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5. Februar 2023

- Grazer Projekte für Fußgänger 2023 - Grazer Jäger blasen zur Wahl - Massive Probleme in Grazer Gemeindebau - Raiffeisen-Boss Martin Schaller im Interview - Karriere mit Lehre

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 5. FEBRUAR 2023 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Ja ist denn heut‘ schon Fasching? B ald ist Faschingdienstag und fast hat man den Eindruck, die Grazer Rathausparteien haben sich schon jetzt als jeweils andere verkleidet und sind kaum wiederzuerkennen. Die Kommunisten, vor wenigen Monaten noch das eher verhaltensauffällige Wunderkind unter den Oppositionsparteien, haben sich diese Woche hochseriös hinter verschlossenen Türen den hochroten Zahlen des Grazer Budgets verschrieben und versucht, unsere Finanzen in Ordnung zu bringen. Die Grünen hingegen – die stets mehr direkte Kommunikation und Information forderten – ziehen ihre Projekte als Koalitionspartner ziemlich schweigsam durch. Wenn etwa besorgte Anrainer Informationen über die Mega-Baustelle in der Innenstadt wollten, hatten sie die einmalige Chance, zu einer Info-Veranstaltung zu gehen. Weitere Infos gibt es vorerst leider nicht, aber sobald die Baustelle beginnt, wird eine Telefonnummer bekanntgegeben, da kann man’s dann versuchen. Und die ÖVP wiederum verlässt die gemütliche Kommandobrücke endgültig in Richtung Straße und nervt die Koalition mit genau jener Drohung, mit der die Schwarzen selbst jahrelang von den Kommunisten genervt wurden und wovor regierende Politiker sich mit am meisten fürchten: Bürgerbefragungen und Unterschriftenlisten. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... „Huchen“- Franz Keppel Dass die Familie und die Fische das Wichtigste in seinem Leben sind, schwarzer Kaffee zum Tagesstart Pflicht ist und warum man auf den Huchen als Grazer stolz sein sollte, erzählt Franz Keppel im Frühstück. Entspanntes Frühstück ohne Fisch, oder? Kein Fisch am Tisch. Schwarzer, starker Kaffee, das muss jeden Tag sein. Dann noch ein Marmeladensemmerl, ein weiches Ei, das reicht. Kommt sonst Fisch auf den Tisch? Wenn ich einen Fisch für uns fange, dann ist das was Besonders. Das Fangen und Essen wird sozusagen zelebriert. Oft kaufe ich auch beim Fischhändler meines Vertrauens in Stattegg frische Forellen und räuchere diese dann selbst. Dort gibt’s auch Saiblinge. Die Fische haben da immer frisches Wasser direkt von der Lorberquelle. Wie kam es zum Namen „Huchenfranz“? Es war zu der Zeit, wo ich für die Aktion „Rettet die Mur“ agierte und gegen das Murkraftwerk kämpfte. Einige nannten mich auch Robin Hood der Mur oder Schutzpatron der Fische. Mein eigentlicher Kampf gilt dem Überleben des Huchens in der Mur, daher „Huchenfranz“. Der Huchen ist dieses Jahr wieder „Der Fisch des Jahres“, hilft ihm das was? Es bringt Aufmerksamkeit. Der Huchen darf seinen Lebensraum, die Mur, nicht verlieren. Der wilde Huchen in der Grazer Mur ist über die steirischen Grenzen hinaus populär. Es werden immer wieder Mutterfische aus der Mur geholt, die in anderen Gewässern, wie etwa der Donau, für Nachwuchs sorgen sollen. Bis nach Berlin wurden Mutterfische geschickt. Die Mur hat, was den Huchen betrifft, noch, die Betonung liegt auf noch, die höchste Population im deutschsprachigen Raum. Die Grazer sollten stolz auf ihren Murfisch sein. Berlin hat den Bären im Wappen, für Graz könnte das der Huchen sein. Woher kommt die Liebe zu diesem Fisch? Ich war fünf, als mein Vater mich öfters zu Mur mitgenommen hat. Ich war da so tieftraurig, weil Franz Keppel mit starkem, großem Kaffee KK die Mur so schmutzig war. Ich habe immer heimlich etwas Waschpulver mitgenommen, ich wollte die Mur sauber machen. Der Fluss mit seinen Fischen hat mich ein Leben lang nicht mehr losgelassen. Als später die Kläranlagen kamen, die Mur in den 60ern Wiederauferstehung feierte, wuchs auch die Zahl der Fische und Vögel. Was ist für den Huchen gefährlicher, die Fressfeinde oder die Murkraftwerke? Eindeutig die Kraftwerke. Kraniche, Kormorane und der Fischotter schaden dem Huchen natürlich auch sehr. Aber die Kraftwerke haben die stets wild fließende Mur gestoppt. Die Fische haben weniger Lebensraum und sind bei den vielen Kraftwerken zwischen Betonmauern eingesperrt. Was macht der Huchenfranz sehr gerne? Ich bin gerne mit meiner Familie zusammen. Ich habe zwei Kinder, zwei Mädchen, und bereits drei Enkelkinder. Ich wandere gerne und fahre gerne mit dem Rad am liebsten die Mur entlang. Was wünschen Sie sich von der Stadt Graz? Endlich ein Haus der Fische am Murufer. Das könnte eine Bildungseinrichtung sein, ein Vorzeigeprojekt. Man könnte Kindern und Schülern die Wasserunterwelt näherbringen. Die ist auch in der Mur sehr interessant. VOJO RADKOVIC Franz Keppel wurde am 17. 10. 1956 geboren. Er ist der typische Ur-Grazer, ist hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Keppel hat eine Goldschmiedelehre absolviert und wollte die Welt erkunden und auch nach Südafrika auswandern, dort wurden Goldschmiede gebraucht. Aber es kam ihm seine jetzige Frau dazwischen, und so ist Keppel in Graz geblieben. Er hat in der Arland- Papierfabrik gearbeitet und war bis zur Pension 30 Jahre lang bei der Leykam Mürztaler tätig.

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