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4. Oktober 2020

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- Grazer strömen wieder in die City - Für Erwachsenenschutz: Grazer Verein kämpft vor dem Verfassungsgerichtshof - Sieben neue REGIOtims in Graz-Umgebung - Überfüllte Busse: Nur Staffelung des Schulbeginns senkt Corona-Gefahr - 150.000 Euro für Männerheim - Endlich Fortschritt beim Bildungscampus in Hart bei Graz - Virtual Escape Room eröffnet - Finale für den neuen Bertha-von-Suttner-Platz - Graz-Wein fährt Rekord-Ernte ein - Neue Wirtin im Mohrenwirt - Steirer-Gin goes to America

6 graz www.grazer.at

6 graz www.grazer.at 4. OKTOBER 2020 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at City von Graz ist das Herz der Stadt W er in diesen Tagen, noch dazu bei Sonnenschein und warmen Temperaturen, durch die Stadt flanieren konnte, hatte den Eindruck, es ist wie immer. Die Gastgärten, ob in der Herrengasse oder am Hauptplatz, waren gut gefüllt, es war Leben in der Stadt und Corona war nur spürbar, wenn man in ein Geschäft ging und die Maske aufsetzen musste. Leben in einer Stadt ist auch das Um und Auf dafür, dass Touristen kommen, und jetzt sind wir bei der Schattenseite der Medaille. Es sind noch wenige Touristen in der Stadt, Geschäfte und Hotels spüren das am meisten. Daher bemühen sich die Touristiker mit der Messung der Frequenz der Innenstadt, eine Standortanalyse zu erhalten. Dass wieder mehr Grazer selbst die Innenstadt bevölkern, ist positiv, weil das Bild einer Stadt, in die man gerne reisen möchte, Menschen auf den Straßen benötigt. Es gibt noch nicht wirklich die erhofften Good News. Etliche Geschäfte in der Innenstadt mussten zusperren, andere werden in den nächsten Wochen noch folgen. Aber Graz ist eine schöne Stadt mit charismatischer City. Dass diese City lebt, liegt auch in unserer Hand. Mehr in die Innenstadt kommen, natürlich die Maske mit, den Abstand stets vor Augen, und statt im Einkaufszentrum direkt in der City einkaufen. Sehr hilfreich. Wenn dann auch noch Geschäftsreisende und Manager sowie Seminarreisende wieder kommen, wird alles gut. Für Erwachsenenschutz Grazer Verein kämpft vor VfGH Johannes Rosenberger, Kerstin Ploder, Ingeborg Windhofer, Robert Schuen (v. l. n. r.) bilden den PENTAS-Vorstand und wollen als offizieller Erwachsenenschutzverein agieren. Dafür geht man auch vor den Verfassungsgerichtshof. VEREIN PENTAS AKTIV. Der Grazer Verein PENTAS kämpft vor dem Verfassungsgerichtshof, um mehr Vereine zur Erwachsenenvertretung zuzulassen. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Die Bundespräsidentenwahl, die Corona-Ausgangsbeschränkungen, die Durchsetzung der gleichgeschlechtlichen Ehe – der Verfassungsgerichtshof (VfGH) war in den letzten Jahren oft im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Aktuell ist er auf Ansuchen eines Grazer Vereins tätig, der auf massive Missstände im Erwachsenenschutz aufmerksam macht. Zu wenig Vereine Im Jahr 2018 wurde das alte Sachwaltergesetz aufgehoben und durch das neue Erwachsenenschutzgesetz ersetzt. Damit sollte den Be- troffenen die Selbstbestimmung zurückgegeben werden. Viele Menschen brauchen aufgrund ihrer finanziellen Lage, ihres Alters, aber auch vermehrt aufgrund psychischer Erkrankungen Unterstützung – hier kommen die Erwachsenenschutzvertreter, ehemals Sachwalter, ins Spiel. In letzter Konsequenz werden sie vom Gericht sogar verpflichtend bestellt. Hatten sie früher Zugriff auf fast alle Lebensbereiche der Menschen, ist das mit dem neuen Gesetz anders: In sogenannten Clearings wird festgestellt, in welchen konkreten Bereichen Unterstützungsbedarf besteht. Das Problem: Das System basiert auf vielen privaten Vertretern, laut Gesetz darf nur ein einziger Verein in einem Gebiet zuständig sein. Bedarf steigt stark Als sich der Grazer Verein PENTAS 2018 als Erwachsenenschutzverein registrieren lassen wollte, wurde das daher – obwohl alle Auflagen erfüllt wurden – lapidar mit Verweis auf das Gesetz abgelehnt. Das Problem? „Wir erhalten von Pflegeeinrichtungen, Sozialämtern, Angehörigen und Betroffenen viele Rückmeldungen, dass der Bedarf an Vertretern stark ansteigt. Teilweise müssen diese Menschen lange Wartezeiten hinnehmen, obwohl sie dringend Unterstützung brauchen. Gerade das Thema Schulen wird in nächster Zeit noch wichtiger werden“, erklärt Vereinsobfrau Ingeborg Windhofer. Da nur ein Verein in einem Gebiet tätig sein darf – bei uns das „Vertretungsnetz“ –, werden bei der gerichtlichen Erwachsenenvertretung viele Privatpersonen herangezogen. Das bringt laut PENTAS eine Reihe an Nachteilen mit sich, für die Betroffenen wie auch für die Vertreter: „Ich kann nicht mal auf Urlaub fahren“, erklärt Windhofer – denn nur bei einem Verein wäre es möglich, sich vertreten zu lassen, ansonsten geht das allein aus Datenschutzgründen nicht. „Ein weiterer Verein würde mehr und raschere Vertretungen ermöglichen“, ist sie sich sicher. Man hat offenbar einen Nerv getroffen. Der VfGH erkennt das Problem und überprüft aktuell die fraglichen Gesetzespassagen. derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/254 09 76), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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