6 graz www.grazer.at 4. MÄRZ 2024 Das Grazer Messequartier ist Ort von Auseinandersetzungen zwischen Mietkäufern und der ENW. Die Causa geht jetzt zum Rechnungshof. STREET VIEW Causa „Mietkauf“ geht an den Rechnungshof ANTRAG. Die oberste Kontrollinstanz prüft jetzt wegen Förderungen an Wohnträger das Land. Von Lukas Steinberger-Weiß lukas.steinberger@grazer.at Die Causa „Mietkauf“ im Grazer Messequartier zieht sich schon seit Jahren und beschäftigt Anwälte und Gerichte. Worum geht es? Mietkäufer der dortigen Wohnungen sollen nach 10 Jahren Miete rund 100.000 Euro mehr als vertraglich vereinbart für ihre Wohnungen bezahlen, damit diese endgültig in deren Eigentum übergehen. Die ENW als Genossenschaft will dies wegen der gestiegenen Kosten und einer Änderung im Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes durchboxen. Allerdings hat die ENW Förderungen vom Land bekommen, deren Bedingung es war, nach dem „steirischen Modell“ abzuwickeln, welches einen vertraglich zugesicherten Fixpreis voraussetzt. Derzeit laufen Gerichtsverfahren gegen die ENW, eines hat die Genossenschaft bereits am Oberlandesgericht verloren, nachdem die Arbeiterkammer einen Musterprozess geführt hat. Der Vertrag wäre eigentlich einzuhalten. Da es in Österreich aber keine Sammelklagen gibt, müssen die anderen Mieter ebenso vor Gericht siegen - die ENW hat angedeutet die Klagen auszusitzen. Politik verärgert Wie die „Krone“ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet lässt die Opposition jetzt Taten folgen. KPÖ, Grüne und FPÖ sehen das Land in der Pflicht die Millionenförderungen die das Land jährlich an Wohnträger vergibt auch ordentlich zu prüfen. Und gerade bei der Causa Messequartier stellen sich laut den Politikern Fragen ob dies stets ausreichend passiert ist. Werner Murgg (KPÖ), Lambertz Schönleitner (Grüne) und Stefan Hermann (FPÖ) haben deswegen gemeinsam eine Prüfung durch den Bundesrechnungshof beantragt und der hat, laut Informationen der „Krone“ diesem auch stattgegeben und wird die Causa prüfen. Laut einem Sprecher ist die Prüfung sogar schon angelaufen. Für die Mieter im Messequartier also ein nächster Mosaikstein um eventuell die höheren Kosten nicht bezahlen zu müssen. Das Schloss Eggenberg und seine Geschichte steht an seinem 400. Geburstag im Mittelpunkt der Steiermark Schau 2025. UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM / JARE 400 Jahre Geschichte im Fokus der Öffentlichkeit AUSSTELLUNG. Mit der dritten Steiermark Schau wird die Landesausstellung neu interpretiert. Von Sabrina Naseradsky sabrina.naseradsky@grazer.at In einem biennalen Rhythmus widmet sich die Steiermark Schau aus künstlerischer und wissenschaftlicher Sicht den brennenden Themen unserer Zeit. Für die Schau 2025 wurde zudem ein ganz besonderer Ort gewählt: Das Schloss Eggenberg. Denn 2025 jährt sich der Entschluss des Fürsten von Eggenberg, den Familiensitz zu einer Residenz auszubauen, zum 400. Mal. Ausstellung Von April bis November 2025 lädt das UNESCO-Welterbe dazu ein, einen unverfälschten Blick auf das Schloss und seine Bewohner zu werfen. Es soll auch mit dem Pavillon ein Bogen zwischen der vergangenen Welt des Barocks, in die Gegenwart, gespannt werden. Die Prunkräume und der Planetensaal bilden dabei das Herzstück und schlüpfen im Rahmen der multimedialen Ausstellung wieder in ihre ursprüngliche Rolle: Sie werden zur Bühne für die Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerks zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen. Landeshauptmann Christopher Drexler: „Die Hauptrolle in der Steiermark Schau 2025 spielt das Schloss Eggenberg. Wir nehmen das 400-Jahr-Jubiläum zum Anlass, um die beeindruckende Geschichte dieses Kultur- und Baudenkmals, das zum kollektiven Erleben der Steiermark gehört, zu erzählen. Die kommenden Schau wird das Schloss Eggenberg in eine spannende, große Erzählung einbetten und damit ein Stück steirische Geschichte auf innovative Art und Weise erzählen.“ Marko Mele, wissenschaftlicher Direktor Universalmuseum Joanneum: „Es ist uns eine große Freude, das Thema der STEIER- MARK SCHAU 2025 endlich verkünden zu können. Die Schau bietet auch nächstes Jahr wieder eine großartige Chance, prägende Themen in unserem Leben anzusprechen, zu verknüpfen und in Kontext zu setzen. Es ist uns auch ein großes Anliegen, unsere Besucher zu begeistern. Was gibt es da Besseres als ein 400-jähriges Jubiläum eines der bekanntesten Wahrzeichen in der Steiermark.“
20. SEPTEMBER 2021 www.grazer.at graz 5 www.grazer.at präsentiert
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