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29. August 2021

- Klettersteig auf den Schloßberg geplant - Stadt Graz erobert und rettet Ruine Gösting - Baupreise erschweren Kindergarten- und Schulausbau in GU - Demonstration gegen ÖBB-Lärm in Gösting - Die Grazer Spitzenkandidaten im Sozial-Check

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2 die seite 2 www.grazer.at 29. AUGUST 2021 E D I T O R I A L von Tobit Schweighofer ✏ tobit.schweighofer@grazer.at Hoch hinaus mit solider Bodenhaftung M an kann den Grazer Regierern (vor allem in Wahlkampfzeiten) ja viel vorwerfen, aber ganz sicher nicht, dass es ihnen an Ideen mangelt. Die spektakulärsten darunter wie etwa die Bewerbung für die Olympischen Spiele, die Murgondel oder die Gondel über den Plabutsch werden in der Regel nicht umgesetzt, da sie in vielen politischen Mitbewerbern reflexartig Skepsis und Angst auslösen. Deutlich bessere Chancen auf Realisierung haben da schon die kleineren Ideen, die keineswegs schlechter sein müssen. Wie zum Beispiel die aktuelle Vision von Bürgermeister- Stellvertreter Mario Eustacchio, dem ein Klettersteig auf den Schloßberg vorschwebt. Eustacchio, selbst passionierter Bergsteiger, will es aber nicht bei der Vision belassen, sondern hat namhafte Experten mit an Bord geholt, möchte mit Naturschützern zusammenarbeiten und den Alpenverein und die Naturfreunde für seine Idee gewinnen. Das klingt alles sehr solide und nach einer Vision mit Bodenhaftung. Und auch wenn wir uns gerade im Wahlkampf befinden, muss nicht jedes Projekt ein Wahlkampfgag sein. Diese kleine, einfache, aber richtig gute Idee hat absolut das Zeug dazu, umgesetzt zu werden. Sie wäre auf jeden Fall eine Bereicherung für Graz. Tobit Schweighofer, Chefredakteur SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ... ... Otto Konrad Der Ex-Fußball-Nationalgoalie und angehende „Dancing Star“ spricht im „Grazer Sonntagsfrühstück“ über Sport, Familie und natürlich das Tanzen. Als Sportler ist ein kräftiges Frühstück für einen guten Start in den Tag wohl eine Selbstverständlichkeit. Ist Ihnen das wichtig? Absolut. Ich stehe mit meiner Frau jeden Tag zwischen sechs und halb sieben auf und mache das Frühstück. Das hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Nur Kaffee und schnell weg – das geht gar nicht. Da sitzen wir wirklich beieinander, jeden Tag. Kaffee reicht also nicht. Was gibt’s denn sonst? Vor allem am Wochenende ist meistens Ei dabei, unter der Woche sind es die Klassiker: Schinken, Käse, Marmelade – mit der richtigen Zeitung (lacht). Danach geht’s dann zur Arbeit. Das war mal Fußball, war mal die Politik. Viele fragen sich ja, was Profisportler nach der Karriere so machen. Sie waren da sehr aktiv. Ja, ich habe in meiner Zeit bei Sturm auch die Meisterprüfung als Bandagist gemacht. Das Thema Ausbildung war mir immer sehr wichtig. Den Fußball hab ich anfangs wirklich als Hobby gesehen – irgendwann musste ich dann natürlich mehr Zeit investieren. Aber ich habe nebenbei immer gearbeitet, Ausbildungen gemacht – ich weiß gar nicht, ob das heute noch gehen würde, weil der Trainingsaufwand noch deutlich zugenommen hat. Mit Sport, Politik, Selbstständigkeit, jetzt Dan cing Stars. Bleibt da noch Raum für die Familie? Da hab ich eine Grundsatzentscheidung getroffen, als ich Trainer beim Nationalteam war, und entschieden, dass mir 20 Jahre reichen und ich die Wochenenden mit meiner Familie verbringen will. Sie haben Ihre Karriere ja beim GSC begonnen, waren dann bei Sturm. Bei Ersteren gab es kürzlich Turbulenzen, Platzwart und Co mussten für das eigentliche Team einspringen, bei Zweiteren läuft es gut. Verfolgen Sie den Grazer Fußball noch? (lacht). Ja, ich habe davon gehört. Ich sage immer Ein ordentliches Frühstück gehört für Fußball- Legende Otto Konrad einfach dazu. Dafür steht er auch unter der Woche gerne früher auf. KK so: Die Lehrzeit hab ich beim Grazer Sportklub verbracht, die Gesellenzeit mit Sturm Graz und die Meisterprüfung hab ich mit Salzburg gemacht. Sturm wird aber immer etwas Besonderes bleiben – das war eine wunderschöne Zeit. Spielen Sie heute noch? Nur selten, zu besonderen Anlässen. Da spielt der Körper einfach nicht mehr so mit und das Verletzungsrisiko ist zu hoch. Ich spiele mittlerweile eher Eishockey, das ist meine zweite Liebe und hat den Fußball mittlerweile etwas verdrängt. Jetzt wagen Sie sich ja ans Tanzen heran. Hat Sie das schon länger gereizt? Nein, überhaupt nicht. Ich hätte nie daran gedacht – ich war überrascht, als die Anfrage vom ORF gekommen ist. Die habe ich auch nur zufällig gesehen, weil ich vor einem Termin in Graz meine Facebook- Nachrichtenanfragen durchgesehen habe. Dann hab ich das sofort mit meiner Frau besprochen – die ist dafür verantwortlich, ob solche Sachen durchgeführt werden können (lacht). Und ich muss sagen, ich freue mich total drauf – so überraschend es war. Tanzen Sie auch privat? Bei Hochzeiten und Zeltfesten kann ich mich bewegen, aber das hat mit Dancing Stars nichts zu tun. Mal schauen, wie weit ich komme – ich will kein Promi sein, um den die Profitänzerin nur herumtanzt. FABIAN KLEINDIENST Otto Konrad, 1964 in Graz geboren, wurde als Tormann beim SK Sturm, bei Austria Salzburg und bei Real Saragossa sowie dem österreichischen Nationalteam zur Sportlegende. Danach war er als Tormanntrainer, als Unternehmer, als Politiker für das Team Stronach in Salzburg und als Experte im Gesundheitsbereich tätig. Nun versucht er sich bei der beliebten Show Dancing Stars. Konrad ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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