Aufrufe
vor 3 Jahren

28. Juni 2020

  • Text
  • Pizzeria
  • Shisha
  • Bahnhof
  • Studenten
  • Appartement
  • Fitnessmeile
  • Leechwald
  • Schule
  • Altbau
  • Senioren
  • Umgebung
  • Gemeinderatswahl
  • Gemeinderat
  • Therme
  • Juli
  • Steiermark
  • Grazer
  • Juni
  • Graz
- Gemeinderatswahl in Graz-Umgebung - Senioren wehren sich: „Wir sind nicht alt, klapprig und krank“ - Abriss: In diesem Jahr bereits 173 Altbauten zerstört - Weitere internationale Schule gefordert - Fitnessmeile im Leechwald rottet vor sich hin - 187 Appartements für Studenten am Bahnhof - Ärger mit Shisha-Bar: Pizzeria umgezogen

8 graz www.grazer.at

8 graz www.grazer.at 28. JUNI 2020 Graz: Abrissbirne für Reinhold Matejka, Erwin Wurzinger, Günter Riegler, Hartmut Heidinger (v. l. stehend), Norbert Payer, Friedrich Lengger, Jürgen Siegert (vorne, v. l.) KK Rettenbachklamm: neue Sitzbänke ■■ Das Naturjuwel Rettenbachklamm wurde 2012 vom Alpenverein Graz mit Hilfe der Stadt saniert. Wind und Regen sorgen immer wieder für umstürzende Bäume. Zwei Sitzbänke für die Rast von Wanderern wurden so zerstört. Der Jägerorden „Silberne Bruch“ hat die Aufstellung neuer Bänke finanziert, und dieser Tage konnte man bereits „probesitzen“. Die Bänke haben ein Metallgestell, sodass sie der Witterung nicht mehr schutzlos ausgeliefert sind. Abbruch einer schönen alten Villa in der Billrothgasse 20 GRAZERBE.AT KONFLIKT. Um neuen Wohnraum zu schaffen, wurden in Graz seit 2000 173 Häuser zerstört. Und es werden nahezu wöchentlich mehr. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Es ist eine lange und auch traurige Liste, die der Grazer Altstadtschützer Peter Laukhardt gesammelt hat. Sie umfasst 173 teils sehr erhaltenswerte Bauten, die vom Jahr 2000 bis heute abgerissen wurden. Die frei gewordenen Flächen wurden für neue Wohnbauten verwendet. Laukhardt: „Der dramatischste Fall war wohl 2003 jener rund um das denkmalgeschützte Kommodhaus mit seiner Erinnerung an die Lipizzaner und das erste Opernhaus – just im Jahr, als Graz Kulturhaupt- „Wählen ist ungefährlich“ AUFRUF. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer appelliert an die steirischen Wahlberechtigten, heute zur Gemeinderatswahl zu gehen. Schautafeln der Ausstellung sind im Juli beim Joanneum zu sehen. KK Die Topographie des Widerstands ■■ Im heurigen Jahr wird das 75-jährige Jubiläum der Befreiung Österreichs vom NS-Regime begangen. Ausgehend davon konzipierten 15 Architekturstudenten der TU Graz eine Wanderausstellung über das Thema Widerstand in der NS Zeit. Deutschlandsberg, Graz, Leoben und Eisenerz sind Standorte der Schau „Topographie des Widerstands in der Steiermark“, ab 7. Juli ist sie beim Universalmuseum Joanneum zu sehen. Man bezieht sich auf die Widerstands- Aktivitäten, die einst an der Ausstellungsstation gesetzt wurden. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (l.) und VP-Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg stimmen auf die heutige GR-Wahl ein. KK ■ ■ „Wir wollen, dass sich an den gegenwärtigen Verhältnissen nur dann etwas ändert, wenn wir gestärkt werden!“ Mit diesen Worten setzte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer den Schlusspunkt zur Wahlbewegung für die heutige Gemeinderatswahl. Der Landesparteiobmann der Steirischen Volkspartei erklärte im Feldkirchnerhof in Feldkirchen bei Graz, dass diese Wahl aus bekannten Gründen unter ganz besonderen Zeichen stehe. Er blickt dem Wahltag am kommenden Sonntag dennoch zuversichtlich entgegen: „Meine Besuche in der ganzen Steiermark haben mir gezeigt, dass in den Gemeinden absolut gut gearbeitet wird.“ An mehr als 770.000 Personen, die am Sonntag noch wählen gehen können (33.480 haben ja schon am vorgezogenen Wahltag am 13. März ihre Stimme abgegeben), appelliert Schützenhöfer: „Das Wählengehen ist nicht gefährlich. Wir haben nach menschlichem Ermessen alles für die Sicherheit der Wählerinnen und Wähler getan; der Hygiene-Leitfaden des Landes wird von allen Gemeinden vorbildlich umgesetzt werden.“

28. JUNI 2020 www.grazer.at graz 9 173 Altbauten stadt war. Ein böses Omen, wie sich bald zeigen sollte. Zahllose schmucke Villen – nicht nur am Ruckerlberg und am Rosenhain, nein, in fast allen Grazer Grün-Bezirken – fielen mitsamt ihren schönen Gärten der Spitzhacke zum Opfer, um gesichtslosen Neubauten Platz zu machen; so etwa die ,Froschkönigvilla‘ in der Auersperggasse, gleich drei prächtige historistische Villenanlagen und – nicht zu vergessen – das einzigartig modernistische Haus Albrecher- Les koschek des bedeutenden Grazer Architekten und NS-Opfers Eichholzer in der Hilmteichstraße. Auch seine turmartigen Häuschen in Andritz sind verschwunden.“ Laukhardts Klagelied klingt dramatisch: „Selbst in der ,Welterbe Schloss Eggenberg‘-Zone wurden Villen hingerichtet. Das ist für Graz beschämend. Alte Gasthäuser in Geidorf, Liebenau und Jakomini, die an gemütlichere Zeiten erinnern, sagten traurig Lebewohl. Eine gastronomische Institution, der ehemalige Schlosskeller in Eggenberg, ging für einen den Hang hinaufkletternden Wohnbau zugrunde.“ Was Laukhardt mit drastischen Worten bekrittelt, ist auch der Umstand, dass selbst denkmalgeschützte Objekte nicht vor der Abrissbirne sicher sind und dass auch von der ASVK überwachte „Schutzzonen“ zugrunde gehen, wie etwa im Kern von St. Peter. Bernd Inninger, Leiter des Stadtplanungsamtes, hat Verständnis für die Kritik des Altstadtschützers. Inninger: „Wenn alte Gebäude neuen Bauten weichen müssen, geschieht dies meist deshalb, weil die Grundeigentümer ihren Grund an Bauträger verkaufen und Abbruchanträge stellen, da kann die Stadt nicht rechtlich einschreiten. Bei dem aktuellen Zuzug von rund 4000 neuen Bewohnern benötigt die Stadt 3000 neue Wohnungen. Das ist sich in den letzten 15 Jahren ausgegangen. Es gibt auch Bauträger, die alt und neu verbinden und erhaltenswerte Altbauen geschickt in das neue Wohnobjekt einbauen.“

2024

2023

2022

2021