eco Daniel Windisch 20 daniel.windisch@grazer.at & 0664/80 66 66 695 Wir haben eine sehr gute Ausgangslage, wir haben eine sehr gute Stimmung.“ Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger- Miedl blickt optimistisch aufs Jahr 2018. FISCHER www.grazer.at 4. FEBRUAR 2018 Thomas Riener (ams, links) mit Aslan Milla (PwC) G. PEROUTKA/DIE PRESSE Preis für ams AG ■■ Im Rahmen des Business- Wettbewerbs „Austria’s Leading Companies“ (ALC) sind diese Woche in Wien Österreichs beste Unternehmen von „Presse“, PwC Österreich und KSV1870 ausgezeichnet worden. Auch ein steirisches Unternehmen wurde prämiert: Der Chiphersteller ams AG mit Sitz in Premstätten bei Graz wurde als „Leading Company“ im Bereich „Größte Wertsteigerung“ geehrt. Immer mehr Junge starten eine Lehre Fast 4700 junge Steirer begannen im Vorjahr eine betriebliche oder überbetriebliche Lehrausbildung. THINKSTOCK Höhenflüge am POSITIV. Die Arbeitslosenzahlen sinken, die Beschäftigung wächst: 2018 soll für den Arbeitsmarkt ein Rekordjahr werden. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Mittlerweile vergeht kein Monat ohne frohe Kunde vom steirischen Arbeitsmarkt. Wie die neuesten Zahlen des Arbeitsmarktservice zeigen, sank die Arbeitslosigkeit in der Steiermark im Jänner auf 47.113 Personen – das ist ein Minus von 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und österreichweit der stärkste Rückgang aller Bundesländer. Auf Bezirksebene fiel der Arbeitslosenrückgang in Voitsberg mit minus 28,1 Prozent am größten aus. Und während Graz mit minus 17,1 Prozent im Mittelfeld lag, hinkte Liezen mit einem Minus von 0,1 Prozent etwas hinterher. Das Sinken der Arbeitslosigkeit zieht sich quer durch alle Branchen, besonders ausgeprägt ist es aber am Bau, im produzierenden Gewerbe und im Handel. Gleichzeitig sind viele Unternehmen auf Mitarbeitersuche – das AMS vermeldet 7923 offene Stellen, ein Plus von 42,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Beschäftigungsrekord Die positiven Nachrichten des AMS hört man in der Landesregierung gern, untermauern sie doch die eigenen Prognosen für das Jahr 2018. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl erwartet für heuer einen Rückgang von 7,2 Prozent bei den steirischen Arbeitslosen. Gleichzeitig rechnet die Landesrätin mit 10.900 zusätzlichen Arbeitsplätzen sowie 400 neuen selbstständig Erwerbstätigen, was wiederum einen neuen Beschäftigungsrekord für die Steiermark bedeuten würde. „Wir werden heuer erstmals die Schallmauer
4. FEBRUAR 2018 www.grazer.at eco 21 ➜ TEURER THINKSTOCK (2) Butter +27,3 % Butter ist ein Dauergast auf den Teuerungslisten: Im Lauf des letzten Jahres stieg ihr Preis um mehr als ein Viertel. Karfiol –5,6 % Das weiße Kohlgemüse gibt es mittlerweile etwas billiger zu kaufen als noch vor zwölf Monaten. BILLIGER ➜ AUSBILDUNG. Die Zahl der Lehranfänger im Steirerland ist im Vorjahr wieder gestiegen. Ein Lehrlingsausbildner kontert indes Kritik an mangelnden Fähigkeiten und Arbeitsmoral heutiger Jugendlicher. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Es geht wieder bergauf mit den steirischen Lehrlingszahlen. Gab’s schon 2016 ein zartes Plus bei den Lehranfängern, so ist ihre Zahl im Jahr 2017 gestiegen – um 1,8 Prozent. Konkret sind es 4259 Jugendliche, die im Vorjahr eine betriebliche Lehrausbildung begonnen haben, weitere 437 Steirer haben eine überbetriebliche Ausbildung gestartet. Auch die Gesamtzahl der Lehrlinge stieg leicht: Insgesamt wurden 2017 in der Steiermark 15.329 Lehrlinge in 5081 Lehrbetrieben ausgebildet, 2016 waren es 15.326 Lehrlinge in 5086 Lehrbetrieben. In Graz gab es im Bezirksvergleich die meisten Lehrlinge (siehe Fakten-Box rechts). Die beliebtesten Lehrberufe sind bei Mädchen Einzelhandelskauffrau (1261 Lehrlinge), Bürokauffrau (496) und Friseurin (481). Bei Burschen lauten die Top 3 Metalltechniker (1822), Elektrotechniker (1308) und Kfz-Techniker (1104). Handwerk statt Rechnen Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk ist angesichts der steigenden Lehrlingszahlen hocherfreut, sieht aber noch Luft nach oben: „Die steirischen Ausbildungsbetriebe würden in vielen Fällen noch mehr Lehrlinge aufnehmen, wie uns viele Rückmeldungen zeigen. Doch leider finden sich in vielen Bereichen nicht genügend qualifizierte Bewerber.“ Dass das Bildungsniveau und die Fähigkeiten von Lehrstellen-Kandidaten und Lehrlingen generell schlecht wären, bestreitet indes Josef Gaich. Er ist Trainer im Vorbereitungskurs für die LAP der Gas-/Wasser-Installateure am WIFI Steiermark und war bis vor kurzem auch für die Lehrlinge bei der Energie Steiermark zuständig. Lehrlinge seien heute nicht „dümmer“ oder „patscherter“ als früher, sagt Gaich, der am WIFI pro Jahr 300 bis 350 Lehrlinge betreut: „Kopfrechnen lernt man ja nicht mehr. Heute hat jeder sein Handy in der Hand und tippt ‚2 mal 2‘ ein. Das ist der Wandel der Zeit. Der Super-Musterschüler von damals geht jetzt weiter in die Schule. Heute sind es mehr die handwerklichen Typen, die sich für eine Lehre entscheiden.“ Die seien vielleicht im Rechnen nicht so stark, dafür aber geschickter bei der Arbeit, so Gaisch. Am Arbeitseifer fehle es der Jugend nicht: „In Summe sind die Lehrlinge heute schon motiviert und sagen: ‚Ich möchte etwas tun.‘“ Lehrlinge pro Bezirk ■■Graz: 3926 Lehrlinge ■■Graz-Umgebung: 1457 ■■Weiz: 1289 ■■Bruck-Mürzzuschlag: 1267 ■■Hartberg-Fürstenfeld: 1248 ■■Liezen: 1232 ■■Murtal: 949 ■■Südoststeiermark: 861 ■■Leoben: 811 ■■Leibnitz: 805 ■■Deutschlandsberg: 758 ■■Voitsberg: 462 ■■Murau: 264 steirischen Jobmarkt von 500.000 unselbstständigen Beschäftigungsverhältnissen überschreiten und auch bei den Selbstständigen zulegen“, so Eibinger- Miedl. Die 68.400 Selbstständigen eingerechnet, werden „im Jahresschnitt 576.000 Menschen in der Steiermark erwerbstätig sein“. Das erwartete Beschäftigungswachstum von 2,2 Prozent wird – wie im Vorjahr – über dem Österreichschnitt von 1,5 Prozent liegen. Allein im Dienstleistungsbereich sollen rund 6000 neue Jobs entstehen, im Produktionssektor mehr als 4500, wofür vor allem der Autozulieferer Magna in Graz verantwortlich zeichnet. Eibinger-Miedl will den Konjunkturschwung mitnehmen und Unternehmen heuer mit insgesamt 54 Millionen Euro fördern. Dabei gibt es laut Landesrätin drei Schwerpunkte: „Die Stärkung der Wirtschaft in den Regionen, Maßnahmen, die unseren Unternehmen helfen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, und der weitere Ausbau von Forschung, Entwicklung und Innovation!“ Landesrätin B. Eibinger-Miedl erwartet neuen Beschäftigungsrekord. OLIVER WOLF
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