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30. Mai 2021

- Grazer Gastro im Sicherheits-Check - Wirbel um Tweet von Judith Schwentner - 1. Grazer Stadtpokal für Fußballvereine - ÖBB-Lärm geht weiter - „der Grazer“ sucht Ferienpaten - Einblicke ins neue Lokal „Moin“

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14 graz www.grazer.at 30. MAI 2021 Andere Länder, andere Sitten: Kulturen verstehen Für Kinder gibt es am Bewegungsparcours viel zu erleben.GEMEINDE STATTEGG Bewegungspark Stattegg offen ■ Unter dem Titel „Naturerlebnis Höllbach“ hat die Gemeinde Stattegg im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts einen Bewegungsparcours beim Rückhaltebecken Höllbach errichtet (wir berichteten). Bürgermeister Andreas Kahr-Walzl freut sich über die neue Attraktion in der Gemeinde. Ein Hindernislauf, ein Hüpfspiel, eine Balancierstrecke und eine Kletterwand begeisterten zuletzt schon viele Kinder, die das Ganze als Erste ausprobieren durften. Die ARGE Jugend setzt verschiedene Aktionen und Bildungsangebote für interkulturelles Verständnis. Oben ein Beispiel für eine Multiplikationsmethode aus anderen Kulturen. Das soll verschiedene Herangehensweisen an Themen verdeutlichen. ARGE JUGEND Neues Gössendorfer Modell GERECHTER. Die Gemeinde Gössendorf zahlt Eltern, die ihre Kinder zuhause betreuen, die Differenz zwischen Kinderbetreuungsgeld und Mindestsicherung. Das Modell soll jetzt fairer werden. Von Nina Wiesmüller nina.wiesmueller@grazer.at Das Gössendorfer Modell – angelehnt an das Berndorfer Modell – ist ein Projekt, welches Eltern einen Anreiz bieten soll, ihre Kinder nicht in die Kinderkrippe der Gemeinde zu schicken, sondern sie stattdessen bis zum dritten Lebensjahr zuhause zu betreuen. Dazu übernimmt die Gemeinde die Differenz zwischen Kinderbetreuungsgeld und Mindestsicherung. Diese Entscheidung wurde 2017 in einem Gemeinderatsbeschluss von allen Parteien beschlossen. Die FPÖ Gössendorf, welche dieses Projekt ursprünglich initiierte, setzt sich nun für eine Neuevaluierung des Modells ein, um es fairer hinsichtlich der Verteilung der Gelder zu gestalten und somit noch mehr Eltern dazu zu bringen, ihre Kinder zuhause zu betreuen. „Wir wollen Eltern die Wahlmöglichkeit geben und ihnen den finanziellen Druck nehmen“, so Gemeinderat und FPÖ- Obmann Peter Samt. Krippenausbau Bis jetzt nahmen rund 20 Familien das Modell in Anspruch, somit konnte die Gemeinde den Ausbau der Kinderkrippe um eine weitere Gruppe bis jetzt aufschieben. „Das hat den Sinn, dass in ein paar Jahren unsere Krippe auch mit einer neuen Gruppe nicht ausreichend sein wird und wir sowieso eine neue Krippe bauen müssen. Momentan fehlt dafür aber das Geld, daher schaffen wir uns so ein bisschen Luft“, erklärt Samt. Das Gössendorfer Modell soll Eltern dazu bewegen, ihre Kinder zuhause zu betreuen. Nun wird das Modell neu evaluiert, um noch fairer zu sein. GETTY

30. MAI 2021 www.grazer.at graz 15 durch Mathematik INTERESSANT. Eine Grazer Expertin hat verschiedene Rechenmethoden von Kulturen recherchiert und will so mehr Verständnis schaffen. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Hey, du rechnest ja ganz anders als ich.“ Wohl nicht gerade ein Satz, den man alltäglich mal in ein Gespräch einflechtet. Könnte man aber, denn tatsächlich wird in verschiedenen Kulturen anders gerechnet, wie Pädagogin und Mathematik-Trainerin Renate Kothgasser erzählt: „Ich bin in der Basisbildung, in der Arbeit mit vielen Schülern aus aller Welt, darauf gestoßen, dass sie oft ganz anders gerechnet haben, als wir es gewohnt sind.“ Ihr Interesse war geweckt, nach sorgfältiger Recherche ergaben sich verschiedene Beispiele – und eine Idee. Mehr Verständnis „Mathematik ist ja eine internationale Sprache, und wenn man sich Rechenmethoden in verschiedenen Ländern ansieht, merkt man, dass man durch unterschiedliche Zugangsweisen zu selben Lösungen kommt“, erzählt Verena Ulrich von der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus, die das Projekt „Zusammen.Wachsen“ leitet. Gerade im städtischen Bereich treffen oft schon in jungen Jahren Menschen mit verschiedenen Hintergründen aufeinander. Hier setzt das Projekt an und bringt Themen wie den Umgang mit Vielfalt schon in der Volksschule aufs Tapet. Dabei als Workshop buchbar: eben Kothgassers neuer Ansatz zur internationalen Mathematik. „Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Multiplikations-Methode aus dem Alten Ägypten gestoßen, die ganz anders funktioniert als bei uns. Schüler aus dem asiatischen Raum haben mir wiederum erzählt, dass sie mit Strichen multiplizieren. Wenn ich beispielsweise bei 3 x 4 drei Striche mit vieren kreuze und dann die Schnittpunkte zähle, komme ich zum richtigen Ergebnis. Das geht auch mehrstellig.“ Die Methode soll einerseits das Verständnis für die Mathematik selbst verbessern, andererseits aber auch zeigen, dass nicht alles nur in Europa entwickelt wurde. „Diese interkulturelle Perspektive hilft Schülerinnen und Schülern zu verstehen, dass Menschen aus allen Ländern in ihrer Denkweise verbunden sind und trotz der scheinbar weiten Distanz nach China, Indien, Südamerika, Syrien oder Südafrika Gemeinsamkeiten mit einem selbst teilen“, erklärt Ulrich. Schwimmkurse starten im Juli ■ In dieser Ausnahmesituation und im Sportjahr 2021 unterstützt das Grazer Sportamt Kinder mit einem einmaligen Gutschein in Höhe von 50 Euro für einen Intensiv-Schwimmkurs. Zwei Drittel der Kurse sind für Anfänger ab vier Jahren, an fünf Tagen (jeweils 1,5 Stunden) sollen die Kinder das lebensnotwendige Schwimmen erlernen. Im ATG und Union Bad kann man sich demnächst anmelden.

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