6 graz www.grazer.at 4. JULI 2024 C H R O N I K Blaulicht Report ✏ lukas.steinberger@grazer.at Drei Autos auf der A9 verunfallt ■ Gestern wurde die Freiwillige Feuerwehr Unterpremstätten um 16:38 Uhr zu einem Verkehrsunfall auf der A9 Fahrtrichtung Linz vor dem Knoten Graz-West alarmiert. Am Unfall beteiligt waren drei Fahrzeuge mit insgesamt neun Personen, darunter auch drei Kinder. Am Einsatzort angekommen versorgten die Florianis die verletzten Personen und unterstützten das Rote Kreuz und den Notarzt bei der Versorgung, nachdem die Unfallstelle abgesichert war Fünf Personen mussten mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Eingesetzte Kräfte: RLF Unterpremstätten, TLF Unterpremstätten, Auf der A9 beim Knoten Graz-West passierte gestern ein Auffahrunfall. Die Freiwillige Feuerwehr Unterpremstätten musste aufräumen. FF PREMSTÄTTEN Rotes Kreuz, Notarzt, Asfinag, Polizei. Crash zwischen PKW und Fahrrad ■ Am 14. Juni ereignete sich auf der Steinbergstraße in Richtung Graz ein Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Mountainbike. Nun sucht die Grazer Polizei nach mögliche Zeugen des Unfalls. Eine 35-jährige Pkw-Lenkerin fuhr gegen 15.00 Uhr auf der Steinbergstraße stadteinwärts von Graz. Nachdem die Fahrzeugkolonne an einem Rettungsfahrzeug vorbeifuhr, bremste die Lenkerin ihr Fahrzeug abrupt ab. Ein nachfolgender Radfahrer (39) prallte dabei gegen das Heck des Fahrzeuges. Im Schockzustand verweigerte der Radfahrer eine ärztliche Betreuung und begab sich nach Hause. Die Lenkerin des Pkws erstattete jedoch Anzeige bei der Polizeiinspektion Graz-Lend. Der Radfahrer begab sich eine Stunde später in das UKH-Graz. Dort wurden mehrfache Knochenbrüche diagnostiziert. Hat jemand den Unfall beobachtet? Zeugen mögen sich bei der Verkehrsinspektion Graz unter 059-133- 654110 oder 133 melden Feuerwehr musste Öl von Auto binden ■ Die Freiwillige Feuerwehr Gratkorn – Markt wurde gestern zum Binden von ausgetretenen Betriebsmittel in die Dr-Karl- Renner-Straße alarmiert. Es handelte sich um ein defektes Fahrzeug aus welchem Betriebsmittel ausgetreten sind. Diese wurden mittels Bindemittel gebunden. Feueralarm im Seniorenheim ■ In Gössendorf kam es heute früh zu einem Feueralarm im Seniorenzentrum. Es handelte sich um Fehlalarm durch Staub. ANZAHL AN STUDENTEN 63 GRAZ TSD. 737 PARIS GRAZ.NET, GETTY IMAGES Graz stellt neben der zweitgrößten Stadt Österreichs auch die zweitmeisten Studenten des Landes. Die dafür bekannte und beliebte Studentenstadt hat insgesamt circa 63.000 inskribierte Studenten. Somit machen knapp 21 Prozent der Stadtbevölkerung Studenten aus. In Paris erreicht die Studentenanzahl nochmals eine andere Dimension. In der französischen Hauptstadt studieren 737.000 Menschen an den dortigen Universitäten beziehungsweise Hochschulen. Auf die Bewohner der Stadt bezogen sind dies aber lediglich 6,5 Prozent. GRAZ IM STÄDTEVERGLEICH
4. JULI 2024 www.grazer.at graz 7 Es war, ist und bleibt trüb René Jonke (l.), Leiter KSV1870 Region Süd und Karl-Heinz Snobe, Landesgeschäftsführer AMS Steiermark, präsentierten erstmals gemeinsam ihre Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage. AMS/TAUSCHER PREMIERE. Unter dem Motto „Steirische Wirtschaft unter Druck?“ präsentierten erstmals der KSV1870 und das AMS Steiermark gemeinsam ihre Einschätzung der Arbeitsmarktsituation und der Insolvenzentwicklung. Von Sabrina Naseradsky sabrina.naseradsky@grazer.at Bei einer Umfrage von Austrian Business Check wurden 200 steirische Unternehmen befragt. Und es zeigt sich: Die Geschäftslage ist im Sinkflug begriffen. „Wir haben in der Steiermark den zweitniedrigsten Wert im Bundesländerdurchschnitt. Das hängt auch mit dem Branchenmix zusammen. Der Tourismus boomt zwar, da wir aber auch ein Industrieland sind, macht sich der Sinkflug der Geschäftslage stark bemerkbar“, erklärt René Jonke, Leiter KSV1870 Region Süd. Auch die Aussichten sind düster. „Im zweiten Halbjahr kaum eine Verbesserung in Sicht. Die Situation ist bestenfalls gleichbleibend“, weiß Jonke. Im Rahmen der Umfrage erklärten 84 Prozent der Befragten, dass sie keine Verbesserung erwarten. Auch bei den Umsatzprognosen schaut es eher schlecht aus. Nur 24 Prozent Unternehmer gehen von einer Verbesserung beim Umsatz aus. 52 Prozent glaube, dass der Umsatz gleich bleiben wird. „Generell kann man sagen, der Optimismus schwindet“, so Jonke. Ähnlich sieht es bei der Investitionsfreude aus. Nur neun Prozent wollen heuer noch Investitionen tätigen. 49 Prozent, also fast die Hälfte wollen keine Investitionen tätigen. „Ohne Investitionen schrumpft die Wirtschaft und das System gerät ins Stocken“, weiß Jonke. Wenn doch Investitionen getätigt werden, dann im Energiebereich. Die Unternehmen setzen den Fokus stark auf Nachhaltigkeit. Arbeitsmarkt Der Arbeitskräftemangel beschäftigt Unternehmen, KSV1870 und AMS gleichermaßen. 52 Prozent der befragten Unternehmen sind vom Arbeitskräftemangel betroffen. Dennoch nehmen auch viele aufgrund der Situation davon Abstand, neue Mitarbeiter einzustellen. Wenig Grund für Optimismus sieht auch Karl-Heinz Snobe, Landesgeschäftsführer AMS Steiermark. „Als Organisation spüren wir die wirtschaft- liche Entwicklung ebenfalls. Wenn die Lage schwierig wird, haben auch wir damit zu kämpfen“, erklärt Snobe. Und ergänzt: „Die Hoffnung, dass es im zweiten Halbjahr besser wird, hat sich nicht erfüllt. Die Prognosen der Wirtschaftsforscher, dass sich die Wirtschaft ins Positive dreht, treten nicht ein. 2024 wird schwierig bleiben und eventuell auch noch das erste Quartal 2025.“ Dennoch gibt sich der AMS-Boss positiv. „Wenn eines sicher ist, ist, dass nach schwierigen Phasen kommt immer auch wieder ein Aufschwung.“ Die aktuellen Arbeitslosenzahlen für das erste Halbjahr spiegeln ebenfalls die schwierige Situation in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt wider. Insgesamt waren von Jänner bis Juni 35.670 Personen ohne Job. Das ist ein Plus von 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ähnlich schlecht sind die Zahlen in Graz. Hier waren im ersten Halbjahr 17.328 Menschen ohne Beschäftigung. Das ergibt ein Plus von 14,6 Prozent. „In der Steiermark sind die Industrie und der Bau besonders betroffen. Dies wirkt sich auch auf andere Bereiche aus. Es ist eine sehr herausfordernde Situation für Betriebe“, so Snobe. Wenn Betriebe derzeit Personal einstellt, dann solches, das genau ihren Anforderungen entspricht. „Wir raten den Betrieben dennoch frühzeitig Personal einzustellen, denn der Aufschwung wird kommen und dann sollten die Betriebe auch mit ihrem Personal gerüstet sein“, rät Snobe. Insolvenzen Auch die aktuelle Insolvenzstatistik lässt keine Freude aufkommen. Im ersten Halbjahr 2024 rutschten 367 Unternehmen in die Insolvenz. Das ergibt ein Plus von 29 Prozent. „Es gibt jetzt keine Insolvenzwelle“, beruhigt Jonke. Aber der Experte erklärt: „Die Dynamik ist gestiegen und das wird auch so bleiben. Wir rechnen mit 750 Insolvenzen bis Ende des Jahres. Die größte Insolvenz des Jahres legte mit Sicherheit Fisker hin. Es ist auch die größte Insolvenz in der steirischen Wirtschaftsgeschichte.
Laden...
Laden...