20 graz www.grazer.at 30. SEPTEMBER 2018 S E R V I C E Leser Briefe redaktion@grazer.at Baustelle Gleisdorfer Gasse Als Mitarbeiterin eines Betriebes im Bereich der Baustelle Gleisdorfer Gasse, Girardigasse, Kaiser-Josef-Platz möchte ich mich mit meinem Schreiben gerne an Bürgermeister Nagl wenden. Seit nunmehr Anfang Juli kämpfen die Betriebe in der Gleisdorfer Gasse, Girardigasse und am Kaiser-Josef-Platz ums Überleben. Bei Höllenlärm, Staub, Dreck und Gestank verbringen wir unsere Arbeitstage ohne Unterstützung oder finanzielle Hilfestellung. Aufgrund unzureichender Information konnte man sich auch nicht entsprechend vorbereiten (Betriebsurlaube, beim Einkauf dementsprechend kalkulieren usw.). Alexandra Mauthner, Graz * * * Gegen Wildplakatierung Zum Bericht „Die Wildplakatierung macht Behörden wild“: Gut so, dass die Behörde gegen das Wildplakatieren und die damit verbundene Graz-Verschandelung vorgehen will. Dazu aber auch der Hinweis, dass die Behörde selbst viel zur Verschandelung der Stadt beiträgt, indem sie zu Wahlzeiten in Grünanlagen und Parks die Genehmigung zur zusätzlichen Aufstellung von Plakatständern für Wahlwerbungsplakate erteilt. Dieser Unfug gehört abgestellt. Hans Gröbelbauer, Graz * * * Übergang entschärfen! Zum tragischen Busunglück vom 18. September 2018, bei dem eine Buslenkerin ihr Leben lassen musste, sei Folgendes gesagt: Diese Kreuzung ist extrem unübersichtlich und seit Jahren hätte sie schon entschärft werden müssen. Unser Bürgermeister gibt das Geld für viele völlig unnötige Dinge aus, aber die Schranken an diesen Bahnkreuzungen scheinen zu teuer zu sein! Auch der 31er überquert an anderer Stelle diese Bahngleise, auch dort wurde weder eine Unterfahrt noch Schranken gebaut. In der Früh sind 33er und 31er vollbesetzt mit Schülern unterwegs! Klaus Hyden, Graz * * * Es geht um Diskussion! Zum Bericht „Gesundheitsstadtrat kann sich Cannabis-Freigabe vorstellen“: Drogenpolitik ist sicher ein Stiefkind unter den politischen Handlungsfeldern. Dabei geht es hier um die Aufgabe, Schäden für die Gesellschaft und einzelne Menschen möglichst zu verringern. Tatsache ist, dass die ursprünglich aus den USA kommende und über UNO-Konventionen weltweit verbreitete vorrangig repressive Haltung heute international in Frage gestellt wird. Der Grund: Die bisherige Politik verschlimmerte nachweislich die Situation. So hat etwa die Weltkommission für Drogenpolitik (der unter anderem zwölf ehemalige Staats- und Regierungschefs angehören) am 24. September gefordert: „… eine Regulierung des Drogenhandels vonseiten der Regierungen und eine Lockerung von Verboten. Die Politik müsse alle Aspekte des Handels mit Rauschgift kontrollieren und nicht einige Teile in kriminellen Händen lassen.“ Untermauert wird dies durch Fakten! Es ist eindeutig, dass etwa die Anzahl der Drogentoten dort am höchsten ist, wo Mittel vorrangig für strafrechtliche Verfolgung verwendet werden. Die Anregung von Stadtrat Krotzer, endlich über mögliche Alternativen zur bisherigen Vorgangsweise zu diskutieren, ist demnach nicht als absurde Idee zu werten, sondern steht im Einklang mit internationalen Entwicklungen. Die reflexartigen und z. T. nichtssagenden Antworten, die Diskussionsverweigerung der anderen politischen Vertreter sind wohl nur durch parteipolitische Taktik und kaum durch ernsthafte Lösungsversuche zu erklären. Man muss Dinge auch neu denken dürfen; die Erde ist eben nicht flach – auch wenn es von unten so ausschaut! Es geht um Diskussion – (noch) nicht um Lösungen –, und es geht nicht um Freigabe (Cannabis im Supermarkt), sondern um Regulation und Austrocknen des Schwarzmarktes usw. Manfred Geishofer, Graz Tierheime SCHLIMM. Immer mehr Tiere werden ihren Besitzern abgenommen, aber in den Tierheimen ist kein Platz – Tierschutzgesetz soll geändert werden. Von Daniel Windisch daniel.windisch@grazer.at Immer wieder müssen (Haus-)Tiere ihren Besitzern abgenommen werden, weil Herrl oder Frauerl die Viecherln vernachlässigen. Allein im Jahr 2017 trudelten bei Landes-Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck 243 Anzeigen wegen „Verdachts von tierschutzwidrigen Haltungsbe- dingungen“ ein. Die Zahl der Anzeigen ist seit dem Jahr 2010 mit einem unfassbaren Plus von 282 Prozent explodiert. Die abgenommenen Tiere kommen ins Tierheim, wo sie frühestens nach dem Ablauf einer sechsmonatigen Frist wieder vergeben werden dürfen – falls die Besitzer nicht nachweisen können, dass sie sich in Zukunft besser um die Tiere kümmern. Werden Tiere aufgrund von „illegalem Verkauf oder Ankauf“ abgenommen, ist es überhaupt ausgeschlossen, dass sie zu ihren Haltern zurückkehren – sie bleiben fix mindestens sechs
30. SEPTEMBER 2018 www.grazer.at graz 21 gehen über Monate im Tierheim. „Diese lange ,Aufbewahrungsfrist‘ ist ein echtes Problem“, sagt dazu die Landtagsabgeordnete und grüne Tierschutzsprecherin Sandra Krautwaschl. Sie hat mit vielen Tierheimbetreibern gesprochen – ihr Fazit: „In einem Zeitraum von sechs Monaten fallen für die Unterbringung der Tiere massive Kosten an, die auch noch von den Behörden zu tragen sind, wenn sie vom Tierhalter nicht eingefordert werden können, was nicht selten der Fall ist. Und Tierheime verfügen selten über ausreichende zusätzliche Kapazitäten, sodass die Tiere unter den wenig geeigneten Verhältnissen leiden müssen. Die Frist ist daher auch aus Sicht des Tierwohls viel zu lange. Außerdem ist zu befürchten, dass in der Praxis die verpflichtende lange Unterbringungsfrist den Vollzug des Gesetzes zugunsten des Tierwohls, also die Abnahme (insbesondere von Nutztieren), eher hemmt und einschränkt.“ Krautwaschl fordert nun per Landtagsantrag eine Reparatur des steirischen Tierschutzgesetzes: „Sobald klar ist, dass Tiere nicht mehr zurück zum Besitzer können, sollen sie auch vermittelt werden dürfen!“ Die Initiative wird am kommenden Dienstag im Landtagsausschuss behandelt. THINKSTOCK Grazer Hochzeitstage 2018 HEUTE! Sonntag 30. September 10.00 bis 17.00 Uhr Alte Universität (Freiheitsplatz) www.grazerhochzeitstage.at Liebe geht durch die Messe! THINKSTOCK www.grazer.at präsentiert
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