6 graz www.grazer.at 31. JÄNNER 2021 K O M M E N T A R von Verena Leitold ✏ verena.leitold@grazer.at Stadtplanung muss auf Ältere eingehen G erade jetzt in der Pandemie kommen ältere Leute oft zu kurz. Unsere als Risikopatienten stigmatisierten Mitmenschen haben besonders mit Einsamkeit und Zukunftsängsten zu kämpfen. Wem die digitale Welt verschlossen bleibt, dem bleiben in Zeiten von Social Distancing oft auch soziale Kontakte verwehrt. Da ist es umso wichtiger, dass dann, wenn die Krise endlich überstanden ist, ein breites Angebot für Senioren geschaffen wird. Graz soll eine Stadt sein, in der sich alle wohlfühlen, eine Stadt, in der auf individuelle Lebensbedürfnisse eingegangen wird und in der niemand ausgeschlossen wird. Die Stadtplanung tut gut daran, sich auf verschiedene Bevölkerungsgruppen einzustellen. Barrierefreiheit ist inzwischen Gott sei Dank kein Fremdwort mehr. Langsam kommt aber auch ins Bewusstsein, dass es auch sozial-, geschlechterund eben altersgerechte Planung braucht. Ein Miteinander von Jung und Alt fördert die Gemeinschaft und macht die Stadt insgesamt zu einer lebenswerteren. Und wenn ein 44 Zentimeter hohes Bankerl oder ein Wohnhaus mit einem generationenübergreifenden Gemeinschaftsraum (siehe Artikel rechts oben) dazu beitragen kann, dann bitte immer her damit! Projekte für mehr Mehr Rücksicht in der Stadtplanung: Stadträtin Judith Schwentner (Mitte) schlägt ein Maßnahmenpaket zum Wohle der älteren Grazer Bevölkerung vor. TOTH/APACHE FOREST Künftig kann man in der Grazer Innenstadt das Gratis- WLAN-Angebot der Holding und der Citycom noch besser nützen. Die neuen Boxen machen es möglich, dass WLAN vom Eisernen Tor bis zum Tummelplatz und vom Grazer Hauptplatz die Herrengasse hinauf bis zum GRAWE- Gebäude noch schneller und effektiver empfangen werden kann. Normalerweise verzeichnet die Citycom zum Beispiel am Hauptplatz zwischen 20.000 und 35.000 Einstiege. Im Lockdown sind die Einstiege natürlich drastisch gesunken. Holding-Konzernsprecher Gerald Zaczek- Pichler zu den aktuell neuen WLAN-Verstärkungen: „Wir rüsten uns damit für die Zukunft.“ Graz hat das dichteste Gratis- WLAN-Netz von ganz Österreich. Dieses WLAN-Netz wurde, beginnend 2012, sukzessive ausgebaut und verdichtet, vielfach im Outdoorbereich wie an den neuralgischen Standorten einer Stadt wie auch einigen Indoor-Standorten wie Bädern, Museen, Sportstadien usw. Das Netz wird ständig erweitert und ausgebaut und an die Bedürfnisse der jeweiligen Stadtbezirke angeglichen. Gebaut und betrieben wird die- ACHTSAM. Stadträtin Judith Schwentner möchte Graz zu einer besonders lebenswerten Stadt für Senioren machen – mit drei gezielten Projekten. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Aktuell leben in Graz 68.500 Menschen, die älter als sechzig Jahre sind – das sind rund 23 Prozent der Gesamtbevölkerung. Bis 2030 werden es laut städtischem Statistikreferat sogar 28 Prozent sein. Die Stadt braucht also Antworten auf die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft. Grünen- Stadträtin Judith Schwentner möchte sich jetzt besonders um das Thema und die älteren Grazer WLAN in der City verstärkt GRATIS. Die Holding Graz hat über ihre Tochter Citycom das Gratis-WLAN am Hauptplatz und am Eisernen Tor verstärkt. Jetzt ist WLAN noch schneller. Von Tobit Schweighofer u. Vojo Radkovic redaktion@grazer.at ses freeGRAZwifi-Netz von der Citycom im Auftrag der Holding. Pro Jahr verzeichnet die Citycom rund 2,6 Millionen Nutzungen. Finanzstadtrat Günter Riegler ist stolz auf das WLAN-Angebot. KK derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895), Deborah Posadas-Saucedo (0664/80 666 6491), Helmut Koltai (0664/80 666 6892) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 175.722 (Der Grazer, wö, ÖAK 1. HJ 2020). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
31. JÄNNER 2021 www.grazer.at graz 7 Altersgerechtigkeit kümmern und mit drei gezielten Projekten in der Stadtplanung einiges für sie verbessern. „Ich wünsche mir für Graz mehr Miteinander. Älter werden und trotzdem jung bleiben ist möglich. Gemeinschaftliches Wohnen ist dafür eine wichtige Basis“, nennt sie das erste ihrer drei Standbeine für mehr Altersgerechtigkeit. In allen Stadtbezirken sollen Generationenwohnungen entstehen. Jung und Alt sollen gemeinsam wohnen und einander dabei unterstützen – die Jungen sollen etwa beim Einkaufen helfen, die Älteren bei der Kinderbetreuung. Während es mit Stand 2019 in Wien bereits 1300 Wohnungen in Projekten mit dem Schwerpunkt Generationenwohnen gab, hinkt Graz aktuell noch ein bisschen hinterher. Erste Ansätze gibt es etwa im Messequartier, im Caritas-Mehrgenerationenhaus in der Raiffeisenstraße oder im gemeinschaftlichen Wohnprojekt KoWoos in Eggersdorf. Am Ball bleiben Als zweiten Punkt möchte Schwentner Möglichkeiten auch für ältere Menschen schaffen, über Bewegung und Spiel im öffentlichen Raum zusammenzukommen. Dazu gehören neben Schach und Boule in den Parks sowie generationenübergreifenden Motorikparks auch altersgerechte Plauderbänke und Sitzgruppen am richtigen Ort. Dabei sollte auch darauf geachtet werden, dass die Höhe von 44 Zentimetern nicht unterschritten wird, damit die Senioren leichter aufstehen können. Auch Armlehnen sind dafür hilfreich. Warme Materialien wie Holz oder Kunststoff werden empfohlen. Damit ältere Menschen durch die rasante Digitalisierung nicht von Kommunikationskanälen ab- geschnitten werden, schlägt die Stadträtin sogenannte „Digital Cafés“ vor, in denen jüngere Menschen Senioren regelmäßig Nachhilfe in Sachen Technik sowie Hilfestellung beim Installieren und Updaten der Geräte geben. Zu Fuß, aber kürzer Das Angebot gilt es außerdem möglichst flächendeckend zu schaffen, denn mit steigendem Alter ändert sich laut steirischem Seniorenreport auch das Mobilitätsverhalten. Ältere Menschen legen deutlich mehr ihrer Alltagswege zu Fuß zurück, während ihr Bewegungsradius aber kleiner wird. Während in der Gesamtbevölkerung 19 Prozent der Wege zu Fuß erledigt werden, sind es bei 60- bis 64-Jährigen 43 Prozent und bei den über 80-Jährigen sogar 63 Prozent. Der Wegeradius sinkt ab 65 Jahren um die Hälfte und ab 85 Jahren um rund drei Viertel. Haubenkoch Daniel Marg bringt ein Stück Hamburg nach Graz. LUEF Neue Chefs fürs Grazer Eckstein ■ Haubenkoch Daniel Marg vom Miss Cho und Pink Elephant eröffnet das ehemalige Eckstein am Mehlplatz neu. Unter dem Motto „Futtern wie bei Muttern“ möchte er den Grazern seine norddeutsche Heimat näherbringen. Unterstützt wird er von Gernot Büttner-Vorraber vom Operncafé, als Investoren stehen Judith und Gerald Schwarz im Hintergrund. Ein gemütliches Lokal im Kneipenstil ist geplant. Bis zum Sommer wird umgebaut, einen neuen Namen soll es geben.
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