22 viva graz www.grazer.at 28. AUGUST 2022 22 redaktion@grazer.at Irgendwer muss sich dieses Sujet ausgedacht und abgenommen haben. Mindestens zwei Menschen, die offensichtlich andere Berufe schwänzen.“ Armin Wolf kritisiert die Grazer Impfkampagne. ORF Ein Einbettzimmer in einer Senioreneinrichtung. Viele Senioren wünschen sich, ihren Lebensabend in einem solchen Einbettzimmer verbringen zu können.GETTY , KK Senioren: Teure Einbettzimmer ZUMUTBAR. In den Seniorenheimen in Graz und der Steiermark gibt es viel zu wenige Einbettzimmer. Die meisten Senioren haben keine Wahl. Auch den Einbettzimmerzuschlag von rund 6,60 Euro kann sich nicht jeder leisten. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Meine Mama ist im Pflegeheim und sie bekommt zurzeit, inklusive 47,50 Euro Anteil vom Pflegegeld, genau 243,09 Euro. Von diesem Taschengeld zahlt sie Fußpflege, Friseur, Toilettartikel usw. Wäre ja kein Problem, aber zusätzlich muss sie von diesem Taschengeld für ihr Einzelzimmer pro Tag 6,60 inklusive Steuer zahlen. 6,60 mal 31 Tage sind 204,60“, berichtet uns eine Leserin, die unseren Artikel über das zu geringe Taschengeld für Senioren gelesen hat. Apropos Taschengeld, der Grazer Seniorenbund mit Obmann und Bundesrat Ernest Schwindsackl fordert hier ein Mindesttaschengeld für die Senioren in Höhe von 450 Euro. Die Verhandlungen darüber laufen. Eine Geldfrage ist es auch, ob ein Senior, der erstmals ein derar- tiges Heim betritt, die Wahl zwischen einem Doppelzimmer und einem Einbettzimmer hat. Meist ist sowieso kein Einbettzimmer frei. Einen Anspruch auf ein Einbettzimmer haben die Senioren, deren Aufenthalt meist bezuschusst ist, nicht. Die Sozialhilfeträger finden, dass Zweibettzimmer für Seniorenheime zumutbar sind, und finanzieren zumeist Bauten, die mehrheitlich Zweibettzimmer und nur wenige Einbettzimmer vorsehen. Vom Land vorgegeben Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe, die eine Reihe von Einrichtungen für Senioren betreibt: „Die Zahl der Doppel- und Einbettzimmer wird uns vom Land Steiermark vorgegeben. In unseren und vermutlich in den meisten Franz Ferner anderen Heimen in Graz und Umgebung gilt der Prozentsatz 60 Prozent Doppelzimmer und 40 Prozent Einbettzimmer. Bei uns beträgt der Einbettzimmerzuschlag 6 Euro pro Tag. Die Zahl der Zimmer wird schon bei der Planung von neuen Einrichtungen bestimmt.“ Frage der Würde Immer mehr Menschen werden in nächster Zeit die Dienste eines Seniorenheimes annehmen müssen. Viele können sich aber schwer vorstellen, ihren letzten Lebensweg gemeinsam mit einem Leidensgenossen oder einer Leidensgenossin in einem Doppelzimmer verbringen zu müssen. Das ist für viele, die einfach nicht mit einem anderen Menschen im Zimmer leben können, auch eine Frage der Würde. Ferner: „Kann ich nachvollziehen, aber wir haben auch hochbetagte und schwer an Demenz erkrankte Senioren, wo es gut ist, wenn noch jemand im Zimmer ist, der notfalls helfen kann. Es gibt Senioren, die auch selbst heilfroh sind, nicht in ein Einbettzimmer zu kommen. Derzeit überdecken die vielen aktuellen Probleme die Frage der Zweitbettzimmer- Zumutung. Bei uns mit rund 1500 Plätzen in den Einrichtungen kann man davon ausgehen, dass 45 Prozent Einbettzimmer zur Verfügung stehen. Rund 90 Prozent unserer Bewohner werden von der öffentlichen Hand bezuschusst. Da geht sich die Zuzahlung für ein Einbettzimmer meist nicht aus. Wir haben einen neuen Standort in Wetzelsdorf, dort ist es umgekehrt, es gibt 56 Einbettzimmer und 22 Zweibettzimmer.“ Das könnte ein Vorbild für andere Seniorenheime werden.
28. AUGUST 2022 www.grazer.at graz viva 23 ➜ IN GETTY (2) Wanderung planen Vor einer Tour sollte man sich über das Wetter, den Schwierigkeitsgrad und die Höhenmeter informieren. Drauflosspazieren Verlass dich nicht auf das GPS am Handy. Es kann sein, dass du in den Bergen gar keinen Empfang hast. OUT ➜ Notarzt-Geld erhöht STEIGERUNG. Das Budget für den Notarztdienst wurde vom Land Steiermark nun erhöht. Auf das Jahr gerechnet sind es 3,2 Millionen Euro mehr. Die aktuelle Lage erfordert Maßnahmen, um die Verfügbarkeit von Notärzten zu verbessern. Bereits beim Notarztgipfel im Juli wurden diese diskutiert. Nun wurde das Honorar für Notärzte angehoben, die Beteiligten einigten sich. Landeshauptmann Christopher Drexler bedankte sich im Namen aller Steirerinnen und Steirer bei den tätigen Notärzten, die tagtäglich Leben retten. Aufwind Bestmögliche Bedingungen für die Rettungskräfte und damit für die Notfallversorgung sollen geschaffen werden. Gesundheitslandes- Michael Sacherer, Harald Eitner, Juliane Bogner-Strauß, Doris Kampus LAND STMK rätin Juliane Bogner-Strauß freue sich: „Wir werden unsere langfristigen Ziele im Maßnahmenpaket, die Änderung des Sanitätergesetzes und die Telemedizin, gemeinsam angehen.“ Forschung der FH Campus 02 zum Thema mHealth-Apps GETTY Vertrauen in Health-Apps ■ Laut einer neuen Studie der Grazer FH Campus 02 sind Health- und Fitness-Apps im Vormarsch. Vor der Nutzung müsse sich erst Vertrauen entwickeln. Die meisten verwendeten „mHealth-Apps“ seien den Bereichen Sport, Fitness und Aktivität zuzuordnen. Das Auftreten prägt die Beurteilung mit. 600 Euro für die Pfleger ■ Eine wichtige Neuerung für Auszubildende in Pflegeberufen tritt mit 1. September in Kraft. Sie haben die Möglichkeit, beim Land Steiermark um einen monatlichen Ausbildungsbeitrag in der Höhe von 600 Euro anzusuchen. „Die Pflege ist DIE soziale Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen“, erklärt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. „Daher ist es wichtig, dass die Auszubildenden auch während ihrer Ausbildung finanzielle Unterstützung erhalten.“ Soziallandesrätin Doris Kampus ergänzt: „Für viele Menschen ist ihre Arbeit in einem Sozial- oder Pflegeberuf eine Berufung, dennoch ist eine angemessene Bezahlung wichtig.“ Geplant ist, dass Ansuchen ab Oktober auf www.gesundheitsausbildungen.at gestellt werden können. Kinder-Spielzeugflohmarkt Am 24. September im MURPARK. ANZEIGE Im Rahmen des Pflegedialogs zeigte sich, dass Pflege- und Sozialbetreuungsberufe in der Steiermark dringend attraktiviert werden müssen. SEISER MURPARK W enn Kinder im MURPARK zu kleinen Händlern werden, dann steht wieder der große Spielzeugflohmarkt am Programm. Es wird gehandelt, gefeilscht und eingekauft. Du hast Spielsachen, die du nicht mehr brauchst, und willst dein Taschengeld aufbessern? Dann komm jetzt zum MURPARK Besucher-Service und sichere dir einen kostenlosen Standplatz beim Spielzeug-Flohmarkt im MURPARK, am 24. September 2022. Teilnehmen können Kinder von 6 bis 14 Jahren. Jedes Kind bekommt einen Biertisch als Verkaufsfläche zur Verfügung gestellt. Komm rasch vorbei, denn die Verkaufsplätze sind begrenzt. Für alle anderen gilt: Vorbeikommen zum Stöbern und Entdecken von tollen Schnäppchen. murpark.at
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