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28. April 2019

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- Polit-Posse um 50.000 Euro: Rasen vor der Oper verschwindet unter einer Asphaltdecke - So viel Nachhaltigkeit steckt in Graz - Fischotter fressen auch die Fischzuchten leer - Ermittlungen gegen Kunstuni-Mitarbeiter - Aufregung um gefällte Bäume am Kaiser-Franz-Josef-Kai - 40 neue Insektenhotels in Straßgang - Liebenau fordert ein Grillverbot bei den Auwiesen - Grazer Stadtbibliothek setzt auf Fremdsprachen

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6 graz www.grazer.at 28. APRIL 2019 K O M M E N T A R von Daniel Windisch ✏ daniel.windisch@grazer.at Alternativloser Asphalt in der heißen Stadt W enn Politiker etwas als „alternativlos“ bezeichnen, dann ist Vorsicht angebracht. Denn übersetzt heißt das meist: Eigentlich gibt es schon Alternativlösungen, aber die sind uns zu umständlich und/oder könnten potenzielle Wähler vergraulen. Der Verdacht drängt sich auf, dass die geplante Asphaltierung einer Grünfläche bei der Oper (siehe Seiten 4/5) genau diesem Schema folgt. In Zeiten des Klimawandels, wo in immer heißeren Sommern jedes Stückchen Grün zur Kühlung der Stadt beiträgt, planieren Politik und Verwaltung schnell einmal eine fast 1000 Quadratmeter große Rasenfläche in der Innenstadt. Die Alternative, nämlich die Franz-Graf-Allee komplett zu sperren, wird offenbar nicht ernsthaft in Erwägung gezogen – obwohl genau das bei Veranstaltungen (z. B. Opernredoute) regelmäßig gemacht wird, ohne dass der Verkehr in der Murstadt zusammenbricht und wütende Autofahrer mit Mistgabeln und Fackeln das Rathaus stürmen. Es geht hier letztlich nur um ein paar Tage in den Sommerferien, zu einer Zeit also, in der auf den Grazer Straßen ohnehin nicht viel los ist. Warum, so fragt man sich, buttert man lieber 50.000 Euro in eine temporäre Asphaltdecke, als sich eine kreative, aber womöglich kostenlose Verkehrslösung zu überlegen? GEPA Graz-„Ranking der Nachhaltigkeit“ ENTWICKLUNG. Wie nachhaltig entwickelt sich die Stadt Graz? Ähnlich wie in London oder Hamburg soll alle drei Jahre die Stadtentwicklung dokumentiert werden. Von Vojo Radkovic vojo.radkovic@grazer.at Nachhaltigkeitsberichte werden bereits in etlichen europäischen Städten verfasst. Etwa in Hamburg, München, Nürnberg. Das will man jetzt auch in Graz machen. Alle drei Jahre soll die Stadt einen Nachhaltigkeitsbericht, eine Art Monitoringsystem, präsentieren, das viele Indikatoren enthält und aufzeigt, wie sich die Stadt entwickelt hat. T R E N D B A R O M E T E R Grazer im Rampenlicht 1. Roman Mählich 72 Zwei Spieltage mit einer Heimniederlage und einem Auswärtssieg bescherten dem Sturm- Coach eine turbulente Arbeitswoche. Die junge Grazer VP-Gemeinderätin Anna Hopper wird im nächsten Gemeinderat den Antrag einbringen, dass die Stadt Graz ein regelmäßiges Screening darüber verfasst, was in Graz passiert, wie sich verschiedene Bereiche entwickeln, und dabei darf man, so Hopper, nicht nur in die Ämter und eigenen Betriebe schauen, sondern muss auch bis in kleinste Bereiche gehen. Hopper: „Dazu muss man eine Art Ranking über die wichtigsten Anna Hopper: Wegweiser für Graz, wohin die Reise gehen kann. STADT/FISCHER Schritte, die Nachhaltigkeit betreffen, erstellen.“ Dabei, so Hopper, soll auch erhoben werden, wie die Dinge derzeit stehen. Zum Beispiel soll exakt erhoben werden, wie hoch etwa die Altersarmut in Graz ist und ob es da schon nachhaltige Maßnahmen gibt. Es geht auch um die ökologischen Entwicklungen, die sozialen mit allen Nebenbereichen und natürlich um die wirtschaftliche Seite. „Der Nachhaltigkeitsbericht, der auf Grund der Erhebungen erstellt wird, soll für die gesamte Stadt ein Wegweiser werden, wohin die Reise gehen könnte.“ Auch brennende Fragen, wie etwa der genaue Leerstand an Wohnungen in Graz, muss exakt ins Monitoring einfließen. Aus dem Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl heißt es, man will mit dem Bericht einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung gehen. Wer diese Woche wie oft in heimischen Medien vorkam 2. Hermann Schützenhöfer, LH 61 3. Andreas Gabalier, Sänger 47 5. Beate Hartinger-Klein, Sozialministerin 38 5. Stefan Hierländer, Fußballer 36 derGrazer IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich | ASSIS TENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 666 6918) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Mag. Daniel Windisch (0664/80 666 6695), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Mag. Birgit Schweiger (Lektorat), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0 664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895), Thomas Maier (0664/80 666 6690), Andreas Rupp (0664/80 666 6892) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 6666 490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner, Verena I. Seidl, MA | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und Zustellservice GmbH (05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 174.091 (Der Grazer, wö, ÖAK 2.HJ 2018). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.

28. APRIL 2019 www.grazer.at graz 7 Debatte um Internet-Kontrolle DIENSTALK. Medienmacher diskutierten in Graz über das bevorstehende Aus für anonymes Schimpfen im Internet. Hetze und Hasspostings im Netz waren diese Woche das Thema bei der Gesprächsreihe „DiensTalk“ in der Steirer-VP-Zentrale in Graz. Unter dem Titel „Kontrolle im Internet: Wie schimpfen wir richtig?“ diskutierte Moderator Michael Fleischhacker mit den Medienmachern Judith Denkmayr (Audience Manager bei Addendum und Quo Vadis) und Ernst Sittinger (Mitglied der Chefredaktion der Kleinen Zeitung). Sittinger betonte, ihm sei „wichtig, dass im Internet diskutiert wird, aber eine anonyme Meinungsfreiheit kann ich nicht gutheißen“. Für Judith Denkmayr, Ernst Sittinger und Michael Fleischhacker (v. l.) diskutierten über die Grenzen der (Meinungs-)Freiheit im Internet. STVP/FISCHER niemanden dürfe es einen „Freibrief der Flegelei“ geben, daher sei er für ein „digitales Vermummungsverbot“, wie es die Bundesregierung unter anderem für die Online-Seiten von Medien plant. Ein klares Nein kam dagegen von Denkmayr: „Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich jedes Mal registrieren, wenn Sie in ein Fußballstadion gehen, denn es könnte ja sein, dass Sie randalieren. Nichts anderes ist dieses digitale Vermummungsverbot. Ich halte das für überflüssig.“ Medienunternehmen sollten selbst entscheiden, ob User weiterhin anonym posten dürften, so Denkmayr, die auch die Datenschutzgrundverordnung ins Spiel brachte: „Vor einem Jahr wurde noch von zahlreichen Seiten kritisiert, dass nicht zu viele Daten von Personen gesammelt werden dürfen. Und jetzt plötzlich ist es okay, wenn sich Menschen nur fürs Diskutieren registrieren müssen? Was passiert denn in weiterer Folge mit all diesen Daten?“ „Früher hatten die Menschen zur Karnevalszeit die Maske auf und konnten so ihre tatsächlichen Meinungen loswerden, ohne dafür bestraft zu werden. Der Wunsch nach einem gewissen anonymen Lästern war und ist immer da“, warf Fleischhacker ein. Sittinger ließ das nicht gelten: „Überall dort, wo Freiheiten missbraucht werden, braucht es Vorschriften. Die Autofahrer können sich ja auch nicht das Recht an der Ampel herausnehmen und entscheiden, wann sie fahren und wann sie stehenbleiben.“

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