18 wohnen www.grazer.at 3. JÄNNER 2021 Jeder Bauteil bekommt eine eigene individuelle Fassade. WWW.LIVEANDQUALITY.AT 360 Wohnungen für Smart City ■ Die BauConsult Group übernimmt als Generalübernehmer ein Neubauprojekt in der Smart City Graz. Mit dem Smart Quadrat entsteht eine multifunktionale Immobilie mit 360 Mietund Eigentumswohnungen sowie fünf Gewerbeeinheiten auf insgesamt 49.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche. Das Grazer Architekturbüro Gangoly & Kristiner hat fünf Bauteile mit je individueller Fassade gestaltet. Baubeginn ist für Jänner 2021 geplant, die Fertigstellung soll voraussichtlich im März 2023 erfolgen. Rätsel-Lösung vom 25. 12. 2020 Sudoku-Lösung vom 3. 1. 2021 B M U E B S H O P P I N G N O R D I Y I N A U E R S P E R G P L E N U M A T E M P O C O E U R M A S E L T S R I E T R H I T T G E N R E I R A K N E R N S T K R A I N E R P I U R A E T D O E N S A N K T L U K A S R E G E D E R S E I T M O O R R I O M A N D A R I N Lösung: U R A T E M K U L A N Z A Lösung: L O C K E R N gasse SCHOERGEL- M E I S T E R I N GASSE Schoergel- 9 3 6 1 5 7 2 4 8 7 4 2 9 6 8 1 3 5 8 5 1 4 2 3 7 9 6 3 2 7 6 4 9 8 5 1 5 1 8 7 3 2 4 6 9 6 9 4 8 1 5 3 7 2 2 6 5 3 8 4 9 1 7 1 7 3 2 9 6 5 8 4 4 8 9 5 7 1 6 2 3 So soll das neue partizipative Wohnprojekt beim Leechwald im Bezirk Mariatrost aussehen. Partizipatives Wohnen voll im Trend HOHENSINN ARCHITEKTEN Grazer Architekten starten Gemeinschafts-Wohnprojekt IN. Durch die Pandemie wird nachbarschaftlicher Kontakt noch mehr geschätzt als sonst. In Mariatrost gibt es passend dazu jetzt ein neues Wohnprojekt. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Partizipatives Wohnen liegt in Europa wieder voll im Trend. In Hamburg, Berlin, Zürich, aber auch etwa Wien wurden zukunftsweisende Projekte umgesetzt, bei denen die Bewohner bereits in den Planungsprozess einbezogen werden. Gemeinsam treffen sie Entscheidungen und nutzen gewisse Wohnbereiche gemeinsam. „Nach einer langen Zeit der Individualisierung erkennen die Menschen zusehends, dass Leben in einem Gemeinschaftsverbund viel Sicherheit und auch Anregung bringt“, erklären die Grazer Architekten Inge und Werner Nussmüller. Gerade in der Corona-Pandemie sei vielen die Einsamkeit in den eigenen vier Wänden bewusst geworden, sie haben soziale Kontakte wie- der mehr zu schätzen gelernt. Die Vorteile der Gemeinschaft gegenüber der Anonymität sind wieder stärker zu spüren gewesen. Deshalb haben die beiden sich entschlossen, ein neues Wohnprojekt in Mariatrost zu starten. 35 Jahre nach der Kernhaussiedlung, die die Nussmüllers ebenfalls initiiert haben, planen sie ein weiteres partizipatives Wohnprojekt nahe der Straßenbahnhaltestelle Rettenbach. Gemeinsam statt einsam Neben sieben einzelnen Wohnungen, von denen die Architekten eine selbst bewohnen wollen, werden gewisse Flächen gemeinsam nutzbar sein. Angedacht sind etwa eine Werkstatt, ein Gemeinschaftsraum, ein Garten sowie ein Fitnessraum – was es genau geben wird, soll gemeinsam entschieden werden. „Das anonyme Wohnen war noch nie etwas, was uns interessiert hat“, gestehen die beiden. Ihr neues Herzensprojekt hat deshalb die Vision von „Wohnungen statt Häusern, altersgerecht, aber mit jugendlichem Witz, mit gemeinsam nutzbaren Räumen und mit Menschen, die am Gemeinsamen einen Mehrwert sehen im Kontrast zu meterhohen Zäunen und Anonymität.“ Gleichgesinnte gesucht Der Baustart ist in diesem Jahr geplant. 2022/2023 soll das Projekt dann fertig sein. Gebaut wird durch Bauträger WiGa Investment und Beteiligung Gmbh. Finanzierung und Durchführung sind bereits gesichert. Jetzt suchen die Nussmüllers für die weiteren sechs Wohnungen Käufer, die sich am Entstehungsprozess beteiligen möchten. Mehr Informationen unter: www.wohnenplusleechwald.org
3. JÄNNER 2021 www.grazer.at wohnen 19 Beliebte Gründerzeithäuser SCHÖN. In Graz sind bis heute besonders viele Häuser aus der Gründerzeit erhalten. Die damalige Bauweise kann als Vorbild für heute dienen. Denn laut Experten werden die Wohnungen immer beliebter. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Wer durch Graz wandert, weiß, dass die Stadt über einen besonderen architektonischen Charakter verfügt. Ein Grund dafür sind die bis heute überdurchschnittlich vielen erhaltenen „Gründerzeithäuser“ aus den frühen 1900er Jahren. „Für Wohnhäuser aus der Gründerzeit ist die Blockrandbebauung typisch, das heißt, die Häuser verfügen über einen Innenhof, der jeweils einen Häuserblock umfasst. Davor befindet sich meist ein nur wenige Meter tiefer Vorgarten“, erzählt Anselm Wagner, Vorstand des Instituts für Architekturtheorie der TU Graz. Allerdings hatten diese Häuser laut Wagner bis in die 70er einen eher schlechten Ruf, erst die 68er-Generation habe die Häuser wieder für sich entdeckt. Dementsprechend sieht die Sache am Markt heute anders aus, wie Immobilienexperte Georg Franz zu berichten weiß: „Ich habe immer mehr Kunden, die sich für Häuser aus dieser Zeit interessieren, weil sie nach etwas Besonderem suchen und den Jugendstil schätzen.“ Lehren für heute „Ich finde es immer wieder faszinierend, wie durchdacht man damals gebaut hat. Egal, ob in Sachen Bauqualität, Flexibilität oder Grünraum – Gründerzeithäuser könnten in vielen Bereichen auch heute noch als Vorbild dienen“, so Franz. Wagner bestätigt: „Gründerzeitwohnungen verfügen meist über Parkettböden, Kastenstockfenster und dicke Wände, womit eine sehr gute Wärme- und Schallisolierung verbunden ist.“ Damals war auch eine Mindest- Raumhöhe von 316 Zentimetern vorgeschrieben, die Räume sind – so Wagner – auch nutzungsneutral, weil sie meistens gleich groß Georg Franz sind. Und natürlich tragen auch die Innenhöfe und Gärten zur zunehmenden Beliebtheit bei – für den heutigen Immobilienbau kann man jedenfalls ein paar Lehren aus dem Trend ziehen. Graz hat noch immer überdurchschnittlich viele Gründerzeithäuser.PAUL STAJAN (2)
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