10 graz www.grazer.at 5. JÄNNER 2020 Die Hundewiese in Graz Grottenhof ärgert die Bewohner einer Wohnanlage. Der Hundespielplatz ist mitten in einer Siedlung und soll weg. LUEF (2) Hundewiese mitten in Siedlung ist Albtraum ÄRGER. Eine Hundewiese inmitten einer großen Wohnsiedlung bringt die Anrainer auf die Palme. Das St.-Peter-Schulzentrum ist Öffi-technisch eine wichtige Drehscheibe für viele Pendler. Potzinger kritisiert die Anbindung an den Osten. PACHERNEGG, HOLDING Bau-Boom Ost: „Es braucht mehr Busse!“ DILEMMA. Gemeinderätin fordert engere Bus- Taktung zwischen St. Peter und Region Raaba. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Prinzipiell haben die Bewohner der Wohnhausanlage in der Grazer Grottenhofstraße 72 nichts gegen Hunde. Wohl aber gegen eine Hundewiese, die im direkten Bereich des Wohnprojektes angesiedelt ist. Seit Jahren kämpfen die Bewohner der Wohnanlage dafür, dass die Stadt Graz, die die Hundewiese 2007 errichtet hat, diese wieder abbaut. Lautes Bellen „Das Problem liegt vor allem in der direkten Lärmbelästigung durch das laute Bellen. Weiters stören die starken Verschmutzungen und die Geruchsbelästigung, was die Bewohner in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt“, klagt ein Anrainer, der seinen Namen nicht in der Zeitung haben möchte, weil er Repressalien vonseiten der Hundebesitzer aus den Siedlungen etwa im Bereich Straßganger Straße, die diese Wiese nutzen, fürchtet. Die Hundewiese im Ausmaß von 1003 Quadratmetern ist nur durch einen geflochtenen Zaun vom vorbeiführenden Gehweg abgetrennt. Stadt reagiert nicht Seit 2008 versuchen die Wohnungseigentümer über ihre Hausverwaltung, die Siedlungsgenossenschaft Rottenmann, den Abbruch der Hundewiese zu erreihen. Die Genossenschaft hat bereits mehrere Schreiben an die Stadt Graz verfasst. Die Bewohner haben auch eine lange Unterschriftenliste gegen die Hundewiese an das Büro des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl geschickt. Bislang hat sich niemand gerührt, hat sich nichts getan. „Ich habe auch an die zuständige Abteilung im Rathaus geschrieben, mit dem Büro von Vizebürgermeister Mario Eustacchio telefoniert, nichts hat bisher geholfen“, so der verzweifelte Hauseigentümer. Von Philipp Braunegger philipp.braunegger@grazer.at Einer der baulichen Boom- Bezirke der letzten Jahre ist St. Peter bzw. die Region kurz nach der östlichen Stadtgrenze Richtung Raaba. Dort sind in den letzten Jahren aber nicht nur jede Menge Siedlungsbauten wie Schwammerln aus der Erde geschossen, auch viele große Firmen haben sich um den Wirtschaftspark Raaba herum angesiedelt. Unerlässlich daher: funktionierende Öffi-Anbindungen. Sieht auch Gemeinderätin Sissi Potzinger so bzw. ist sie es, die auf ein Problem hinweist: „Die Bus der Linie 72 fährt alle 15 Minuten zwischen St.-Peter-Schulzentrum und Raa ba. Angesichts der Tatsache, dass dort in den letzten Jahren viele Menschen zugezogen sind und vor allem jede Menge Arbeitnehmer hin und her pendeln, ist diese Taktung eindeutig zu gering. Hier sollte es eine Taktverdichtung geben.“ Und Potzinger unterstreicht: „Wenn wir immer wollen, dass die Grazer auf Öffis umsteigen, dann muss auch Sorge dafür getragen werden, dass die Verbindungsmöglichkeiten entsprechend gegeben sind.“ Auf die Kritik angesprochen, reagierte man aufseiten der Holding Graz. „Wir haben uns das angeschaut. Aus unserer Sicht besteht hier kein dringendes Problem. Eine Taktverdichtung ist daher hier nicht angedacht – vor allem: Die Fahrpläne werden immer auch mit der Verkehrsplanung der Stadt ausgearbeitet, und da kam es zu keinen Befürchtungen wegen zu weniger Busse“, so Holding-Sprecher Gerhard Zaczek-Pichler. Hier bleibt es also vorerst beim Dilemma. Potzinger weist aber auch auf ein anderes Problem hin: „Es wäre wünschenswert, wenn der Bus erst abfährt, wenn die Leute aus der 6er-Bim beim Schulzentrum kommen, da viele weitermüssen. Viel zu oft fährt er genau davor weg!“ Pichler: „Normalerweise sollte das Anschluss-Signal, das der Bus bekommt, funktionieren – wir werden uns das anschauen und gegebenenfalls nachbessern.“
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