DerGrazer
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29. Mai 2022

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- Verkehrsexperte: Grazer Jakominiplatz muss umgestaltet werden - Sonntagsfrühstück mit Starkoch Tim Mälzer - Grazer Promis beim Wirtschaftsstammtisch - Ärztenotdienst wird neu aufgestellt - Das Augartenfest kehrt zurück

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graz 4 graz www.grazer.at 29. MAI 2022 4 redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10 Nach vorne schauen, Gas geben – es wird alles gut!“ MCG-Vorstand Armin Egger gab heimischen Unternehmen beim „Grazer“-Wirtschaftsstammtisch positive Worte mit auf den Weg. MCG TU-Experte analysiert Grazer Verkehr: Neuer Jakominiplatz, Kurt Hohensinner, Anna Hopper & Detlev Eisel-EiselsbergGRAZER VOLKSPARTEI Grazer „Tage des Miteinanders“ ■ Die steirische Volkspartei will 2022 das Miteinander wieder stärker in den Fokus rücken. In Graz hat man sich nun etwas Besonderes überlegt und veranstaltet vom 10. bis zum 12. Juni die „Tage des Miteinanders“. In allen 17 Bezirken werden kostenlos Aktivitäten angeboten, von Beachvolleyball oder Bouldern über Museumsbesuche bis zum gemeinsamen Wandern oder Kochen. Programm und Anmeldung: www. tagedesmiteinanders.at. Franz Waltl (Caritas), Doris Kampus und Sigrid Wimmer (Vinzi)PETER DRECHSLER Land hilft Grazer Sozialmärkten ■ Nachdem Sozialmärktebetreiber diese Woche warnten, dass die Versorgung mit günstigen Lebensmitteln immer schwieriger wird, reagiert das Sozialressort um Landesrätin Doris Kampus (SPÖ). In einem ersten Schritt wird es ein Notfallsbudget für Lebensmittelankäufe für 23 steirische Sozialmärkte, in Graz die Vinzi- Standorte und zwei Standorte der Caritas, in Höhe von je 2000 Euro geben. Bei Bedarf will man weitere Schritte setzen. Verkehrsexperte Martin Fellendorf sieht in der Grazer Verkehrsplanung noch „zu wenig Mut für große Würfe“. Projekte wie die Innenstadtentflechtung seien aber wichtig. Hier erarbeitet die TU gerade, wie sich das auf den Jakominiplatz auswirkt. LUEF, SCHERIAU derGrazer Wie sieht Ihre persönliche Verkehrsanalyse aus? „Die Öffis sind top! Es braucht auch keine Parkplätze mehr, wenn alle außerhalb parken würden.“ Bernhard Nebauer, 65, Pensionist „Mit dem Rad in der Innenstadt ist es ein Horror. Hier muss man einfach zu viel aufpassen.“ Hannah Schidar, 19, Studentin „Beruflich stehe ich mit dem Auto in Graz viel im Stau. Privat liebe ich es aber, in Graz Rad zu fahren. Stefan Grübler, 28, Vertrieb Blitzumfrage „Wenn es so warm ist, sind unendlich viele Radler in Graz. Da bin ich dann auch oft zu Fuß unterwegs.“ Nina Langer, 25, Studentin ? ALLE FOTOS: DER GRAZER „Es gibt von der Smartcity bis in die Innenstadt keinen ordentlichen Radweg – für Kinder ist das gefährlich.“ Douglas Maraun, 46, Klimaforscher

29. MAI 2022 www.grazer.at graz 5 ➜ TOP FISCHER, GETTY St. Johann und Paul wieder offen Fünf Wochen wurde saniert, Freitag konnte die Stadt die Aussichtsplattform in Wetzelsdorf endlich wieder freigeben. Verliebte Grazerin schwer betrogen Eine Grazerin verliebte sich im Internet und wurde um ihr ganzes Erspartes und Geld ihres Sohnes betrogen. FLOP ➜ Angst vor Stückwerk und Co SPANNEND. Experte Martin Fellendorf analysiert den Grazer Verkehr – und lässt mit einer Umgestaltung des Jakominiplatzes aufhorchen. Von Fabian Kleindienst fabian.kleindienst@grazer.at Zukunftskonzept für die Grazer Öffis, Innenstadtentflechtung, Radoffensive – keine Frage, der Grazer Verkehr ist aktuell in aller Munde. Im Rahmen eines Gesprächs im Zuge unserer Initiative „Schlau statt Stau“ lässt Experte Martin Fellendorf, Leiter des TU-Instituts für Straßen- und Verkehrswesen und Vorsitzender der Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr (FSV), nun aufhorchen: So wird der Jakominiplatz im Zuge der Innenstadtentflechtung wohl massiv umstrukturiert, daneben forderte er mehr politischen Mut in Verkehrsfragen. Fellendorf über ☞die Innenstadtentflechtung: Das öffentliche Verkehrsnetz in Graz ist eigentlich nicht schlecht, aber extrem störungsanfällig. Dementsprechend sieht der Experte die Innenstadtentflechtung als einen wichtigen Schritt – und erklärt: „Wir arbeiten gerade an einer Simulationsstudie, wie der Jakominiplatz danach aussehen wird.“ Denn: Eine andere Haltestellenanordnung soll kommen – die es laut Fellendorf auch brauche. „Unsere Straßenbahnen sind in den Spitzenzeiten zu klein.“ Mit 2,30 Metern Fahrzeugbreite seien die Grazer Bims schmäler als in anderen Städten und mit 27 Metern auch sehr kurz – weshalb man eine Verlängerung auf 30 Meter plant. „Dann würde es am Jakominiplatz aber an Kapazität fehlen“, erklärt Fellendorf. Nun wird erarbeitet, wie sich das im Zuge der Umgestaltung des Jakominiplatzes ausgehen soll. ☞den öffentlichen Verkehr (ÖV): „Wenn man den ÖV-Anteil in Graz signifikant steigern möchte, muss man auch in den Untergrund gehen“, unterstreicht der Experte, was diese Woche im Zuge der Verkehrsstudie präsentiert wurde. Immerhin werden mit Au- tos in Graz täglich 4,7 Millionen Personenkilometer zurückgelegt, mit dem ÖV nur eine Million. „Rein an der Oberfläche wird es nicht gehen, außer man beschränkt den Kfz-Verkehr noch stärker. Das würde beispielsweise heißen, die St.-Peter-Hauptstraße komplett zu sperren.“ Außerdem laut dem Experten dringend notwendig: die lang erwartete Südwestlinie. ☞den Radverkehr: Hier brauche es Radachsen, beispielsweise einen durchgängigen Weg von St. Leonhard nach St. Peter. Die bekannten Projekte der Radoffensive gehen laut Fellendorf zwar in die richtige Richtung, aber: „Wenn ich unsere Vorschläge der Radachsen mit dem vergleiche, was jetzt geplant ist – dann kann es sein, dass es wieder nur Stückwerk wird. Das ist die große Gefahr, man darf das große Ganze nicht aus den Augen verlieren.“ Beispielsweise habe die TU schon einen konkreten Vorschlag gemacht: Die Mandellstraße als Einbahn zu nutzen und den restlichen Platz für den Radverkehr zu verwenden. Die neuen StVO-Regelungen, beispielsweise den erhöhten Pflichtabstand beim Überholen von Radfahrern, sieht Fellendorf positiv, Angst vor mehr Stau müsse man dadurch mittelfristig nicht haben. „Wenn eine dämpfende Maßnahme gesetzt wird, werden ein paar mehr Menschen auf das Auto verzichten.“ Mehr Mut Ganz insgesamt wünscht sich Fellendorf „mehr Mut für große Würfe“. Graz sei einst Vorzeigestadt gewesen. „Als ich vor 17 Jahren hierher gekommen bin, war ich aber doch sehr ernüchtert.“ Als Vorbild könne beispielsweise Bilbao dienen. Die mit Graz größenmäßig vergleichbare Stadt habe vor einigen Jahren eine U-Bahn umgesetzt und die Innenstadt autofrei gemacht. „Zuerst gab es große Aufregung. Jetzt ist der Autoverkehr auf ein Zehntel der ursprünglichen Größe geschrumpft – und die Stadt blüht.“ In Graz gebe es immer noch zu viel Raum für Autos, vor allem auch für den ruhenden Verkehr. „Dafür ist die Stadt nicht ausgelegt“, so Fellendorf. Wirtschaftliche Befürchtungen, dass die Innenstadt dadurch aussterben würde, könne man evidenzbasiert nicht stützen.

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