit in Graz anscheinend immer öfter passiert. Eine alkoholisierte Ladendiebin bedrohte einen Polizisten mit dem Umbringen und schlug ihm überhaupt gleich ins Gesicht. Nur drei Tage später stritten sich zwei Männer um einen Parkplatz und gingen schlussendlich mit Elektroschockern und Besenstielen aufeinander los. Doch damit nicht genug: Ein 48-jähriger Schwarzfahrer in der Grazer Innenstadt verletzte gleich mehrere Polizisten, als er mit einer Schere auf sie losging. Erst nach dem Einsatz von Pfefferspray und Taser konnte der Mann festgenommen werden. Wir bewegen uns offenbar auf dünnem Eis, eigentlich ziemlich harmlose Situationen haben derzeit die Tendenz, drastisch zu eskalieren. So darf das aber beim besten Willen nicht weitergehen und man kann nur hoffen, dass nicht tatsächlich die Hitze daran schuld ist, denn der Sommer hat gerade erst begonnen und bis es wieder abkühlt, haben wir noch ein paar heiße Wochen zu überstehen. Also bitte zusammenreißen und kühlen Kopf bewahren! Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... Im „Talianu“ am Lendplatz fühlt sich Italien- Liebhaber Walter Hörmann „wie daheim“. Das Panino con Prosciutto schmeckt zum Frühstück so gut wie in Lignano oder Venedig. LUEF ... Walter Hörmann Der Sportdirektor des Steirischen Fußballverbands spricht übers Homeoffice, „sein“ Italien, einen prominenten Ex-Schulfreund und darüber, was ihm die Luft raubt. Sie gelten als ausgewiesener Frühstücks- Fan. Stimmt das? Es ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, entsprechend zelebrieren meine Frau und ich es auch. Wir stehen schon um 6.30 Uhr auf – außer sonntags – und nehmen uns gut anderthalb Stunden Zeit fürs Frühstück mit Prosciutto, Käse, Müsli etc. Und am Wochenende gönnen wir uns auch mal Lachs und ein Glaserl Prosecco. Dafür gibt es am Tag dann nur mehr eine Hauptmahlzeit. Alles ganz entspannt. Als Sportdirektor des Steirischen Fußballverbandes dürfte es jetzt wieder hektischer werden ... Gott sei Dank! Der Corona-Shutdown war ein Schock für die kleinen Fußballvereine, die ja auf Einnahmen aus Kantine und Co angewiesen sind, vor allem aber um ihren Sport umgefallen sind. In den letzten Monaten war ich stets in Kontakt mit Österreichs Fußballbund, um Heim- Trainingsprogramme – für Erwachsene und Kinder – auszuarbeiten. Mit Sportminister Werner Kogler bin ich in gutem Einvernehmen: Wir sind sogar einst im Gleisdorfer Gymnasium nebeneinander gesessen! Aus dem Werner hätt auch ein guter Kicker werden können ... Organisatorisch lief viel über Online-Meetings – das ist eigentlich nicht meins, weil mir persönliche Kontakte, wo ich Menschen real in die Augen sehen kann, lieber sind. Diese Möglichkeit haben Sie jetzt, dank der Lockerungen im Sport-Bereich, wieder. ... und das schätze ich sehr. Ich fahre in meiner Funktion ja während der Saison ständig die Landesausbildungszentren ab, besuche Spiele, Trainings, bin von Bad Radkersburg bis Irdning auf Fußballplätzen unterwegs. Pro Monat komme ich auf gut und gerne 2500 Auto-Kilometer. Umso wertvoller ist die Freizeit, oder? Genau. Wir haben eine schöne Wohnung in Laßnitzhöhe. Wenn Corona etwas Positives hatte bzw. hat, dann, dass ich das Wohnen schätzen lernte. Die Ruhe. Für meine Frau war’s schwerer: Sie führt drei „Ethnothek“-Geschäfte in Graz – von einem Tag auf den anderen zuzusperren war ein Wahnsinn! Für mich war die Zeit aus familiärer Sicht schwer: Meine Mutter in Riegersburg besuchen zu können, eine Runde schnapsen, sie umarmen – all das ging nicht. Umso mehr hoffe ich, dass die Gesellschaft mit den wiedererlangten Freiheiten verantwortungsvoll umgeht. Apropos Freiheiten: Die Urlaubssaison naht. Planen Sie – trotz Corona –, zu verreisen? Ich bin ein passionierter Italien-Fan. Jedes Jahr fahren wir hin. Ich habe dort viele Freunde, „San Pietro“-Chef Angelo Urban ist zum Beispiel einer. Die Zeit auf einem Boot vor Lignano zu verbringen, ist wunderbar. Als Kicker nannte man Sie aufgrund Ihrer Ausdauer auch „Pferdelunge“. Gibt es etwas, bei dem Ihnen trotzdem die Luft wegbleibt? Ja, beim Thema Rassismus. Wie etwa jetzt, wo Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe in den USA einmal mehr debattiert wird. Als Sportler habe ich gelernt, Menschen nur nach ihrem Charakter zu beurteilen, habe so viele Nationalitäten kennengelernt. Traurig, dass der Horizont von Rassisten sich nicht erweitern zu lassen scheint. PHILIPP BRAUNEGGER Walter Hörmann (geb. am 13. 9. 1961 in Feldbach) ist Sportdirektor des Steirischen Fußballverbands. Spieler- Stationen u. a.: Sturm, St. Gallen, Austria Wien, Austria Salzburg. Mit Sturm wurde er Cupsieger, mit Salzburg Meister. Trainerstationen u. a.: Austria Wien, Vaduz, Wil, St. Pölten, Hartberg. Hörmann hat zwei erwachsene Söhne.

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