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31. März 2019

- Stadt Graz baut Augartenbad und Co aus: Badespaß mit Spielarealen und Public-Viewing-Zone - Mindestsicherung: Graz unterstützt Reformpläne - Jeden Mittwoch soll Graz fleischlos essen - Alexa, was sind meine Grazer Nachrichten? Neuer Amazon Echo Skill vom „Grazer“ - Familienpass: Mehr Ermäßigung in Grazer Öffis - Rattenköder am Spielplatz wurden entfernt - Café Clawecki heißt jetzt Café Loma

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6 graz www.grazer.at 31. MÄRZ 2019 K O M M E N T A R von Vojo Radkovic ✏ vojo.radkovic@grazer.at Ein Veggie-Day erhitzt immer die Gemüter N ormalerweise sind es die Grünen, die solche Forderungen aufstellen, die dann die Gemüter erhitzen, wenn sie einen Veggie-Day fordern. Die zerren uns das Schnitzel vom Teller, nehmen uns die Leberkässemmel aus der Hand, heißt es dann vonseiten der Fleischtiger und der Burger-Fraktion. Jetzt gibt es aber vonseiten der Grazer ÖVP eine derartige Attacke auf Schnitzel und Speck. Mittwochs soll Graz künftig fleischlos sein. Ein auf dem Stadtparteitag gestellter Antrag soll umgehend im Gemeinderat eingebracht werden. Man weiß, dass zu viel an Fleisch und Wurst nicht gesund ist. Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass „verordnete“ fleischlose Tage die Leute ärgern. Man will sich ja nicht die Essgewohnheiten vorschreiben lassen. Solche Aktionen könnten als Vorboten von Verboten gesehen werden. Vieles in der Diskussion um Vegetarisch oder Tierisch ist gut und richtig. Saisonales Obst und Gemüse öfters in der Woche finden auch eingefleischte Backhendl-Fans okay. Fakt ist, Fleisch hat eine wesentlich schlechtere Klima-Bilanz als Gemüse. Wenn die Stadt den Veggie-Mittwoch mit Feingespür und ohne erhobenen Zeigefinger propagiert und einführt, könnte es sein, dass Graz die erste Stadt der EU wird, in der mittwochs generell kein Fleisch gegessen wird. Kuh und Schwein finden das sicher fein ... Mindestsicherung: Graz unterstützt Reformpläne SOZIALHILFE. Immer mehr Flüchtlinge beziehen in Graz Mindestsicherung. Die Stadt drängt jetzt auf die vom Bund geplante Reform. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Die von der Bundesregierung geplante Reform der Mindestsicherung sorgte diese Woche für Reibereien zwischen Wien und Graz. FP-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein verteidigte ihr neues Modell, das Leistungskürzungen für „integrations- und arbeitsunwillige“ Asylberechtigte vorsieht, als „fair und gerecht“ – gleichzeitig warf sie der Steiermark Mängel bei der Umsetzung der aktuell geltenden Mindestsicherung vor: Es gebe keine GEPA einheitliche Abwicklung, die Bearbeitung von Anträgen dauere viel zu lange, die Dokumentation sei mangelhaft. Das ließ SP-Soziallandesrätin Doris Kampus nicht auf sich sitzen: „Die Mindestsicherung in der Steiermark funktioniert gut.“ Diese Meinung teilt man in Graz freilich nicht. „Das jetzige System ist schlicht und einfach nicht zukunftsfähig und auch nicht fair“, kritisiert etwa VP-Sozialstadtrat Kurt Hohensinner. Er verweist auf aktuelle Grazer Zahlen. Dank guter Konjunktur ist zwar die Zahl der Mindestsicherungsbezieher von 9570 im Vorjahr um 5,2 Prozent auf derzeit 9072 Personen gesunken. Allerdings: Während es bei Österreichern (minus 11,7 Prozent) und EU-Bürgern (minus 5,7 Prozent) starke Rückgänge gibt, gibt’s bei Drittstaatsangehörigen sogar ein Plus von 0,77 Prozent. Bei Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten gab es sogar einen Anstieg um 12,1 Prozent auf GETTY 4130 Personen. Mittlerweile stellen Asylberechtigte mit 45,5 Prozent die größte Mindestsicherungsbeziehergruppe, nur 41,6 Prozent der Bezieher sind Österreicher. Und es gibt noch mehr Unterschiede: 5722 der 9072 Bezieher sind Erwachsene, diese wiederum teilen sich in 2874 „Vollbezieher“ und 2848 „Aufstocker“ auf – Letztere haben nur ein geringes Einkommen und beziehen daher zusätzlich Mindestsicherung. Bei den Österreichern stehen 1651 Aufstocker 1102 Vollbeziehern gegenüber, bei den EU-Bürgern beträgt das Verhältnis 253 zu 110. Ganz anders bei den Drittstaatsangehörigen: Auf 944 Aufstocker kommen hier 1662 Vollbezieher. Angesichts dieser Zahlen begrüßt Hohensinner die Reformpläne der Regierung: „Ziel muss gerade bei Asylberechtigten sein, dass sie Arbeit finden und nicht dauerhaft in der Mindestsicherung landen, um die Integration ernsthaft voranzutreiben.“ T R E N D B A R O M E T E R Grazer im Rampenlicht 1. Franco Foda 435 Nach den verlorenen EM-Qualifikationsspielen gegen Polen und Israel sah sich Österreichs Fußball- Nationalteamchef mit viel Kritik konfrontiert. Wer diese Woche wie oft in heimischen Medien vorkam 2. Hermann Schützenhöfer, LH 149 3. Beate Hartinger-Klein, Sozialministerin 120 4. Siegfried Nagl, Bürgermeister 107 5. Mario Kunasek, Verteidigungsminister 96 derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSIS TENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Mag. Daniel Windisch (0664/80 666 6695), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Mag. Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0 664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. 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31. MÄRZ 2019 www.grazer.at graz 7 Einmal pro Woche soll die Stadt Graz künftig fleischlos bleiben. Jeden Mittwoch soll Graz fleischlos essen VEGGIE-DAY. Mittwochs soll es in Graz nur vegetarische Küche geben. Der Gemeinderat soll das absegnen. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Die Idee passt exakt in die Wunschvorstellung des Grazer Bürgermeisters, Graz zur gesündesten Stadt Europas zu machen. Am gestrigen Stadtparteitag stellte die Grazer VP den Antrag, dass der Gemeinderat einen Veggie-Day am Mittwoch ins Leben rufen soll und dass diese Initiative von der Stadt Graz offiziell unterstützt wird. Ein Veggie-Mittwoch würde bedeuten: ☞ Im Haus Graz gibt es nur vegetarische Küche, sei es in den stadteigenen Kantinen oder auch bei Empfängen und Konferenzen. ☞ Am Mittwoch soll es auch in den Kindergärten, Horten und Ganztagsschulen nur vegetarische Speisen geben. ☞ Die Stadt Graz wird aufgefordert, dass sie auch an Firmen herantritt, die zum Beispiel eine Mitarbeiter-Kantine haben, damit auch dort mittwochs auf vegetarische Speisen umgestellt wird. ☞ Die Stadt Graz soll auch mit GETTY der Hotellerie und Gastronomie in Kontakt treten und die Möglichkeit einer Umstellung auf einen Veggie-Day am Mittwoch erörtern. Würde eine Umstellung gelingen, bestünde die Möglichkeit, dass der Mittwoch einen Boom in der Gastronomie auslösen könnte, weil die Grazer und auch jene aus der Umgebung die neue Küche ausprobieren möchten. ☞ Die Stadt Graz möge eine Website für den Veggie-Day einrichten, auf welcher beispielsweise folgende Infos zu finden sind: Warum Veggie-Day, Rezepte, Klimabilanz, C0 2 -Rechner. Wenn rund 300.000 Bürger der Stadt Graz einmal in der Woche gänzlich auf Fleisch und Wurstwaren verzichten, bedeutet das laut Experten die Ersparnis der CO 2 -Emissionen von 22.500 Autos im Jahr. Die Österreicher essen im Schnitt rund 65 Kilo Fleisch pro Jahr. Ernährungswissenschaftler empfehlen maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch- und Wurstwaren pro Woche, um das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu mindern. Dazu fünfmal täglich Obst und Gemüse.

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