24 viva graz www.grazer.at 28. JÄNNER 2024 Lukas Steinberger-Weiß lukas.steinberger@grazer.at 24 Wer in die Impfstelle kommt, muss sich aber nicht unbedingt impfen lassen.“ Stadtrat Robert Krotzer anlässlich knapp 41.000 Impfungen, aber auch 3000 Beratungen ohne Stich. ANTONIA RENNER LR Kornhäusl (l.) und Hannes Schwarz bei der Eröffnung Versorgung in Reininghaus GASSER ■ Der neue Grazer Stadtteil Reininghaus hat seit Anfang Jänner ein modernes Primärversorgungszentrum. Freitag dieser Woche fand die große Eröffnung mit viel Prominenz, darunter Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer und SPÖ-Klubchef Hannes Schwarz, statt. Patienten werden im Gesundheitszentrum Reininghaus von den drei engagierten Allgemeinmedizinerinnen Verena Brenneis, Manuela Hochegger und Eva- Maria Tamminen betreut. Ihr gemeinsames Ziel ist, ein langfristiges Vertrauensverhältnis zu ihren Patienten aufzubauen und eine umfassende Gesundheitsbetreuung für die Bewohner in Reininghaus zu garantieren. Das GZ Reininghaus bietet eine breite Palette an medizinischen Dienstleistungen, von Vorsorgeuntersuchungen bis hin zu speziellen Therapieangeboten für Personen mit Stoffwechselerkrankungen. Unterstützt werden die Ärztinnen dabei von ihrem vielfältigen Team aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen. Das interdisziplinäre Team besteht aus diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, einem Physiotherapeuten, einem Sozialarbeiter, einer Diäto login und einer Hebamme. UNGUT. Kinderzahnärztin Sabine Wenger schlägt Alarm: Immer mehr Kinder leiden unter Kreidezähnen. Unbehandelt droht ihnen sogar Zahnverlust. Eine Krankheit der Zähne namens MIH, oder einfach Kreidezähne genannt, greift um sich. Laut Kinderzahnärztin Sabine Wenger haben die Fälle in den letzten Jahren deutlich zugenommen und sind besorgniserregend. Es handelt sich dabei um eine Mineralisationsstörung der Zähne, die die Frontzähne und Molaren, also Backenzähne, betrifft. Die Zähne weisen weiße Flecken oder gelblich-braune Verfärbungen auf, sind schmerz- und kälteempfindlich. „Kinder, die an Kreidezähnen leiden, haben oft starke Schmerzen und leiden unter den Verfärbungen. Das wird zunehmend auch ein Problem mit der Psyche“, erklärt Sabine Wenger. Die Ursachen sind laut der Ärztin noch nicht genau geklärt. „Es gibt nicht eine auslösende Ursache, derzeit ist die Forschung der Meinung, dass mehrere Faktoren zu den Problemen führen können. Das wären unter anderem Umweltgifte, Antibiotika, Infektionen oder auch weichmachendes Plastik in Spielzeug oder Plastikflaschen. Es wird derzeit noch intensiv daran geforscht“, meint Wenger. Unbedingt behandeln Wenn ein Kind weiße oder farbige Flecken an den Zähnen hat und diese kälteempfindlich sind, ist der Gang zum Zahnarzt dringend zu empfehlen. „Neben der sozialen Komponente können diese Zähne richtiggehend abbröckeln, da der Zahnschmelz angegriffen wird. Wenn dies bei den bleibenden Zähnen der Fall Verfärbungen an den Front- und Backenzähnen können ein Hinweis auf „Kreidezähne“ (kl. Bild) sein. Unbehandelt können sie bis zum Zahnverlust führen und auch sonst sind sie problematisch. Problem Kreidezähne Von Lukas Steinberger-Weiß lukas.steinberger@grazer.at Sabine Wenger GETTY, KK ist, droht schon in jungen Jahren Zahnverlust“, mahnt Wenger. Die Behandlung der Kreidezähne ist schwierig, denn bis zum 18. Lebensjahr ist das Gebiss noch nicht voll ausgebildet. Wichtig ist der Zahnerhalt. „Die Patienten sind jung und es werden immer mehr. Wichtig ist es, so viel Zahn wie möglich zu erhalten. Das kann von einfachem Fluoridlack bis hin zu Plastikkronen gehen. Die Behandlung ist sehr individuell“, erklärt Wenger. Jungen Patienten kann der Eingriff bei Angst auch mit Lachgasoder Dormicumsedierung oder sogar in Vollnarkose angeboten werden. „Manchmal wirkt die lokale Betäubung nicht, da gibt es aber dann zum Glück andere Methoden“, meint Wenger abschließend.
28. JÄNNER 2024 www.grazer.at graz viva 25 ➜ IN GETTY (2) Impfung gegen Hautkrebs Moderna will bereits 2025 eine Impfung (mRNA) gegen schwarzen Hautkrebs auf den Markt bringen. Corona-Welle Die Corona-Welle Mitte Dezember 2023 war die größte je mit dem Abwassermonitoring gemessene. OUT ➜ Keuchhusten-Ausbruch in Graz ARG. Mehr als doppelt so viele Keuchhusten- Fälle wie sonst gibt es heuer in Graz. Kleinkinder mussten im Spital aufgenommen werden. Von Verena Leitold verena.leitold@grazer.at Keuchhusten wird durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht und ist hochansteckend. Übertragen wird die Infektionskrankheit über die Atemluft. Vor allem für Babys, die noch nicht vollständig geimpft sind, kann der Infekt gefährlich sein. Schwere Krank- heitsverläufe werden durch Lungenentzündungen begleitet, es gibt ein erhöhtes Risiko eines Atemstillstandes. Mehr als die Hälfte der Kinder, die sich in den ersten fünf Lebensmonaten anstecken, muss im Krankenhaus behandelt werden. So ist es in den letzten Wochen auch überdurchschnittlich oft in Graz passiert. „Seit November gab es rund hundert Fälle, und das sind nur die bestätigten Infektionen über das elektronische Meldesystem“, so Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter, die weiß, dass die Dunkelziffer sehr hoch sein muss. Denn: Da PCR- Tests nicht von der Krankenkasse bezahlt werden, gibt es eine große diagnostische Lücke. Normalerweise gibt es in Graz weniger als die Häfte der Infektionen. „Einige Säuglinge wurden im Krankenhaus stationär behandelt“, bestätigt Winter. Symptome & Impfung Typisch ist ein langwieriger, trockener Husten, der auch anfallsweise und krampfartig auftritt. Die Hustenanfälle treten wesentlich häufiger in der Nacht auf, weshalb die Betroffenen oft nicht schlafen können. Gegen Keuchhusten kann man sich in Kombination mit Diphtherie, Tetanus und Kinderlähmung impfen lassen. Das ist auch im Erwachsenenalter noch sinnvoll und sollte alle zehn Jahre aufgefrischt werden. In der Impfstelle des Grazer Gesundheitsamts kostet die Immunisierung 31,50 Euro. Besonders für Kleinkinder kann Keuchhusten gefährlich werden. GETTY
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