Aufrufe
vor 1 Jahr

3. April 2022

  • Text
  • Banksy
  • Thalersee
  • Salongespräch
  • Starwine
  • Murkraftwerk
  • Surfwelle
  • Steiermark
  • Ukraine
  • Stadt
  • Grazer
  • Graz
- Grazer Surfwelle soll beim Murkraftwerk kommen - Start der „Grazer“ StarWine Salongespräche - Thalersee: Stopp für Spaziergänger - Grazer zeigen Hilfsbereitschaft für die Ukraine - Grazer werden selbst zu Banksy-Kunstwerk

2 die seite zwei

2 die seite zwei www.grazer.at 3. APRIL 2022 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Das Ende der weststeirischen Bauerndichtung D as Schauspiel um die Werke von Hans Kloepfer, die aus der Stadtbibliothek entfernt und dann wieder nicht entfernt wurden, sollte nicht mehr als eine Randnotiz wert sein. Die Realität sieht aber anders aus, das Thema wurde umgehend zu einem ideologisch hoffnungslos überfrachteten Unding aufgeblasen. Fakt ist, dass Kloepfer-Bücher kaum noch Interesse wecken – weststeirische Bauerndichtung ist eben nicht mehr so hip wie vor hundert Jahren. Mit Geschichtsfälschung oder „Cancel Culture“, wie von den Verteidigern des Nazi-Autors behauptet, hat das überhaupt nichts zu tun. Im Gegensatz zu Kloepfer und den Gewohnheiten seiner Kameraden werden diese Bücher nämlich nicht verbrannt, sondern mangels Interesse nur aus den Bibliotheken entfernt. Warum die Anzahl der Kloepfer-Fans über die Jahre tatsächlich so stark abnahm, beantwortet vielleicht folgendes Gedicht, das er nach seinem Besuch als Ehrengast beim Reichsparteitag in Nürnberg 1938 offensichtlich schwer verliebt verfasste: „Schreibm tuat er si Hitler, / und uns so guat gsinnt, / wia ma weit in der Welt / net an liabern wo findt.“ Ende. Mit Verlaub: Bedeutende Literatur sieht anders aus, darauf kann man gerne verzichten. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Valerie Huber Die Schauspielerin hat sich nicht nur in einen Grazer verliebt, sondern auch in Graz! Ein Gespräch über Film, Heimat und die Zukunft. Frühaufsteher oder Morgenmuffel? Leider eher ein Morgenmuffel, ich brauch ziemlich viel Schlaf und kann auch ewig schlafen. Ich beneide die Menschen, die morgens schon vor Energie sprühen! Was gibt’s dann zum Frühstück? Meistens Haferflocken mit Obst, Porridge oder Eier – es sollte schnell gehen und halbwegs gesund sein. Was ich aber auch liebe, sind unsere Familienbrunches – die können dann auch mal bis zu vier Stunden dauern. (lacht) Sie sind durch „Klammer“ und „Kitz“ nun endgültig einem breiten Publikum bekannt. Wie fühlt es sich an, wie gehen Sie damit um? Es fühlt sich nicht anders an als zuvor, nur dass Menschen wie Sie nun ein Interview mit mir wollen! (lacht) Nächste Woche ist Graz durch die Diagonale im Filmfieber: Was schätzen Sie am österreichischen Film, was macht ihn aus Ihrer Sicht aus? Ich denke, dass Österreich eine einzigartige und sehr spezielle Filmlandschaft hat, ausgezeichnet durch ihren morbiden Humor. Worüber besonders deutsche Kollegen oft schwärmen! Mit wem würden Sie gerne einmal zusammenarbeiten? Mit den Regisseurinnen Marie Kreutzer und Julia von Heinz. Zwei starke, feministische Frauen, die einfach verdammt gute Filme machen. Durch Ihren Verlobten Paul Pizzera haben Sie ja jetzt quasi auch Graz-Bezug. Wie oft kommen Sie in die Stadt und was gefällt Ihnen besonders? Leider viel zu selten, aber ich muss sagen, dass ich mich ziemlich verschaut hab in die Stadt! Ich würde am liebsten den ganzen Tag durch die schmalen Gassen flanieren und von einem schnuckligen Café ins nächste schlendern. Ist die Hochzeit schon geplant? „So sieht mein Frühstück momentan und immer, wenn ich arbeite, aus!“ Schau- spielerin Valerie Huber frühstückt momentan oft am Filmset. Es ist noch nichts Konkretes geplant. Gab es da Dinge, die Sie sich als kleines Mädchen schon gewünscht haben? Nein, da ich als kleines Mädchen immer gesagt habe: Ich werd ganz bestimmt nie heiraten! (lacht) Sie haben als Kind in Uganda, der Elfenbeinküste oder in den USA gelebt. Was bedeutet Heimat für Sie? Ich hatte nie eine konkrete Heimat, sondern habe mich schnell überall wohl und zuhause gefühlt. Heute ist Heimat definitiv Österreich und der Ort, an dem meine Liebsten sind. Wo ist für Sie der schönste Platz auf Erden? Sehr schwierig, da gibt es viele! Aber vermutlich eine Küstenlandschaft, steile Klippen und das raue Meer bei Sonnenuntergang. Schön wäre es aber auch, wenn man den Ort, an dem man gerade ist, als den schönsten ansehen könnte. Was soll die Zukunft bringen? Die Zukunft soll und muss einen Wandel mit sich bringen. Wir müssen für die Welt eine gesündere, nachhaltigere Richtung einschlagen. Weg vom Überkonsum, von sozialen Ungerechtigkeiten, von der Zerstörung unserer Natur durch die radikale und unersättliche Wirtschaftsexpansion. Weg von Krieg, Gier, Ausbeutung und Zerstörung. Die Politik und Wirtschaftsmächte müssen endlich in Aktion treten. Privat und beruflich versuche ich entspannt in die Zukunft zu blicken und versuche jeden Tag zu genießen und zu schätzen. VERENA LEITOLD Valerie Huber wurde am 4. Jänner 1996 in Wien geboren. Ihre erste große Rolle hatte sie schon mit elf Jahren in „Tom Turbo“. Später lernte sie ihr Handwerk an der Schauspielschule Krauss. Es folgten Engagements in vielen TV- und Kinofilmen. Mit „Klammer – Chasing the Line“ (zu sehen auch nächste Woche auf der Grazer Diagonale) und der Netflix-Serie „Kitz“ gelang ihr 2021 endgültig der Durchbruch. Sie ist mit Kabarettist Paul Pizzera verlobt. KK

GELD SPAREN: MIT DER JAHRES- KARTE GRAZ 315 € pro Jahr für Grazer:innen Fahr mit achtzigzehn | Bezahlte Anzeige | Foto: © iStock/shapecharge holding-graz.at/linien

2024

2023

2022

2021