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31. Dezember 2023

- Radweg und Museum für Grazer Murkraftwerk - Interview mit Landeshauptmann Christopher Drexler - Markus Schopp über das Fußballwunder in Hartberg - Landesrat Karlheinz Kornhäusl gibt Kater-Tipps - Das Jahr im „Grazer"-Rückspiegel

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 31. DEZEMBER 2023 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Die Baustelle hat uns alle aufgewühlt 2 023 wird vielen Grazern wohl als Jahr der Baustelle in Erinnerung bleiben. Eine urbane Umgraberei in einer völlig neuen Dimension, die auch die Politik dementsprechend aufgewühlt und zutage gefördert hat, woran es in dieser Stadt tatsächlich hakt. Mit hysterischem Grundtenor wurden grundlegende Tugenden des Zusammenlebens vergessen. Betroffene Anrainer und Unternehmer wurden kaum bis gar nicht informiert, Ankündigungen zurückgenommen, (inzwischen bestätigte) Medienberichte einfach als Falschmeldungen abgetan. Aber auch die zumindest politische Gegenfraktion gab dem verletzten Stolz nach und schmollte über Monate hinweg, weil sie nicht gefragt wurde, schimpfte darüber, wie ungerecht man mit ihnen verfahre, präsentierte selbst aber kaum inhaltliche Alternativen. All diese Befindlichkeitsfehlleitungen führen uns direkt in die Sackgasse. Hiermit sei allen Protagonisten ausgerichtet: Hört endlich auf mit dieser lähmenden Klientelpolitik. Und hört auf zu jammern. Graz ist die beste Stadt der Welt und hat so viel Potenzial – nur gemeinsam kann man dieses ausschöpfen. Egal, wer politisch grad den Hut aufhat. Zieht diesen besser voreinander und schaut gemeinsam auf unser Graz. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Vassilis Christopoulos Bevor es beim morgigen Neujahrskonzert „Vive la France“ heißt, haben wir Chefdirigent Vassilis Christopoulos im Café Stolz in der Grazer Oper getroffen. BENJAMIN GASSER Morgen dirigiert der neue Chefdirigent der Grazer Oper das Neujahrskonzert. Mit uns hat er vorab über Vorsätze und Wünsche für 2024 gesprochen. Gibt’s zu Silvester ein besonderes Frühstück? Normalerweise frühstücke ich nicht, trinke nur Kaffee und fange erst zu Mittag zu essen an. Aber Silvester ist eine Ausnahme: Da gibt es zum Beispiel frisches Obst und dann Striezel! Das habe ich hier kennen und lieben gelernt, mit Butter und Marmelade schmeckt das herrlich! Also haben Sie sich schon gut eingelebt? Ja, Graz ist eine tolle Stadt! Sehr schön, die Menschen sind sehr herzlich, gastfreundlich und auffallend höflich. Aber eine Sache stört mich: Wie ist es möglich, dass man am Hauptplatz diese hässlichen Metallcontainer aufstellt? Diese scheußlichen Stände stören die Sicht auf das UNESCO-Welterbe! Wo gefällt es Ihnen besser? Am Kaiser-Josef-Platz, da trifft man mich oft! Und wo feiern Sie Silvester? Oder gehen Sie es aufgrund des Neujahrskonzerts ruhiger an? Ein bisschen Feiern geht schon! (lacht) Die meisten Menschen am Theater sind sowieso Nachtmenschen – und im Mittelmeerbereich, wo ich herkomme, sowieso! Wir müssen ja die Höhepunkte unserer Leistung und Energie um 21 Uhr herum erreichen ... Welche Höhepunkte erwarten die Besucher beim Grazer Neujahrskonzert? Viele Farben aus Frankreich: von perlenden Champagner-Klängen bis zur Sinnlichkeit und Zärtlichkeit von Camille Saint-Saëns oder Claude Debussy, vom verrückten Scherzo aus „Romeo et Juliet“ über orchestrale Feuerwerke zu ganz filigranen Stücken. Intendant Ulrich Lenz und ich werden durchs Programm führen. Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr? Dass die erste positive Energie und die gute Stimmung im Opernhaus, die Begeisterung und der Schwung in allen Bereichen, die Freude an der Kunst weiter anhält. Dass die Frische des Neuanfangs weiter aufblüht! Und haben Sie auch Vorsätze? Nichts Originelles: gesund und bewusst leben, mehr Sport machen, mehr lesen. Damit hab ich schon angefangen. Vorsätze brauchen ein bisschen Vorlauf, damit sie nicht so viel Druck machen. Was lesen Sie denn? Natürlich viel Fachliteratur und Biografien von Komponisten. Da vergisst man manchmal, nur aus Spaß zu lesen. Jetzt lese ich gerade „Unrast“ von Olga Tokarczuk, eine polnische Autorin. Und hören Sie privat auch Musik? Also am liebsten ist mir Stille. Bei klassischer Musik ist es schwierig, das berufliche Ohr auszuschalten, da analysiert man automatisch mit. Aber ich liebe griechische Volksmusik sehr, oder überhaupt Volksmusik aus dem Mittelmeerbereich. Popmusik und Schlager mag ich gar nicht, aber ich bin ein großer Jazzliebhaber. VERENA LEITOLD Vassilis Christopoulos wurde am 25. Mai 1975 in München geboren und wuchs in Athen auf. In diesen Städten studierte er auch Dirigieren und Oboe. International bekannt wurde er, als er 2017 die neue Spielstätte der Griechischen Nationaloper mit Strauss’ „Elektra“ eröffnete. Er arbeitete mit renommierten Orchestern in London, Salzburg, Nürnberg oder Katar und leitete auch das Athener Staatsorchester. Seit August ist er Chefdirigent der Oper Graz.

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