20 graz www.grazer.at 31. DEZEMBER 2023 Das war das Sportjahr 2023 HÖHEPUNKTE. Grazer Sportlerinnen und Sportler, Vereine und Trainer haben auch im abgelaufenen Jahr wieder für zahlreiche Erfolge und emotionale Momente gesorgt. Aber auch die Stadt selbst und ihre Sportstätten haben sich als Austragungsort 2023 wieder von ihrer besten Seite gezeigt. 21. FEBRUAR Auner holt Silber S nowboarder Arvid Auner aus Thal bei Graz holt sich bei der WM im georgischen Bakuriani im Parallel-Slalom die Silbermedaille. Bei den Alpinen rast Conny Hütter im Super-G von Meribel zur Bronzemedaille. 24. APRIL Misolic hoch wie nie Der Grazer Tennis- Profi Filip Misolic steht nach seinem Sieg beim Challenger- Turnier in Roseto degli Abruzzi (Italien) auf Rang 126 der ATP-Weltrangliste – sein Karrierehoch. Im Jänner greift er bei den Australian Open in Melbourne an. 30. APRIL Cupsieger Sturm Mit einem 2:0-Sieg im Finale gegen Rapid gewinnt Sturm vor 30.000 Fans in Klagenfurt zum sechsten Mal den ÖFB-Cup. Neben dem Vizemeistertitel sticht das 2:2 in der Europa League gegen Atalanta Bergamo heraus, bei dem die Grazer in Unterzahl einen Rückstand ausgeglichen haben. 8.–11. JUNI Sports Austria Finals Zum bereits dritten Mal in Serie war Graz von 8. bis 11. Juni Austragungsort der Sports Austria Finals. An vier Wettkampftagen haben 28 Sportverbände in mehr als 200 Entscheidungen ihre Meister gesucht. Vom Rollenrodeln am Schloßberg über Tischfußball im Sportpark bis zu Inlinehockey in Pachern. Im Jahr 2024 ziehen die Finals aber wie geplant weiter und werden von 29. Mai bis 2. Juni in Innsbruck über die Bühne gehen. 10. SEPTEMBER Tag des Sports Groß wie nie zuvor war unser „Tag des Sports“ am 10. September. Vom Landessportzentrum über die Passamtswiese bis zum Karmeliterplatz reichte die größte Sport- Bühne der Stadt, auf der sich so viele Sportarten wie nie zuvor an den 67 Ständen in der City präsentiert haben. Groß und Klein konnten Aikido ebenso ausprobieren wie Eishockey, konnten Modellflug-Shows bewundern, Tennis spielen, Laser-Biathlon, Gewichtheben und auch den Blasrohrsport oder den Trendsport Footvolley einmal ausprobieren. Sogar Paddeln war auf dem Karmeliterplatz möglich. 4. JULI Auf nach Monaco Klaus Schmidt gibt seinen Posten als Cheftrainer von Altach auf und wechselt als Co-Trainer von Adi Hütter zum AS Monaco. Auch Christian Peintinger wechselt mit Hütter in die französische Ligue 1. Zur Halbzeit liegt der Klub auf Rang 3 hinter Paris St. Germain und Nizza. 28. OKTOBER EM-Titel Grazer Erfolge gibt es auch auf Trainer-Ebene. Max Sommer, der schon im Trainerstab der Graz Giants gearbeitet hat, führt das American-Football-Nationalteam als Headcoach zum ersten Europameistertitel der Geschichte. Im Finale in St. Pölten gab es einen klaren 28:0-Sieg gegen Finnland, das mit fünf Titeln immerhin noch Rekord-Europameister ist. Sommer wird weiter Trainer des Nationalteams bleiben, daneben aber auch für die Vienna Vikings arbeiten. Dort wird er als Offense Coordinator für das Team, das an der European League of Football teilnimmt, arbeiten. GEPA (7)
31. DEZEMBER 2023 www.grazer.at graz 21 „Wir wollen die Lücke nach oben schließen“ Hartberg- Coach Markus Schopp gibt mit klarem Plan die Marschrichtung für sein Team vor und sprüht schon wieder vor Ideen. GEPA FEUERWERK. Sturm-Legende und Hartberg-Coach Markus Schopp spricht im Silvesterinterview über den Raketenstart in der aktuellen Saison und die Antwort auf die österreichische Pressingliga. Von Gerhard Goldbrich redaktion@grazer.at Gleich die wichtigste Frage zuerst: Wie war Weihnachten? Markus Schopp: Wunderschön und sehr ruhig im Kreise meiner Familie, obwohl ich die Tage davor noch zum Hospitieren bei Arsenal und Brighton nutzte und die Premier League Boxing Days im TV natürlich auch dazugehören. Sie sind jetzt ein Jahr wieder in Hartberg und liefern mit ihrem Team die wohl größte Überraschung, nicht nur an Punkten und Tabellenrang, sondern auch mit höchst attraktivem Fußball. Schopp: Wir nehmen das mit Demut an, wissen aber, dass dies Lohn harter Arbeit ist. Es waren bereits im vergangenen Winter viele strategische Entscheidungen notwendig, die oftmals nicht einfach waren und auch ein gewisses Risiko mit sich zogen. Zum Beispiel? Schopp: Wir haben einen klaren Plan, wo wir mit dem TSV hinwollen, und so begann der Umbau von der zweitältesten Mannschaft zum zweitjüngsten Team der Liga. Wir mussten uns von Spielern verabschieden, die dafür verantwortlich waren, dass Hartberg zu diesem Zeitpunkt wichtige Punkte für den Klassenerhalt hatte. Und neue holen, mit welchem Budget? Schopp: Ein wichtiger Schritt war der Aufbau der Scoutingabteilung, wir engagierten Jungs, die vom Spielstil und der Mentalität zu uns passen, aber in ihren damaligen Strukturen keine Rolle spielten. Spieler mit anderen Qualitäten als jene, die gegen den Abstieg kämpften. Und wir konnten sie überzeugen, dass hier in Hartberg etwas entsteht, so wurden sie leistbar. So viel zum Risiko, es ist nämlich schon beeindruckend, dass Spieler aus der Regionalliga sofort performen wie erfahrene Haudegen? Schopp: Natürlich steckt da intensive Beobachtung, eine klare Idee und viel Arbeit dahinter. Aber wir haben auch noch sehr viel Arbeit vor uns. Und dann gibt’s da noch Max Entrup. Aus der Regionalliga zum Nationalteam gegen Deutschland. Kann man ihn halten? Schopp: Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Ja, es gibt Anfragen. Aber wäre ich sein Berater, würde ich ihm nur eines raten: Bleib in Hartberg, bei einem Team, dem du vertrauen kannst, und triff weiter. Dann ist die Chance auf die EM in Deutschland so groß wie nirgends. Und wohin wird die Reise mit Hartberg noch gehen? Schopp: Wir alle sprühen vor Ideen und wissen, dass wir noch immer sehr viel Luft nach oben haben. Der Weg hängt aber von vielen Faktoren ab. Die wären? Schopp: Das Erste ist, eine gewisse Zufriedenheit wieder in positive Energie umzuwandeln. Wir müssen die Lücke nach oben schließen, dürfen uns mit dem Erreichten nicht zufrieden geben. Wir sind kein Besucher der Bundesliga, sondern permanenter Gast mit Blick zu den Besten. Apropos die Besten, wer wird Meister? Schopp: Das wird spannend. Salzburg und Sturm führen die österreichische Pressingliga klar an. Wobei die vermeintliche Kopie aus Graz heuer oftmals besser war als das Original. Aber auch der LASK, BW Linz, die Austria und womöglich Rapid interpretieren immer mehr auf eigene Weise den Red-Bull-Stil. Und Hartberg? Schopp: Wir setzen unsere eigene Spielidee um. Der Aufbau aus dem eigenen Strafraum birgt Risken, macht aber hohes Pressing für den Gegner oftmals schwieriger, weil die Wege weit werden. Das funktioniert nur mit Konzentration und Qualität. Da bleibt als Herausforderung noch die Infrastruktur? Schopp: Eine Veränderung ist nicht nur aus Lizenzgründen unabdingbar. 1800 Zuseher gegen WAC in der bis jetzt besten Saison der Geschichte. Das liegt nicht am Spiel, sondern am fehlenden Erlebnis. Kein Komfort und nicht ausreichende gastronomische Versorgung für die Fans müssen bald Geschichte sein.
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