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3. Jänner 2021

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- Mehr Bäume und Beete kommen nach Graz: Potenzialanalyse für eine grünere Innenstadt läuft - Auf Barrierefreiheit im öffentlichen Raum wird oft vergessen - Landeshauptmann-Sprecher wird Chef-Touristiker - ORF-Park in St. Peter bekommt einen Motorikpark - GU-Nord setzt neue Projekte in Sachen Regionales und Klimaschutz - 3 Wochen nach der Investition von 500.000 Euro: Edegger-Steg schon wieder verschandelt

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 3. JÄNNER 2021 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Ein Konflikt macht noch keine Krise D ie nicht angemeldete Demo am ersten Tag des Lockdowns, bei der mehr als tausend Menschen ohne Schutzmasken gegen die Corona-Maßnahmen protestierten, löste nicht nur Kopfschütteln, sondern auch eine vermeintliche Koalitionskrise aus. Nachdem Bürgermeister Siegfried Nagl die Polizei für ihr Nichteingreifen scharf kritisierte, fuhr Vizebürgermeister Mario Eustacchio einen Tag später dagegen und bedankte sich bei der Polizei für ihr deeskalierendes Verhalten. Dies reichte schon aus, um mediale Spekulationen über ein Aus der schwarzblauen Koalition nach sich zu ziehen. Auch wenn es, wie man hört, hinter den Kulissen aufgrund der emotionalen Alleingänge der Parteichefs in dieser Sache heftig, aber kurz rumorte, ist da nichts dran. Niemand denkt an ein Ende der politischen Partnerschaft. Ganz im Gegenteil. Wie aus einem Mund klangen die Botschaften aus den Politbüros: Man ließe sich vier Jahre gute Arbeit durch so eine vergleichsweise Kleinigkeit auf keinen Fall kaputtreden. Ein Indiz dafür, dass der nahende Gemeinderats- Wahlkampf noch nicht wirklich begonnen hat. Die Politik gönnt sich noch einen Rest Weihnachtsfrieden, bis man die Messer wieder ernsthaft wetzen wird. Genießen wir die Zeit. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Gerti Pall Die Kammerschauspielerin war die erste Steirerin, die gegen das Coronavirus geimpft wurde. Im Interview spricht sie unter anderem über diese Pionierleistung und ihr Leben auf der Bühne. Wie geht’s Ihnen nach der Corona-Impfung? Sehr gut! Der Arzt war wunderbar, ich habe nicht einmal den Stich gespürt! Nebenwirkungen hatte ich gar keine. Ich habe danach perfekt geschlafen. Am nächsten Tag hat es nur kurz an der Einstichstelle weh getan. Haben Sie lange überlegt, ob Sie sich überhaupt impfen lassen? Nein, gar nicht! Ich wüsste gar nicht, was man da lange überlegen kann. Als ich im Fernsehen gehört habe, dass ein Impfstoff erfunden wurde und der getestet ist, bin ich sofort zu unserem medizinischen Leiter im Pflegestützpunkt und hab gesagt, dass ich mich impfen lassen möchte. Wie kam’s dann dazu, dass Sie die Allererste in der Steiermark waren? Das hab ich erst am Tag davor erfahren. In der Ausnahmesituation war ja alles sehr geheim. Aber einer muss der Erste sein! Wie haben Sie die Pandemie davor erlebt? Haben Sie sich große Sorgen gemacht? Natürlich! Ich höre ja Nachrichten und lese die Zeitung. In meiner Umgebung war aber Gott sei Dank niemand direkt betroffen. Jetzt können Sie wieder beruhigter frühstücken. Wie läuft das bei Ihnen ab? Frühstück gibt’s bei mir schon um sieben Uhr: Kaffee und Semmerl und Butter und Marmelade. Dann lege ich mich mit der Zeitung wieder ins Bett. So mache ich es immer. Bei mir ist jeden Tag Sonntag! Wollten Sie immer Schauspielerin werden oder gab’s auch mal einen anderen Berufs wunsch? Kammerschauspielerin Gerti Pall lebt im Pflegewohnheim Aigner-Rollett am Rosenhain. Dort genießt sie jeden Tag auch ihr Semmerl zum Frühstück. GGZ Nein, das wollte ich schon immer. Ich hatte eine sehr schöne Schwester, Maggie. Bei uns im Haus sind immer Künstler verkehrt, die haben gesagt, das schöne Kind muss schauspielen. Da bin ich mitgekommen. Meine Schwester war damals sechs Jahre alt, ich war vier. Maggie war für mich immer ein Vorbild. Sie hat in der Volksschule dann schon aufgehört und ist schließlich im Beamtenwesen gelandet. Ich bin dabeigeblieben. Hatten Sie eine Lieblingsrolle? Na, freilich! Die Mutter Courage von Bertolt Brecht! Ein hervorragender Dichter, eine wunderschöne Handlung. Ich hatte damals auch einen wunderbaren Regisseur, und meine Tochter und mein Sohn waren super Schauspieler. Da hat einfach alles gepasst! Welches Theater – im metaphorischen Sinn – halten Sie gar nicht aus? Worüber können Sie sich richtig ärgern? Ehrlich gesagt, kann ich mich gar nicht erinnern. Ich ärgere mich nicht! Über manche Dinge muss ich höchstens lachen! VERENA LEITOLD Gerti Pall wurde am 13. März 1932 in Graz geboren. Sie besuchte die Handelsakademie sowie die Schauspielschule Neuber-Gaudernak in Graz. Ihr Debüt gab sie 1951 am städtischen Schauspielhaus, wo sie von 1972 bis 2015 fixes Ensemblemitglied war. Pall hatte Engagements in Stuttgart, Frankfurt, Hannover und Wien. 2004 bekam sie vom Bundespräsidenten den Berufstitel Kammerschauspielerin verliehen.

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