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3. März 2019

- Parkplätze werden gestrichen und Toiletten gebaut: Alles neu am Kaiser-Josef-Platz - Weltfrauentag: In den Rathäusern fehlen die Frauen - Thalersee: Baumfällungen aufgrund von Gefahr - Zwei sichere Gehsteigen für die Kasernstraße - Auch Grazer sammeln nun beim Wandern Müll - Mario Barth gründet Tattoo-Uni - Stadt bringt jetzt Licht in den Gemeindebau - Neue Chefs für Süße Luise und Cafe Ritter - Bauernbundball

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6 graz www.grazer.at 3. MÄRZ 2019 K O M M E N T A R von Verena Leitold ✏ verena.leitold@grazer.at Unser Stolz ist vielleicht ein falscher Stolz E igentlich sollte hier stehen: Wir feiern nächste Woche den Weltfrauentag. Stattdessen muss man richtigerweise sagen: Wir begehen den Weltfrauentag. Grund zum Feiern haben wir nämlich auch im Jahr 2019 nicht so viel. Wir sind stolz auf unsere ach so fortschrittlichen Werte – Österreich hinkt in Sachen Gleichstellung aber immer mehr hinterher. Im aktuellen „Global Gender Gap Report“ des Weltwirtschaftsforums von 2018 sind wir von 149 Ländern nämlich auf Platz 53 gerutscht. Im Jahr davor war es Platz 57 (von 144 Ländern), 2016 Platz 52. Im Jahr 2006 schafften wir es noch auf Platz 27 (von 115 Ländern). Wir sind stolz darauf, dass es seit einem Jahr eine Frauenquote für Aufsichtsratsmandate in großen Unternehmen gibt. Dass die Einführung dieser Quote zwar wichtig, aber eigentlich ein Beweis für mangelnde Gleichberechtigung ist, wird dabei übersehen. Wir sind stolz auf die Möglichkeit der Väterkarenz. Die Zahl der Männer, die die Chance dazu genutzt haben, ging zuletzt aber sogar von 4,2 auf 3,8 Prozent zurück. Stattdessen wäre es schön, wenn wir bald stolz darauf sein könnten, dass wir den Weltfrauentag tatsächlich feiern können – oder noch besser: gar nicht mehr brauchen. In den steirischen Gemeinden herrscht akuter Frauenmangel, was die Führungspositionen betrifft. Gab es im Jahr 2014 noch 29 amtierende Bürgermeisterinnen, so sind es heute nur noch 18 von insgesamt 267 Gemeinden. Einige sind durch die Gemeindefusionen 2015 nicht mehr im Amt, andere haben einfach aufgehört. Diese Entwicklung ist aber kein steirisches Alleinstellungsmerkmal. Auch österreichweit ist das GEPA Weltfrauentag: In den Rathäusern fehlen die Frauen NEGATIVTREND. Trauriges zum Weltfrauentag: Die Zahl der weiblichen Ortschefs in der Steiermark wie auch in ganz Österreich sinkt. Von D. Windisch und T. Schweighofer redaktion@grazer.at T R E N D B A R O M E T E R Grazer im Rampenlicht 1. Franco Foda 63 Die Posse um eine Einbürgerung des englischen Kickers Ashley Barnes bescherte dem ÖFB- Teamchef viele – ungewollte – Schlagzeilen. Bürgermeisteramt weitestgehend männlich besetzt. Von den 2098 Gemeinden sind gerade einmal 161 weibliche Ortschefs im Amt, also gerade einmal 7,7 Prozent. Umso wichtiger ist es, den Weltfrauentag am 8. März in Erinnerung zu rufen. Stichwort Weltfrauentag: Am 8. März finden auch heuer zahlreiche Veranstaltungen in Graz statt. Von 8.30 bis 14.30 Uhr geht etwa in der Wirtschaftskammer „DIE Messe!“ über die Bühne – eine Jobmesse für Frauen in Handwerk und Technik. Besucherinnen können sich direkt bei rund 25 personalsuchenden Firmen aus den technisch-handwerklichen Branchen bewerben. Dazu gibt es Infos zu Ausbildungsmöglichkeiten, Führungen in den WIFI-Werkstätten und eine Bewerbungslounge. Weitere Events am Frauentag: Von 15 bis 16 Uhr gibt’s im GrazMuseum eine Führung durch die aktuelle Ausstellung „Die neue Frau“, um 18.30 Uhr geht die Filmpremiere von „Die Berufung. Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ im UCI-Annenhofkino in Szene – statt eines Eintritts werden freiwillige Spenden angenommen, die der Beratungsstelle TARA zugutekommen. Höhepunkt des Veranstaltungsreigens am 8. März ist die große Frauen-Demo, die um 16.30 Uhr am Südtiroler Platz startet und via Hauptplatz und Eisernem Tor zum Freiheitsplatz führt. Das gesamte Veranstaltungsprogramm zum Weltfrauentag in Graz ist im Internet auf waf.mur.at zu finden. Zu guter Letzt noch eine Personalie: Der überparteiliche Grazer Frauenrat, seit mehr als drei Jahrzehnten in viele frauenpolitische Aktivitäten in der Murstadt involviert, hat kürzlich sein Führungsgremium neu aufgestellt. Neu im Vorstand als Stellvertreterin der Vorsitzenden Barbara Kasper ist die ehemalige Gemeinderätin Daniela Grabe. Wer diese Woche wie oft in heimischen Medien vorkam 2. Hermann Schützenhöfer, LH 54 3. Mario Kunasek, Verteidigungsminister 50 4. Roman Mählich, Fußballtrainer 49 4. Siegfried Nagl, Bürgermeister 48 GETTY derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSIS TENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Mag. Daniel Windisch (0664/80 666 6695), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Mag. Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0 664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895), Thomas Maier (0664/80 666 6690), Andreas Rupp (0664/80 666 6892) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 6666 490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner, Verena I. Seidl, MA | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 174.091 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2018). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

3. MÄRZ 2019 www.grazer.at graz 7 Polit-Streit um neues Leitspital DIENSTALK. Vertreter der Landesregierung und der Opposition stritten über Pläne für eine Spitalsreform. Eine kleine „Landtagssitzung“ fand diese Woche beim „DiensTalk“ in der Zentrale der Steirer-VP in Graz statt. Denn VP-Spitalslandesrat Christopher Drexler diskutierte mit den Klubchefs von SP (Hannes Schwarz), KP (Claudia Klimt-Weithaler) und FP (Stefan Hermann) über die „Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen“. Konkret ging es um die von der Landesregierung geplante Reform, die statt bisher drei Krankenhausstandorten ein neues „Leitspital“ in Stainach-Pürgg bringen soll. Drexler betonte, dass die Reformpläne weder willkürlich noch aus einem Spargedanken heraus beschlossen worden seien. Es gehe H. Schwarz, C. Drexler, Moderator M. Fleischhacker, C. Klimt-Weithaler, S. Hermann und VP-Geschäftsführer D. Eisel-Eiselsberg (v. l.) STVP/FISCHER nur darum, „dass wir die Qualität der Versorgung für die Menschen im Bezirk Liezen verbessern wollen“, so Drexler. Zudem würden neben dem neuen Leitspital ja auch noch neue Gesundheits- und Facharztzentren an den alten Standorten dazukommen. „Längere Anfahrtswege“ Klimt-Weithaler ortete indes keinen Reformbedarf: Die Gesundheitsversorgung im Bezirk sei derzeit sehr gut, befürchtete sie im Gegenteil eine Verschlechterung. Die Bevölkerung müsse mitreden dürfen, forderte Klimt- Weithaler. Auch FP-Klubchef Hermann kritisierte an dem aktuellen Reformvorschlag „die längeren Anfahrtswege, die sich für die Leute ergeben werden“. Wie Drexler verteidigte SP-Klubchef Schwarz ebenfalls die Reformpläne: „Es geht nicht nur um die Errichtung eines Spitals, sondern um die bestmögliche Versorgung durch niedergelassene Allgemeinmediziner, Fachärzte und die steirische Spitalsstruktur insgesamt.“ Höhere Fallzahlen seien ein wesentlicher Qualitätsfaktor für die Spitalsversorgung, weshalb es ein zentrales Leitspital unbedingt brauche. Unterstützung kam dazu von mehreren Ärzten, die sich unter den Zuhörern befanden: Ein neues, großes Leitspital biete mehr Qualität, die Notfallversorgung werde auch weiterhin gut funktionieren.

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