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31. März 2019

- Stadt Graz baut Augartenbad und Co aus: Badespaß mit Spielarealen und Public-Viewing-Zone - Mindestsicherung: Graz unterstützt Reformpläne - Jeden Mittwoch soll Graz fleischlos essen - Alexa, was sind meine Grazer Nachrichten? Neuer Amazon Echo Skill vom „Grazer“ - Familienpass: Mehr Ermäßigung in Grazer Öffis - Rattenköder am Spielplatz wurden entfernt - Café Clawecki heißt jetzt Café Loma

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 31. MÄRZ 2019 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Keine Gnade für die Wade! D ass der Nachwuchs heute im Durchschnitt nicht der allersportlichste ist, weiß man ja. Aber dass die Stadt den Kindern zeigen muss, wie man Fahrrad fährt (heute im Verkehrserziehungsgarten in der Alten Poststraße), hat dann doch eine neue Dimension. Der Grund: 40 Prozent der Grazer Schüler, also fast jeder zweite, schafften die Radfahrprüfung nicht. Das jüngste Alarmsignal von einer Reihe von besorgniserregenden Zahlen. Jedes vierte Kind zwischen sechs und 14 Jahren ist zu dick, viele scheitern bereits an einem einfachen Purzelbaum. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt allen Jugendlichen, sich jeden Tag mindestens 60 Minuten lang moderat bis sehr anstrengend körperlich zu bewegen. Dieser Richtwert wird in Deutschland allerdings nur noch von 22,4 Prozent der Mädchen und 29,4 Prozent der Jungen im Alter von drei bis 17 Jahren erreicht, österreichische Zahlen sind erfahrungsgemäß ähnlich. Das heißt, in etwa 75 Prozent der Jugendlichen sind nicht ausreichend aktiv. Gerade deshalb sind Maßnahmen wie die Fahrrad-Einschulung oder aber auch unser „Tag des Sports“ (siehe Seite 42) so extrem wichtig. Und nicht zuletzt das Bewusstsein der Eltern, dass es in ihrer Verantwortung liegt, dafür zu sorgen, dass ihre Kinder nicht krank und schwach ins Leben starten müssen. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Daniel Oberkofler Mit den 99ers trifft er heute im zweiten Semifinale auf den KAC. Hier spricht er über Der Pater die rare des Freizeit, Stift Rein Leidenschaft spricht über für ausgefüllte Lesen und Arbeitstage Fußball und zu Weihnachten, „sein“ Linz. Konumzwang, Medienaffinität, Franz Fuchs und erklärt was für ihn Weihnachten ist. Oberkofler kann Zähne zeigen – ein Privileg, das nicht alle Eishockeyspieler genießen. Ein Genuss ist auch ein Frühstück mit Gebäck und Co. Heute hat er Appetit auf den KAC. SCHERIAU Was gibt’s am heutigen Matchtag gegen den Klagenfurter AC zum Frühstück? Kärntner Reindling? Ha, maximal, wenn keine Milchprodukte drin sind – ich hab eine Laktoseintoleranz, wie ich seit zwei Jahren weiß. Daher gibt’s laktosefreies Joghurt mit Früchten, vielleicht Cerealien und unbedingt Kaffee. Sollte das Team dank eines Sieges morgen frei bekommen – wie sieht der ideale freie Tag aus? Diese Tage sind selten. Wir trainieren ja fast immer, sonst sind Spiele. Und da meine Freundin Carina (Weninger, Anm.) bei Sturm kickt, ist sie auch oft weg. Aber wenn wir frei haben, wird erstmal ausgeschlafen, ausgiebig entweder im „Freiblick“ oder „Leo“ gefrühstückt – dann auch mit Kornspitz, Schinken und allem Drum und Dran –, und dann entweder bei uns in Feldkirchen die Natur genossen oder halt in der Stadt ein Spaziergang unternommen. Abends schließen wir den Tag gern bei einem gemütlichen Glas Wein ab. Wo ich auch regelmäßig entspanne, ist das Nova Spa. Also gibt es vom alltagsbestimmenden Sport mal Pause? Ich radle täglich 30 Minuten am Hometrainer, aber sonst wird entspannt. Was in Ruhephasen nie fehlt, ist ein Buch. Ich verschlinge Sportler-Biografien. Die von Tormann Robert Enke, der viel zu früh verstarb, oder von Leo Messi oder Jerome Boateng, die ja beide unglaublich spannende Lebensgeschichten aufweisen und es früher nicht leicht hatten, habe ich in zwei Tagen durchgelesen. Nachschub mit Krimis gibt’s von meiner Mama. Wir tauschen dann die Bücher untereinander – quasi der Oberkofler-interne Buchklub! Über Fußball lesen Sie nicht nur, Sie haben auch lang gespielt, standen vor der Entscheidung Kicken oder Hockey. Warum Zweiteres? Ich hab meine Chancen dort einfach höher gesehen, was das Talent angeht. Hab bei Sturm, Sportklub, Kalsdorf gespielt. Mein Vater war auch Profi. Eishockey wurde es dann einfach, weil die Fähigkeiten entschieden haben. Fan sind Sie aber nach wie vor? Und was für einer! Im Team haben wir viele Sturm- Fans. Die Heimspiele besuchen wir, wenn es sich ausgeht, so oft wie möglich. Die Kicker kommen im Gegenzug zu uns. Sie haben uns auch mal zu einer Besichtigung des Trainingszentrums eingeladen – inklusive Dressentausch. Schade, dass uns der Peter Zulj durch seinen Belgien-Transfer abhandenkam. Was wäre Daniel Oberkofler geworden, wenn’s nix mit der Sportler-Laufbahn geworden wäre? Wahrscheinlich was im Banken-Bereich. Aktuell arbeite ich nebenher ja schon als Jugendtrainer bei den 99ers. Grundsätzlich wollte ich aber immer Profisportler werden. Mir einen Plan B zurechtzulegen, hat mir mein Papa aber stets eingebläut. Er weiß, dass eine Profi-Laufbahn nur im Idealfall realisierbar ist. Kürzlich besiegten die 99ers die Black Wings Linz. Zu denen Sie eine besondere Beziehung haben. Ich hab dort elf Jahre gespielt! So was gibt’s im heute so schnelllebigen Sport selten. In Linz wurde ich sozusagen erwachsen. Die Stadt liebe ich. Sie ist zu Unrecht als graue Industriestadt verschrien. Die Innenstadt hat viel Schönes mit Graz gemein. Ich hab mir übrigens sowohl den Linzer Pöstlingberg als auch den Uhrturm aufs Wadl tätowieren lassen. Was schmeckt besser? Linzertorte oder Schlossbergkugel? Beides! Aber heute wollen wir am Eis erstmal die Kärntner verputzen. Und dann können wir in der Kabine auch gern mit Reindling feiern. PHILIPP BRAUNEGGER Daniel Oberkofler (geb. 16. Juli 1988 in Graz) gehört als linker Flügel zu den absoluten Leistungsträgern der 99ers. In der Jugend spielte er bereits in Graz, wechselte 2006 nach Linz und kehrte 2017 nach Graz zurück. Seit 2008 spielt er im Nationalteam, u.a. bei Olympia 2014 in Sotschi.

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