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4. April 2021

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- Kirchen und Denkmäler leuchten durch Ökostrom - Osterfrühstück mit Bischof Krautwaschl - Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Interview - Traditionsunternehmen Kepka verlässt Graz nach 111 Jahren - "der Grazer"-Epaper: 2 Monate Tageszeitung

34 motor www.grazer.at

34 motor www.grazer.at 4. APRIL 2021 Strom tanken (siehe Bild links) oder Benzin oder Diesel. Da scheiden sich die Geister. Noch sind die Verbrennungsmotoren nicht aus dem Autoalltag wegzudenken. Der Zuwachs an reinen E-Autos geht voran, wenn auch langsam. Die EU überlegt ein Verbot für Diesel- und Benzinantriebe. GETTY (2), WK WK: Kein Verbot für die Verbrennungsmotoren DEBATTE. Die Wirtschaftskammer unterstützt die Forderung zahlreicher heimischer Autobetriebe und Experten aus der Kfz-Branche an die Regierung, gegen ein EU-Verbot von Verbrennungsmotoren zu stimmen. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Wird die Elektromobilität Benzin und Diesel schon bald verdrängen? Werden dieser Wandel und die Automatisierung tausende Arbeitsplätze kosten? Fragen, die nicht nur für ein Automobilland wie die Steiermark von entscheidender Bedeutung sind. Bundesweit hängen rund 180.000 Jobs und 16 Milliarden Euro an Wertschöpfung direkt an der Automobilbranche. „Jeder ordnungspolitische Eingriff sollte daher wohlüberlegt sein“, mahnen WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und -Direktor Karl-Heinz Dernoscheg. Anlass ihrer Kritik: Die auf europäischer Ebene neu entflammte Debatte über ein vorzeitiges Aus für den Verbrennungsmotor. „Die Politik hat Ziele vorzugeben, nicht aber die Technologie für deren Erreichung“, betonen Herk und Dernoscheg. Für die CO2-Bilanz eines Fahrzeugs sei nicht die Antriebsart, sondern der Einsatz sauberer Energie in einer über die Betriebsdauer hinausgehenden Lebenszyklus-Betrachtung entscheidend. „Wir brauchen hier einen Wettbewerb der besten Technologien, um so zur besten Lösung für die Menschen und die Umwelt zu kommen“, so das WKO-Führungsduo. Für ein Autoland wie die Steiermark sei das essenziell. Entscheidungsbasis dürften hier keine Vorurteile sein, sondern technologie neutrale Fakten. Aus diesem Grund lädt die WKO Steiermark nun zu Technologie-Gesprächen. Das steirische WK-Führungs- Josef Herk duo: „Fakt ist: Klimaziele sind natürlich einzuhalten. Wie die festgelegten C02-Einsparungsziele von den Herstellern erreicht werden, sollte ihnen allerdings selbst überlassen werden.“ Die Grenzwerte werden bis 2030 ohnehin sehr stark verschärft, demnach müssen die CO2-Emissionen von Neuwagen dann um 37,5 Prozent (Pkw) bzw. 31 Prozent (Nutzfahrzeuge) unter den bereits beschlossenen Emissionslimits von 2021 (95 g – Ziel) liegen. E-Autos: Nischenprodukt Blickt man auf die Zulassungsstatistik, dann ist der reine E- Antrieb (BEV) derzeit noch immer ein Nischenprodukt, auch wenn die Neuzulassungen einen leichten Trend in Richtung der E- Mobilität – basierend auf einem niedrigen Ausgangsniveau – erkennen lassen. Aktuell teilt sich der Pkw-Bestand in Österreich wie folgt auf: ☞Diesel: 54 Prozent ☞Benziner: 43 Prozent ☞Benzin-Hybrid: 1,3 Prozent ☞Diesel-Hybrid: 0,3 Prozent ☞reine E-Autos: 0,8 Prozent „Der Übergang zur Dekarbonisierung braucht Zeit. Wenn dies zu rasant erfolgt, könnte das aufgrund der Verflechtung mit der Zulieferindustrie viele traditionelle Arbeitsplätze kosten“, sorgen sich Herk und Dernoscheg. Gerade in der aktuellen Corona- Zeit, wo die wirtschaftliche Belastung sowieso hoch sei, müsse hier mit Augenmaß vorgegangen werden. Für die Steiermark ist die Diskussion essenziell. 32 Prozent der Beschäftigten in der Automobilbranche Österreichs sind in der Steiermark tätig.

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