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4. Februar 2021

- Der zentrale Platz in Reininghaus nimmt Gestalt an - Schöckl-Ansturm wandert in den Landtag - Neos-Gemeinderätin Sabine Reininghaus im Interview - Keine Droge: Grazer CBD-Shops atmen auf - Graz Giants Geschäftsführer Christoph Schreiner nimmt den Hut - Offener Brief: „CrossFit-Einrichtungen werden weiter ignoriert“

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6 graz www.grazer.at 4. FEBRUAR 2021 Reininghaus geht von einer Verlegung der Gemeinderatswahl auf den Herbst aus. Ihre Schwerpunkte setzt sie etwas anders als ihr Vorgänger Niko Swatek. LUEF (2) Es kommt auch kein Wohlgefühl hoch, wenn ich die Annenstraße mit 23 Leerständen abmarschiere. Weil jeder Leerstand sorgt dafür, dass die Straße verdreckt, da die Eigentümer nicht mehr vor der Türe kehren. Graz ist schön, aber es könnte noch schöner werden. Blicken wir auf Ihren Werdegang: Sie waren früher ÖVP-Mitglied. Wieso der Wechsel? Reininghaus: Ja ich war mein halbes Leben ÖVP-Wählerin, war Mitglied des Wirtschaftsbundes, war Mandatarin der Wirtschaftskammer – und habe 2016 all diese Ämter von mir geworfen, weil ich mit dem Wirtschaftskammer- System und auch der ÖVP als Unternehmerpartei nicht mehr zufrieden war. Deshalb der Gang zu den Neos. Jetzt sitzen Sie im Gemeinderat. Werden Sie Spitzenkandidatin? Reininghaus: Einen Spitzenkandidaten gibt es bei uns in der Steiermark so nicht. Die Neos sind da anders als andere Parteien, wir haben einen Vorwahlprozess – das heißt jeder kann kandidieren. Ob es dann weitergeht, entscheiden drei Ebenen und eine davon sind die Bürgerinnen und Bürger selbst. Daran sieht man auch, dass uns Bürgerbeteiligung wirklich ein Anliegen ist. Ihrem Vorgänger Niko Swatek wurde nachgesagt, vor allem ein junges, studentisches Klientel anzusprechen. Wollen Sie das auch? Reininghaus: Natürlich ist das jetzt nicht ein und dasselbe. Niko Swatek hat andere Themen angesprochen und auch eine andere Altersgruppe. Er war auch in einer Zeit Gemeinderat, da gab es Corona nicht. Ich bin Unternehmerin, ich setze mich irrsinnig für die Wirtschaftstreibenden ein. Darum: Leerstandsermittlung, schauen wir, dass wir die Annenstraße wieder mit Leben füllen. Aber die unterschieden- Die Stadt agiert wie eine Art Multi-Konzern, der selber Auftraggeber und Auftragnehmer ist.“ Sabine Reininghaus über die Vernetzung der Stadt Graz mit Beteiligungsunternehmen. lichen Themen ergeben sich einfach aus unterschiedlichen Zeiten, Anforderungen und unterschiedlichen Menschen. Haben Sie keine Sorge, dass sie junge Wähler, die damals viel- leicht mitverantwortlich für den Einzug in den Gemeinderat waren, verlieren könnten? Reininghaus: Ich hoffe, dass wir ab der nächsten Wahl breiter im Gemeinderat aufgestellt sind – und ich denke, dass wir wachsen werden, es sind gute Zeiten für die Neos. Was sagen Sie, wenn Menschen die Neos nicht wählen wollen, weil ihnen die soziale Ader fehlt? Reininghaus: Naja, das ist schnell dahergesagt und eigentlich gar nicht richtig. Natürlich sind auch die Neos für die sozialen Fragen zuständig und wir sehen uns da auch in der Verpflichtung. Das habe ich bewiesen, als ich einen Antrag auf die automatische Rückzahlung der von der Energie Graz zu hoch angesetzten Strompreise gestellt habe. Die Gerüchteküche brodelt: Was glauben Sie, wann wird gewählt? Reininghaus: Alles was innerhalb von drei Monaten vorverlegt wird, gilt nicht einmal als vorgezogene Wahl. Wir haben den offiziellen Wahltermin im Februar 2022, ich denke aber, dass wir bereits im Herbst, vielleicht im Oktober 2021 wählen werden. Sind Sie für eine Vorverlegung? Reininghaus: Würden wir im Mai wählen, würden wir sagen: Nein, da machen wir nicht mit. Im Herbst wäre das wie gesagt keine vorverlegte Wahl. Wenn sie zum jetzigen Zeitpunkt ein einziges Wahlversprechen machen könnten, welches wäre das? Reininghaus: Ich mache Graz grün, lebenswert und gemütlich. Wer wird der nächste Bürgermeister und wer der nächste Vize? Reininghaus: Ich glaube, dass der nächste Bürgermeister wieder der Herr Nagl sein wird. Warum, weiß ich nicht (lacht). Vielleicht haben sich die Grazer schon an ihn gewöhnt. Wer Vize wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Was ist das Wichtigste, das Sie aus der Pandemie mitnehmen?? Reininghaus: Dass Angstmache immer schlecht ist.

4. FEBRUAR 2021 www.grazer.at graz 7 Arbeitsmarktgipfel ■ Der neue Arbeitsminister Martin Kocher besuchte heute die Steiermark und nahm auch an einem Arbeitsmarktgipfel mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Vize Anton Lang, den Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl und Doris Kampus sowie den Sozialpartnern in der Grazer Burg teil. Thematisiert wurden neben der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt auch die aktuellen Arbeitslosenzahlen, die geplanten Öffnungsschritte im Handel sowie ein Ausblick auf die einzelnen Branchen. „Es ist wichtig, diese Krisenzeit für Qualifikation zu nutzen, um gut vorbereitet zu sein, wenn es danach wieder bergauf geht. Wir stellen mit der Joboffensive ein Aus- und Weiterbildungsprogramm zur Verfügung, mit dem wir allein in diesem und im nächsten Jahr rund 100.000 Personen dabei unterstützen, sich zusätzliche Qualifikationen, vor allem in Zukunftsbranchen, wie Pflege, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, anzuzeigen“, so Kocher. Martin Kocher, Hermann Schützenhöfer und Anton Lang (v.l.) STREIBL Sechzig Zimmer plus Seminarräume in Graz-Umgebung, im Osten der Landeshauptstadt: So soll das neue Hotel nach der Fertigstellung aussehen. KK Neues Hotel im Osten ■ In Raaba-Grambach wird demnächst mit dem Bau eines 4.000 Quadratmeter großen 4-Sterne- Hotels begonnen: Das „Living Grambach“ ist nach Fertigstellung ans Restaurant „Das Grambacher“ angeschlossen und bietet sechzig Zimmer. „Nach vielen Überlegungen, endlosen Terminen, langen Gesprächen, unzähligen Planungen und nächtelangen Verhandlungen ist uns nun endlich das Projekt genehmigt worden!“, freut sich Fürngast-Geschäftsführer Hamdi El Manchi. Es wird drei Seminarräume sowie einen Wellness- und Fitnessbereich geben. Es sind reichlich Parkmöglichkeiten vorhanden. Für Businessgäste sind auch noch alle Zimmer mit eigenem Arbeitsplatz ausgestattet. Darüber hinaus werden am Parkplatz eine Autowaschanlage und E- Ladestationen für Autos und E- Bikes errichtet. Digitale Mittelschulen ab Herbst ERFREULICH. Alle Grazer Mittelschulen nehmen an dem Pilotprojekt der Bundesregierung zur Digitalisierung von Schulen teil. Im Herbst bekommen die Schüler Laptops zur Verfügung gestellt. Bis Mitte Jänner hatten die Schulen Zeit, sich als Pilotschulen für den „8-Punkte- Plan für Digitalisierung“ zu melden. Im Herbst bekommen nun alle Mittelschul-SchülerInnen der 1. und 2. Klassen Laptops vom Bund zur Verfügung gestellt. 75 Prozent der Kosten trägt der Bund, 25 Prozent müssen die Eltern als Selbstbehalt tragen. Dafür gehen die Endgeräte ins Eigentum der Schülerinnen und Schüler über. „Graz ist eine zukunftsfitte Stadt und muss dies auch in Zukunft bleiben“, ist der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner überzeugt. „Die digitale Bildung wird zu einer der entscheidenden Schlüsselkompetenzen für die Zukunft werden.“ Aus der Sicht von Hohensinner braucht es für das Gelingen einer digitalen Schule drei Säulen: Die entsprechende Infrastruktur, eine darauf ausgerichtete moderne Pädagogik und digitale Lehrund Unterrichtsmittel. Die Stadt Graz hat schon 2018 begonnen alle Schulstandorte zu digitalisieren. Um rund 2,5 Millionen wurden alle Schulen mit flächendeckendem, starken W- Lan und Lehrer-Endgeräten ausgestattet. 2021 werden alle Mittelschulklassen zusätzlich noch mit leistungsstarken Beamern ausgestattet und sind somit bestens für die Offensive des Bundes gerüstet. Näheres auf graz.at. Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich: Die Ausstattung der Pilotschulen mit Laptops ist ein nächster Schritt zur Digitalisierung der Mittelschulen. STADT GRAZ/FISCHER NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS ENTGELTLICHE KOOPERATION

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