6 graz www.grazer.at 3. MAI 2021 Jetzt mitdiskutieren www.facebook.com/derGrazer Egoistisch Ich find es so extrem egoistisch, dass niemand an die Anrainer denkt. Wohnen am Lend-oder Kaiser Joseph Platz, na gute Nacht... Aber direkt verbieten? Wieso nicht Zeiten ausmachen? Mehr Areale anbieten oder bauen? Sigrid Regnillak * * * Lärm gehört dazu Menschen die sich darüber aufregen, dass Kids halt Lärm machen, sollten eher mal an ihrer eigenen mentalen Balance arbeiten... Leopold Grohmann * * * Blöd Reife Leistung, so ziemlich das Blödeste was die Grazer Stadtregierung in den letzten Jahren gemacht hat. Deshalb eine Leistung, weil so unglaublich dumme Entscheidungen dabei waren, dass es eine Kunst ist noch was drauf zu setzen.. Thomas Pfeiffer * * * Unfair Einfach nur traurig und nicht fair!!! Marina Balen * * * Naturstrom aus Ihrer Region 6 Monate Gratis-Strom & 50 € Bauernmarkt- Gutschein Meistkommentierte Geschichte des Tages Tricks werden verboten Bereits seit einiger Zeit wird immer wieder heftig diskutiert, ob Skater auf den öffentlichen Plätzen in der Stadt geduldet werden sollen, oder ob sie ein Störfaktor sind. Nun wurde sich die Stadtregierung zumindest zu einem Teil einig: Fahren ist gestattet, allerdings nur bis 20 Uhr. Generell verboten werden Tricks, da ein Skateboard auf öffentlichen Plätzen nur zur Fortbewegung genutzt werden darf. Nun wird nach Alternativen im städtischen Raum gesucht. Dort soll man dann ungestört skaten dürfen. Unsere Leser teilten ihre Meinungen zu dem Thema auf Facebook mit uns. 100 % erneuerbar und lokal produziert Sie beziehen 100 % erneuerbaren, lokal erzeugten Strom und schonen damit Umwelt und Klima. 6 GRATIS-Energiemonate Sie sparen als Neukunde bares Geld auf Ihre nächsten drei Stromrechnungen. 50 € Gutschein Sie erhalten einen 50 € Gutschein, einlösbar bei allen Grazer Bauernmärkten. www.energie-graz.at/naturstromaktion REAKTIONEN & KOMMENTARE
3. MAI 2021 www.grazer.at Klimawandel-Auswirkungen: graz 7 3.000 vorzeitige Todesfälle im Jahresdurchschnitt möglich INTERVIEW. Laut dem renommierten Klima-Experten Karl Steininger können wir das Schlimmste im Klimawandel noch verhindern. Er spricht auch über mögliche Klima-Todesfälle und den Grazer Flughafen. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Herr Steininger, Sie gehen von aktuell zwei Milliarden Euro an jährlichen Schäden durch den Klimawandel für die österreichische Wirtschaft aus und sagen voraus, dass das bis zur Jahrhundertmitte auf bis zu acht Milliarden steigen wird. Den Klimawandel bis 2040 können wir auch gar nicht mehr aufhalten, wie Sie uns im Interview am Sonntag erzählten. Nur verhindern, dass es danach noch schlimmer kommt. Worauf müssen wir uns aber nun einstellen? Steininger: Trockenheit und Hitze sind auch bei uns sehr große Themen. Im Zusammenhang damit haben wir aktuell so um die 200 vorzeitige Todesfälle, das kann aber durchaus zu einem Jahresdurchschnitt von bis zu 3.000 ansteigen. Wenn wir Paris einhalten und unter 2 Grad bleiben, könnte es noch noch etwas besser aussehen. Bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad, heißt das für Österreich zumindest drei Grad und für einzelne Regionen zu einzelnen Jahreszeiten noch einmal viel mehr. Sehen wir uns die Oststeiermark an: Global haben wir bisher etwa eine Erwärmung von einem Grad, in Österreich sind es zwei – und in der Oststeiermark gab es in den letzten 40 Jahren eine Erwärmung von mehr als drei Grad im Sommer. Gibt es weitere wirtschaftliche Faktoren die folgen könnten? Steininger: Ja. Unterbrochene Verkehrswege durch Naturereignisse wie beispielsweise Muren. Solche Ereignisse werden auch auf den Tourismus wirken – und im Winter natürlich eine kürzere Schneedecke. Das sind Fakten? Steininger: Diese Veränderungen beobachten wir ja schon, das Es gibt global noch einige Kippeffekte, die wir vermeiden können.“ Klima-Ökonom Karl Steininger betont die Wichtigkeit, die Klimaerwärmung einzudämmen. wird noch stärker werden. Gerade deshalb ist es so wichtig, auf die Zukunft zu schauen, damit es nicht schlimmer wird. Es gibt global noch einige Kippeffekte, die wir vermeiden können. Das ist auch der Grund für das 2 Grad Ziel. Sie forschen auch an Apassungsstrategien. Passiert da etwas? Steininger: Gerade in der Landwirtschaft stößt das auf großes Interesse – beispielsweise können Wetterkapriolen mit Hummusboden besser abgefangen werden. Kann eine grüne Wirtschaft überhaupt konkurrenzfähig sein? Steininger: Ganz sicher. Nur bei der Gestaltung des Übergangs muss man vorsichtig sein. Bei Firmen, die im internationalen Markt agieren muss man beispielsweise versuchen, im europäischen Gleichklang zu arbeiten, damit keine Wettbewerbsnachteile entstehen. Der zweite Punkt is der Aufbau von Infrastruktur. Der ist aufwändig, bringt aber Lerneffekte. Und: Man hat die „First-Move- Advantage“. Wenn ich etwas zuerst betreibe, kann ich mir den Markt sichern. Wir sehen, wie groß die Klimawandelfolgen sind und gehen davon aus, dass letztlich die ganze Welt auf Klimaneutralität umstellen wird. Was können Städte und Orte wie Graz leisten? Steininger: Die Raumordnungsund die Nahverkehrskompetenz liegen auf Bundesland- und Gemeindeebene. Beides ist zentral. Man sieht ja, wo wir gerne auf Urlaub fahren. In norditalienischen Städten, in denen man alle fünf Minuten einen Platz und Sitzgelegenheiten hat. Bei uns gibt es das vereinzelt, aber wir haben noch sehr viel mit Autos verstellt und verlieren hier Lebensraum. Aber eine Stadt wie Graz hat mit ihren vier Universitäten natürlich viel Innovationspotenzial. Da gilt es, Foren des Austausches zu schaffen, wo man Lösungen auf einer Bezirksebene finden kann. Klima- und Wirtschaftsexperte Karl Steininger im Interview forscht an wirtschaftlichen Auswirkungen der Klimakrise und Anpassungsstrategien. SISSY FURGLER Aktuell wird ein Vorstoß der Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler diskutiert, die eine Schließung der Flugverbindung nach Wien angekündigt hat. Wie sehen Sie die Abwägung von Klimaschutz und Wirtschaftsstandort? Steininger: Die Frage ist, woran wir uns orientieren. Wenn ich mir die Zugverbindung zwischen London, Brüssel und Paris ansehe – da steigen die Leute gerne auf den Zug um, um sich die langwierigen Prozesse am Flughafen zu ersparen. Wir haben uns bei den Treibhausgasen den Weg von Graz nach München angeschaut. Da kann man 90 Prozent der Emissionen einsparen, wenn man mit dem Zug fährt – auf die kurze Distanz nach Wien ist es vermutlich noch mehr. Es gilt abzuwägen, ob es nicht auch Vorteile bietet, wenn mehr auf den Zug gesetzt wird – Komfort, und die Möglichkeit, im Zug Arbeiten zu erledigen zum Beispiel.
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