30 viva graz
30 viva graz www.grazer.at 29. DEZEMBER 2019 Valentina Gartner 30 valentina.gartner@grazer.at Man sollte sich nicht erhoffen, in zwei bis drei Monaten 20 Kilogramm zu verlieren.“ Diätologin Yasmin Eder warnt vor Crash-Diäten. Eine gezielte, aber langsame Gewichtsabnahme bringt Erfolg. KK Nach den Feierlichkeiten
29. DEZEMBER 2019 www.grazer.at graz viva 31 ➜ IN GETTY (3) Gesunde Ernährung Um abzunehmen, sollte man sich ausgewogen und gesund ernähren. Crash-Diäten helfen auf Dauer nicht. „Wunderdiäten“ Wenn man ein paar Kilos loswerden möchte, Finger weg von „Wunderdiäten“ oder sogar Hungern. OUT ➜ zur gesunden Ernährung GESUND. Um sich im neuen Jahr 2020 wieder gesünder zu ernähren, gibt eine Grazer Diätologin Tipps, wie man nach Keksen und Co durchstartet – etwa Überbleibsel einfrieren und Süßes ersetzen. Von Valentina Gartner valentina.gartner@grazer.at In wenigen Tagen ist der ganze Spaß schon wieder vorbei. Das neue Jahr 2020 ist nur wenige Stunden von uns entfernt und am letzten Festtag dieses Jahres darf natürlich noch einmal so richtig geschlemmt werden. Aber was, wenn die ganzen Feierlichkeiten vorbei sind und man in einer eher ungesunden und deftigen Ernährung festhängt? Die Diätologin Yasmin Eder von Ernährungszeit gibt Tipps, wie man wieder in seine alten und (hoffentlich) gesunden Muster der Ernährung zurückkommt. Kekse einfrieren „Der Fokus soll nach der weihnachtlichen Völlerei wieder auf einer ausgewogenen und gesunden Ernährung liegen. Dabei sollte man sich keine rigiden Verbote auferlegen. Denn diese führen ja bekanntlich zu Verlangen auf eben diese ‚verbotenen‘ Lebensmittel. Dabei ist darauf zu achten, wieder Regelmäßigkeit in den Ernährungsalltag zu bringen. Zucker- und fettreiche Zwischenmahlzeiten wie zum Beispiel übrig gebliebene Weihnachtskekse sollten vermieden werden. Die regelmäßigen Mahlzeiten sollen dem Verlangen auf Ungesundes vorbeugen. Ein kleiner Tipp zu übrig gebliebenen Weihnachtskeksen: Diese kann man mühelos in kleinen Portionen einfrieren und bei Anlässen wieder frisch servieren“, so Eder. Auf Süßes muss natürlich nicht vollkommen verzichtet werden, ein wöchentliches Kontingent an kleinen Naschereien kann den Überblick bewahren. Zum Beispiel ein Limit von maximal drei kleineren Knabbereien in der Woche. „Wichtig ist es, diese Momente dann aber auch ausreichend zu genießen. Die Zeit für Genussmomente ist für den Alltag sehr wichtig, um sich ab und zu einmal für etwas zu belohnen. Zudem muss man auch kein schlechtes Gewissen haben. Wer möchte, kann dieses Kontingent dann auch beliebig reduzieren“, weiß die Expertin. Größere Auswahl „Je abwechslungsreicher die Auswahl der Lebensmittel, umso weniger hat man das Gefühl, sich ständig ,nur gesund‘ zu ernähren. Natürlich dürfen auch bis zu dreimal wöchentlich Fleischgerichte oder Wurstwaren auf dem Plan stehen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass es eher mageres Fleisch ist. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte man auch Fischgerichte einplanen, damit der Körper mit ausreichend Omega 3 versorgt wird. Zweimal wöchentlich sollte ein vegetarischer Tag eingelegt werden. Was jedoch nicht bedeuten muss, dass ,nur‘ Gemüse auf den Teller darf, man darf seiner Kreativität freien Lauf lassen. Wenn es mit der gesunden Ernährung einmal nicht wie gewünscht funktioniert, ist das auch kein Problem. Aber hinter jedem neuen Rezept könnte sich auch eine richtig köstliche Mahlzeit verbergen“, schmunzelt die Diätologin. Für eine ausgewogene Ernährung nach den ganzen Schlemmereien sind diese Lebensmittel zu empfehlen: ➣ saisonales Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte (auf unseren Bauernmärkten findet man viele tolle Lebensmittel) ➣ Ballaststoffreiche Kohlenhydrate (Vollkorngetreide und Produkte daraus, Kartoffeln, Naturreis …) ➣ Milch und Milchprodukte (z. B. Naturjoghurt, Buttermilch natur, Kefir, Käse bis zu 45 % F.i.T.) ➣ mageres Fleisch sowie Fleischprodukte, Fisch und Eier in Maßen ➣ pflanzliche Öle (Olivenöl, Rapsöl, Kernöl …) ➣ Nüsse, Samen und Kerne ➣ Fettes, Süßes und Salziges in Maßen (maximal dreimal wöchentlich). Neue Gewohnheiten Von null auf hundert seine Ernährung umzustellen, kann oft zu Verzweiflung führen. „Mein Tipp: Alle zwei bis drei Wochen eine alte, ,schlechte‘ Gewohnheit durch eine neue, ,gute‘ Gewohnheit ersetzen. So überfordert man sich nicht und hat Zeit zu üben. Wenn die neue Gewohnheit bereits gut in den Alltag integriert ist und man das Gefühl hat, es ist Zeit für eine neue Gewohnheit, beginnt dieselbe Taktik wieder von vorne. Kleine Ziele zu setzen bringt mehr Freude und man kann Zwischenerfolge verbuchen. Sei es bei gesunder Ernährung, Gewichtsreduktion oder anderen Gewohnheiten, die man ändern möchte“, weiß die Grazerin. Also, jetzt darf noch geschlemmt werden, nach Silvester wird durchgestartet.
